Menden. . Ein Ingolstädter Sportwissenschaftler will gemeinsam mit den Mendener Grünen zeigen, was auf der eingemotteten und maroden Fläche des Gisbert-Kranz-Sportplatzes möglich ist.
- Sportwissenschaftler schlägt Bewegungsparcours für Gisbert-Kranz-Sportplatz vor
- Moderne und fast unzerstörbare Fitnessgeräte
- Experte will für die Stadt kostenlos ein Vorkonzept erstellen
Bewegung pur auf dem alten Gisbert-Kranz-Sportplatz? Das jedenfalls verspricht der Vorschlag eines Ingolstädter Sportwissenschaftlers. Gemeinsam mit den Mendener Grünen will er zeigen, was auf der eingemotteten und maroden Sportfläche möglich ist. Und das sei eine ganze Menge, verspricht Oliver Seitz und verbreitet durchweg Optimismus.
Der Bayer macht beim Ortstermin am Sportplatz keinen Hehl daraus, dass er auch ein geschäftliches Interesse hegt. Mit seinem Unternehmen Playparc war er über das Internet auf die Flächen aufmerksam geworden, die per politischem Beschluss stillgelegt wurden. Seitz schlägt einen Bewegungsparcours vor. Er greift damit eine Idee der Mendener Grünen auf. Fraktionsmitglieder hatten einen Vorschlag für generationenübergreifendes Sporttreiben in den Raum gestellt.
Nur ein Teil der Fläche benötigt
„Es gibt nicht den einen Bewegungsparcours“, sagt Seitz. In einer Grafik zeigt er Beispiele für moderne und fast unzerstörbare Fitnessgeräte, die schon in vielen anderen Städten mit großer Begeisterung angenommen werden. Dazu gehören auch moderne Calisthenics-Stangen, eine Art Reck. In vielen Großstädten sind diese Anlagen Treffpunkte für muskelbepackte Jugendliche, die stolz ihre nackten Oberkörper präsentieren.
Seitz sieht eine solche Fläche auch als idealen Ersatz für die verlorengegangene Schulsportfläche. Es sei ideal möglich, so eine Kleinsportfläche für den Unterricht zu nutzen, vielleicht ergänzt durch einen Beachvolleyball-Platz oder eine Ballspielfläche. „Ich sehe viel Platz, den man toll nutzen kann.“ Die reinen Gerätekosten liegen für eine Durchschnittsanlage bei einer mittleren fünfstelligen Summe.
Blockiert so ein moderner Sportpark alle anderen Nutzungen? Die Kombination mit einer Schulerweiterung (WP berichtete), die Vermarktung für Wohnhäuser oder der Bau eines Parkplatzes sei auf der Fläche trotzdem weiter möglich, sagt Seitz. Für den modernen Sportpark, der auch für Kinder und Senioren gleichermaßen nutzbar sein soll, brauche man vielleicht ein Fünftel, maximal ein Drittel der heutigen Sportplatz-Fläche.
Seitz bietet an, für die Stadt kostenlos ein Vorkonzept zu erstellen. Er betont aber auch, kein Landschaftsplaner zu sein. Die Feinplanung müssten vielleicht andere Firmen übernehmen. In anderen Städten seien Kosten gespart worden, indem der Bauhof die Aufstellung der Geräte selbst übernahm. Sollte sich die Politik für solch einen Platz entscheiden, wäre es auch denkbar, dass ein anderes Unternehmen den Zuschlag erhält.
Grüne wollen auf andere zugehen
Die Grünen, bei denen sich Seitz nach der Veröffentlichung in der WP meldete, laden auch die anderen Fraktionen ein, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Wir müssen noch überlegen, wie wir das genau machen“, sagt Fraktionschef Peter Köhler, der sich gemeinsam mit Kollegin Tina Reers und Seitz auf dem Sportplatz traf. Denkbar sei, gemeinsam mit Seitz nach weiteren Ideen für die Nutzung der Fläche zu suchen und die Bedürfnisse abzuklopfen. Dabei könnten auch Vertreter der Schulen oder Sportvereine mit am Tisch sitzen. Auch die Grünen sagen, dass theoretisch auch ganz andere Firmen zum Zug kommen könnten. „Uns ist wichtig zu betonen, dass diese Fläche jetzt nicht weg ist. Wir können da noch etwas draus machen“, sagt Peter Köhler.