Menden. Nach der Einbruch-Serie sagt die Polizei, wie Bürger sich schützen können. Die inhaftierten Tatverdächtigen schweigen weiter zu den Vorwürfen.

  • Einbrecher-Trio soll weitere Häuser in Menden ausspioniert haben
  • Die drei Inhaftierten schweigen weiter zu den Tatvorwürfen
  • Den zwei Männern und einer Frau werden 65 Einbruchs-Diebstähle zur Last gelegt

Das Einbrecher-Trio, das Ende November von der Polizei festgenommen wurde und seither in Haft sitzt, hat versucht, weitere Häuser in Menden auszuspionieren. Das bestätigte Polizeisprecher Dietmar Boronowski auf WP-Anfrage. Auf vorgelegten Fotos habe eine Zeugin bei der Polizei ein Mitglied der Bande – eine 26-jährige Frau – erkannt. Viele Bürger fragen sich nun: Wie kann ich mich schützen, damit ich nicht von Zeitgenossen, die Schlechtes im Schilde führen, ausspioniert werde?

Eine „gewisse Skepsis“ sei der beste Schutz, rät Dietmar Boronowski. „Gerade Senioren sollte skeptisch sein, wenn es zum Beispiel zu einer unüblichen Zeit noch an ihrer Tür schellt. Ein gesundes Misstrauen kann helfen.“ Klingele es beispielsweise abends, „und da stehen zwei Typen vor meiner Tür, bei denen ich ein schlechtes Gefühl habe, dann einfach die 110 wählen“, sagt Dietmar Boronowski. Kein Bürger solle sich scheuen, den Notruf der Polizei zu wählen: „Es wäre falsch, die 110 nicht zu wählen, nur weil jemand denkt, das sei kein richtiger Notfall.“

Ein Sechser im Lotto

Für die Polizei sei es bei der Verbrechensaufklärung und -verhinderung hilfreich, beispielsweise Informationen über das Aussehen der mutmaßlichen Täter und über ihr Fahrzeug zu bekommen: „Das ist wie ein Sechser im Lotto.“

Polizei Iserlohn zur Festnahme nach brutaler Einbruchserie

weitere Videos

    Bürger hätten selbst das beste Gespür dafür, „welche Personen nicht ins Umfeld gehören“. Werde die Polizei alarmiert, fahre sie einen so genannten „Guck-Einsatz“. Das heißt, die Beamten schauen vor Ort nach der Situation und überprüfen die Personalien des Verdächtigen. Oft reiche das schon, um Diebe zu abzuschrecken: „Die haben mit Sicherheit keine Lust, von der Polizei kontrolliert zu werden.“

    Und auch wenn der Polizei-Einsatz im nachhinein nicht nötig gewesen wäre, weil sich der vermeintliche Einbrecher als harmloser Besucher herausstelle, rät Dietmar Boronowski von falscher Scheu ab: „Das hat nichts mit Denunziantentum zu tun. Jeder einzelne Hinweise kann wichtig sei.“ Das gehöre auch, eventuelle Beobachtungen nicht auf Facebook zu veröffentlichen, sondern direkt die Polizei zu informieren.

    Die drei Inhaftierten schweigen zu den Vorwürfen

    Die drei im November Inhaftierten schweigen weiterhin zu den Tatvorwürfen, so Dietmar Boronowski. Wie berichtet sollen die beiden Männer und die Frau bei 65 Einbrüchen in Menden und anderen Städten 1200 Gegenstände im Gesamtwert von knapp 120.000 Euro erbeutet haben.

    Bislang sei es nicht gelungen, dem Trio nachzuweisen, dass es auch an dem Überfall auf das Senioren-Ehepaar an der Thüringenstraße beteiligt war. Weder erbeutete Schmuckstücke noch die beiden dort gestohlenen Pistolen sind aufgetaucht. Auch wenn sich die mutmaßliche Einbrecher-Bande in Schweigen hüllt: „Anhand der gefundenen Beute an bestimmten Tatorten kriegen wir die dran“, ist sich Dietmar Boronowski sicher.

    Gesuchter ist weiterhin flüchtig

    Auch von dem Mann, nach dem die Polizei seit gut zwei Wochen im Zusammenhang mit dem Überfall auf das Rentner-Paar sucht, gibt es weiterhin keine Spur. Der Gesuchte trat laut Polizei bereits mit unter den Namen Dragan Spajic und Martin Savic auf. „Der Mann ist weiterhin flüchtig“, so Dietmar Boronowski.

    Die Polizei hat in den vergangenen Wochen in akribischer Arbeit jedes Beutestück spurentechnisch untersucht und konnte etliche Gegenstände wieder ihren ursprünglichen Besitzern zuordnen. Die Zuordnung der Beute läuft weiterhin, so Dietmar Boronowski. Dabei gehe es um Einbrüche, die in den vier Wochen vor der Festnahme des Trios verübt wurden.

    >>INFO: TRIO WERDEN 65 EINBRÜCHE ZUR LAST GELEGT

    Ende November hat die Polizei zwei Männer – 45 und 46 Jahre – und eine 26-jährige Frau festgenommen, die 65 Einbruchs-Diebstähle verübt haben sollen.

    Die Polizei stellte die Beute kurz nach der Festnahme des Trios in einem Hotel in der Mendener Innenstadt sicher, in dem die Drei damals wohnten.