Menden. . Die Polizei hat ein Trio festgenommen, das offenbar für eine Vielzahl von Einbrüchen in Menden und in vielen anderen Regionen verantwortlich ist.

  • Polizei nimmt zwei Männer und eine Frau fest, bei denen hunderte Beutestücke gefunden werden
  • Ob das Trio auch für den Raubüberfall auf das Seniorenpaar verantwortlich ist, lässt sich zurzeit nicht beweisen
  • Die drei Einbrecher wurden in Lendringsen auf frischer Tat ertappt

Zwei Männer und eine Frau sind offenbar für eine Vielzahl von Einbrüchen in Menden, im Märkischen Kreis und in weiteren Regionen verantwortlich. Die Polizei stellte viele hundert Beweisstücke – Schmuck, Bargeld, Münzen, Waffen – in der Wohnung der Drei sicher. Ob das Trio auch für den Raubüberfall auf die 84-jährigen Senioren aus der Thüringenstraße verantwortlich sind, liege laut Polizei nahe, könne aber derzeit noch nicht bewiesen werden.

Wie berichtet, hatten sich Einbrecher am Donnerstagabend zum Haus des Rentner-Ehepaares auf der Platte Heide Zutritt verschafft. Sie schlugen auf der Rückseite des Hauses ein Kellerfenster ein und verbogen die Gitterstäbe. Wie der Arnsberger Staatsanwalt Marco Karlin gestern bei einer Pressekonferenz erklärte, erzwangen sie von den gefesselten und geknebelten Senioren den Schlüssel zum Tresor. Die Senioren seien von den Tätern „mit stumpfer Gewalteinwirkung relativ stark angegangen“ worden, stellte Jan Ritter (Mordkommission Hagen) fest. Das Fesselungsmaterial brachten die Täter mit. Da der 84-Jährige Jäger ist, konnten die Täter mehrere Waffen erbeuten, darüber hinaus mehr als 20 000 Euro Bargeld, eine Münzsammlung und Familienschmuck.

Die Täter verließen das Haus irgendwann in der Nacht zum Freitag. Die Polizei geht davon aus, dass die Senioren 20 Stunden hilflos im Schlafzimmer ihres Hauses lagen, bis sie dank einer aufmerksamen Nachbarin am Freitagabend gegen 20.30 Uhr befreit werden konnten.

Lendringser Paar notiert Kennzeichen

Kurz zuvor hatte die Polizei zwei Männer und eine Frau festnehmen können. Die Einsatzkräfte waren nämlich am Freitag gegen 18 Uhr zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl in Lendringsen gerufen worden. Hier hatte ein Ehepaar die Einbrecher überrascht. Die Drei flüchteten daraufhin, das Lendringser Pärchen notierte das Auto-Kennzeichen und alarmierte die Polizei.

Ehepaar auf dem Weg der Besserung

Die Staatsanwaltschaft Arnsberg, die Polizei Hagen sowie die Polizei des Märkischen Kreises haben in den vergangenen Tagen mit vereinten Kräften an der Aufklärung der Taten gearbeitet.

Das 84-jährige Ehepaar, das Opfer des Raubüberfalls wurde, befindet sich weiterhin in Krankenhäusern, ist aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

Die Beamten machten dann im Bereich der Oberen Promenade zwei Männer – geboren 1972 – und eine Frau – geboren 1990 oder 1991 – dingfest, die sich widerstandslos festnehmen ließen. „Die drei Tatverdächtigen wurden am Samstag dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erlassen hat“, erläutert Staatsanwalt Marco Karlin. Das Trio befindet sich in Untersuchungshaft. Die Drei stammen nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus Serbien, haben in der Vergangenheit unter verschiedenen Personalien agiert und sind bereits mehrfach einschlägig bei der Polizei aufgefallen – und das im gesamten Bundesgebiet.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Trios in der Mendener Innenstadt entdeckte ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hunderte Gegenstände, die „aus entsprechenden Einbruchsstraftaten stammen“, so Jan Ritter. Die Gegenstände seien bereits fein säuberlich“ für die weitere Verwertung“ sortiert gewesen, sagte Staatsanwalt Karlin.

Die Auswertung aller Asservate werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aus diesem Grund könne derzeit noch kein Nachweis geführt werden, dass die Drei auch für den Raubüberfall in der Thüringenstraße verantwortlich sind, es gebe aber den Verdacht, so Staatsanwalt Karlin. Auch der Gesamtwert der Beute könne noch nicht beziffert werden.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die beiden Männer und die Frau für eine Vielzahl von Fällen verantwortlich sind. Achim Spröde (Leiter Direktion Kriminalität) bilanzierte gestern: „Wir haben hier keine Laienspieltruppe.“