Scheiderwald. . Im Guiness-Buch der Rekorde steht sie schon. Doch damit nicht genug. Die größe Krippe der Welt wurde noch einmal größer. Jetzt hat ihr Gestalter, Paul Sondermann aus dem sauerländischen Scheiderwald, noch einen Hirten ergänzt und ein paar Schafe. Ein paar? 60...
Die größte Krippe der Welt ist jetzt noch etwas größer geworden. 25.000 Quadratmeter groß ist die Anlage, die der Malermeister und Künstler Paul Sondermann aus Scheiderwald in seiner Heimat aufgebaut hat. Jetzt hat der 82-Jährige erneut Hand angelegt an seine rekordträchtiges Bauwerk, das schon längst den Weg ins "Guiness-Buch der Rekorde" gefunden hat: Mehrere hundert Stunden ackerte Sondermann auf dem Areal in Scheiderwald. 60 Schafe, ein Hirte und ein Hund sind neu hinzugekommen.
Und natürlich waren wieder jede Menge Instandsetzungsarbeiten notwendig. So bekam das 40 Quadratmeter große Wandgemälde einen neuen Sternenhimmel. Dabei hat Sondermann die Palmen, Schafe und Hirtenfelder optisch so perfekt gemalt, dass der Betrachter kaum erkennen kann, was natürliches Gelände oder Gemälde ist. Es wirkt wie eine Filmkulisse.
Zudem hat der Gerlinger Wege befestigt und durch ein Gelände sicherer gemacht. Der Friedensengel musste restauriert werden und erhielt ein neues Gewand. Hirten und Könige, die dem rauen Klima ausgesetzt sind, wurden wieder wetterfest gemacht. „Das Kamel hatte ein paar Knochenbrüche und musste verarztet werden“, erzählt Paul Sondermann.
Sondermann hat bald 40.000 Euro an Spenden für Straßenkinder in Brasilien gesammelt
Der unermüdliche Einsatz des 82-Jährigen dient nicht nur der Freude der vielen Besucher aus aller Welt (dokumentiert in den Gästebüchern), sondern vor allem auch dem guten Zweck. Da der Eintritt wieder frei ist, bittet das Straßenkind am Eingang zur größten Krippe der Welt um eine Spende. „Ich hoffe, in diesem Jahr die 40 000 Euro voll machen zu können. Der Erlös geht erneut an Pater Hugo Scheer aus Olpe, der sich seit 35 Jahren für Straßenkinder in Brasilien einsetzt“, so Sondermann, der mit seinen Freunden Rudi Boden, der die Aktion tatkräftig unterstützt, und dem Intendanten der Platin Scala, Josef Hesse, unlängst vor Ort in Brasilien war. Dort haben sie zwei Projekte ausgewählt, die sie besonders unterstützen möchten. In diesem Zusammenhang hatte Josef Hesse am 28. April dieses Jahres ein Benefizkonzert veranstaltet und dem anwesenden Pater Scheer 10 000 Euro überreicht. Weitere Konzerte sollen folgen.
In den Räumen unweit der Krippe in Scheiderwald stellt Paul Sondermann wieder Gemälde aus. Zu sehen sind Blumen, Landschaften, Sternenbilder und Porträts. Diese Bilder können käuflich erworben werden. Die Hälfte des Erlöses geht ebenfalls an Pater Hugo Scheer.
Vom damaligen NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger erhielt Paul Sondermann im Herbst eine Urkunde für die größte Krippe der Welt. „Wir freuen uns, zu dieser Bestleistung gratulieren zu dürfen. Die Urkunde belegt, dass Sie ‘Germany at its best’ sind“, heißt es im Begleitschreiben. „NRW, das ist Deutschland von seiner besten Seite“, so der Minister auf der Urkunde. Das Land zeichnete Paul Sondermann aus für die Bestleistung „Größte Krippe der Welt“. Dabei befindet sich der rührige 82-Jährige in bester Gesellschaft. Zu den 19 Bestleistungen in NRW gehören neben der Mammutkrippe auch der Kölner Dom, das Gasometer Oberhausen und die Zeche Zollverein.
„Ein besonderer Dank gilt der Familie Peter Quast, die das Gelände für die Krippe und die Räumlichkeiten für die Gemäldeausstellung kostenlos zur Verfügung stellt“, betont Paul Sondermann. Der Vorhang zum imposanten „Bethlehem im Sauerland“ hebt sich am Samstag, 22. Dezember. Dann eröffnet der 82-Jährige sein Kunstwerk. Bis zum 10. Februar 2013 kann die Krippe besichtigt werden. Bei Eintritt der Dunkelheit werden die einzelnen Krippenszenen und die Stadt Bethlehem aufwändig angestrahlt.