Germinghausen. Dorothe Berg engagiert sich für den Erhalt der St.-Engelbert-Kapelle bei Drolshagen. Am Wochenende feiert der Kirchenverein 75-jähriges Jubiläum.

In der Zeit, in der sie gebaut wurde, waren die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch allgegenwärtig, es gab nicht viel Geld. Die Bruchsteine für das Mauerwerk stammten aus den heimischen Steinbrüchen – eine Kapelle für Germinghausen, Junkernhöh und Köbbinghausen sollte es werden, um Gott dafür zu danken, dass die umliegenden Dörfer den Krieg verhältnismäßig glimpflich überstanden hatten. Der Bau wurde mit Tauschgeschäften finanziert: Bauholz gegen Speck und Eier. Wer hätte damals gedacht, dass 75 Jahre später Jubiläum gefeiert werden würde?

St.-Engelbert-Kapelle: früher und heute

Die Kapelle wurde am 29. Juni 1949 eingeweiht und bekam ihren Namen: Sankt Engelbert. „Dieser Heilige wurde gewählt, weil sein Gedenktag erst im November ist“, erklärt Johannes Stachelscheid aus dem Vorstand des katholischen Kirchenvereins Germinghausen-Junkernhöh. „Damals lebten hier viele Bauern, die bis dahin ihre Ernte eingefahren hatten.“ Engelbert I., Erzbischof von Köln im Mittelalter, galt als Schutzpatron der Armen und Schwachen. In der Kapelle liegt unter dem Altar eine angebliche Reliquie des Heiligen. 1965 konnte auch eine Orgel eingeweiht werden.

Figur des Heiligen Engelbert in der St.-Engelbert-Kapelle. 
Figur des Heiligen Engelbert in der St.-Engelbert-Kapelle.  © WP | Sarah Breunig

„Die Kapelle ist immer Dorfmittelpunkt gewesen und wir hoffen, dass das auch so bleibt“, so Johannes Stachelscheid. Zusammen mit den anderen rund 70 Vereinsmitgliedern engagiert er sich ehrenamtlich für das Gotteshaus. Sie setzen sich für den Erhalt der Kapelle und gemeinschaftliche Zusammenkünfte auch über den Gottesdienst hinaus ein. „Es erfüllt mich, beispielsweise die Adventsandachten zu gestalten und damit eine gemütliche Gemeinschaft zu schaffen“, sagt Dorothe Berg, ebenfalls aus dem Vereinsvorstand. Trotzdem habe die Kapelle damit zu kämpfen, abseits von Hochzeitsfeiern noch attraktiv genug für die jüngere Generation zu sein.

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Die St.-Engelbert-Kapelle in Germinghausen, Junkernhöh und Köbbinghausen von innen.
Die St.-Engelbert-Kapelle in Germinghausen, Junkernhöh und Köbbinghausen von innen. © WP | Sarah Breunig

Jubiläumswochenende zum 75-jährigen Bestehen

Um die Kapelle in der Erinnerung der Einheimischen und auch der Weggezogenen wachzurufen, veranstaltet der Verein am kommenden Wochenende, am 1. und 2. Juni, ein Jubiläumsfest. Das 75-jährige Bestehen der Kapelle soll gebührend gefeiert werden. Am Samstag können Besucherinnen und Besucher ab 17 Uhr Bilder und Chroniken aus vergangenen Jahren im Gemeinschaftsraum unterhalb der Kapelle anschauen. Es wird Speis und Trank sowie eine Hüpfburg geben. Auf der angrenzenden Wiese soll ein großes Zelt aufgebaut werden. Am Sonntag soll dann ab 10.15 Uhr das Festhochamt stattfinden, bei dem Pfarrer Rainer Stahlhacke und Johannes Hammer predigen werden. Die Heilige Messe soll vom Gemischten Chor Junkernhöh mitgestaltet werden. „Wir beten für gutes Wetter am Jubiläumswochenende“, so Dorothe Berg.

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