Grevenbrück. Vor vier Jahren hat das Museum der Stadt Lennestadt geschlossen. Am 26. Mai ist Wiedereröffnung. Auf diese Neuheiten dürfen sich Besucher freuen.

Die Arbeiten laufen noch auf Hochtouren. Beim Blick in die hellen Räume wird einem bewusst, dass das Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück nach vier Jahren Schließungszeit kaum wiederzuerkennen ist. Das Museum erstrahlt in neuem und modernem Glanz und freut sich schon bald auf die große Wiedereröffnung, wenn es am Sonntag, 26. Mai, ab 13 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

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Von Mondscheinbauern und Weltmarktführern. Die Ausstellung im Museum der Stadt Lennestadt zeigt die industrielle Entwicklung der Lennestadt.
Von Mondscheinbauern und Weltmarktführern. Die Ausstellung im Museum der Stadt Lennestadt zeigt die industrielle Entwicklung der Lennestadt. © WP | Nadine Niederschlag

Vier Jahre ist es her, als im Juni 2020 die Türen für die große Sanierung geschlossen wurden. Anfang 2021 ging die Bauphase los. Insgesamt kostete die Sanierung rund 2 Millionen Euro, wovon 1,2 Millionen Euro durch das Landesförderprogramm „Heimatzeugnis“ finanziert wurden. Obwohl sich die Bauzeit um zweieinhalb Jahre durch verschiedene Umstände wie Lieferverzögerungen und Preissteigerungen verzögerte, ist Museumsleiterin Antonia Krihl umso glücklicher, dass die Wiedereröffnung nun kurz bevor steht.

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„Es ist ein absolutes Herzensprojekt für mich. Vor elf Jahren habe ich hier im Museum als Studentin im Ehrenamt begonnen“, berichtet Krihl, die gebürtig aus Berlin kommt und Geschichte und Kulturwissenschaften studiert hat. Schon damals als ehrenamtliche Mitarbeiterin war sie fasziniert von der Ausstellung im Museum und bezieht schon bald ihr eigenes Museums-Büro. „Die letzten Meter sind immer herausfordernd und anstrengend, aber bis zum Eröffnungstag wird alles fertig sein“, verspricht Krihl.

Modernes und stimmiges Gesamtkonzept

Bis dahin packt auch der Bauhof der Stadt Lennestadt noch kräftig mit an und unterstützt die beiden Ausstellungsbüros aus Dortmund. Die „Geschichtsmanufaktur“ ist für die Objektauswahl und die inhaltliche Planung und „Please don´t touch“ für das Ausstellungsdesign zuständig. Und das kann sich durchaus sehen lassen.

Barrierefrei ist das Museum der Stadt Lennestadt nun auch. Auf der Rückseite des Gebäudes entstand ein Aufzug und im Erdgeschoss eine behindertengerechte Toilette.
Barrierefrei ist das Museum der Stadt Lennestadt nun auch. Auf der Rückseite des Gebäudes entstand ein Aufzug und im Erdgeschoss eine behindertengerechte Toilette. © WP | Nadine Niederschlag

Die alten Holzdielen im 1910 erbauten Gebäude wurden aufgearbeitet, Fachwerkbalken für größere Ausstellungsräume freigelegt und das komplette Gebäude erhielt ein modernes und helles Farbkonzept, sodass die gesamte Ausstellung stimmig und modern wirkt. Die ersten Exponate sind schon wieder eingezogen, allen voran das beliebte historische Klassenzimmer und die Webstube. Das Gebäude ist nun komplett barrierefrei durch den neuen Aufzug, der im hinteren Teil angebaut wurde. Im Erdgeschoss gibt es zudem eine behindertengerechte Toilette.

Im Raum „Von Macht und Mitbestimmung“ wird die große Schatzkammer (links) stehen, mit Bodenfunden der Burgruine Peperburg.
Im Raum „Von Macht und Mitbestimmung“ wird die große Schatzkammer (links) stehen, mit Bodenfunden der Burgruine Peperburg. © WP | Nadine Niederschlag

Museums-Café lockt mit Kaffee und Kuchen

Außerdem lädt das neue Museums-Café mit Austritt in den neu angelegten Außenbereich zum Verweilen ein. In den Café-Bereich gelangen Besucher über einen großen Sonderausstellungsraum. Hier wurde Platz geschaffen für Sammlungen aus anderen Ortsgemeinschaften, aber auch von Privatsammlern. „Jeder, der eine Sammlung hat, kann hier in Absprache mit der Stadt Lennestadt ausstellen“, freut sich Krihl auf Interessenten.

Historische Schulstunden finden hier im Rahmen der Museumspädagogik statt.
Historische Schulstunden finden hier im Rahmen der Museumspädagogik statt. © WP | Nadine Niederschlag

Das neue Foyer lädt ein mit einer großen Theke. Die neuen Tischlerarbeiten aus hellem Holz wirken im gesamten Gebäude sehr einladend. Eine Garderobe und Schließfächer ermöglichen den Besuchern, sich frei im Museum bewegen zu können. Die Ausstellung ist in Themenbereiche untergliedert. So finden Besucher im Raum „Von Macht und Mitbestimmung“ eine kleine Schatzkammer. Im Look eines Tresors finden sich hier die Bodenfunde aus den 1980er-Jahren rund um die Ruine Peperburg. Die Ausstellung „Von Mondscheinbauern und Weltmarktführern“ zeigt die industrielle Entwicklung der Lennestadt.

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Die Webstube hat ihren neuen Platz im Erdgeschoss gefunden.
Die Webstube hat ihren neuen Platz im Erdgeschoss gefunden. © WP | Nadine Niederschlag

Das Museum wird wieder jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr öffnen, außerdem dienstags von 8 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 13 und von 14 bis 18 Uhr. Vorführungen sowie Kaffee und Kuchen bieten dann der Heimatverein und die Mitglieder der Webstube an. Die Webstube mit ihren Spinnrädern, die immer als Anziehungspunkt im Museum gilt, ist in neue Räumlichkeiten im Erdgeschoss gezogen. Und auch die Museumspädagogik soll weiterhin fester Bestandteil sein. Hier möchte Museumsleiterin Antonia Krihl gerne weiterhin die „kleine Wollwerkstatt“ und eine „historische Schulstunde“ im alten Klassenzimmer anbieten: „Wir benötigen noch ehrenamtliche Unterstützung und freuen uns sehr, wenn sich Ruheständler oder Studenten melden.“ Ehrenamtliche Interessenten oder Sammler können sich bei Antonia Krihl unter Tel. (02723) 608-401 oder per E-Mail an a.krihl@lennestadt.de melden.

Museum der Stadt Lennestadt

Das Museum in Grevenbrück wird bis heute auch immer noch „Altes Amtshaus“ genannt. Gebaut wurde es 1910 als „Königlich preußisches Katasteramt Förde“. Von 1939 bis 1969 befand sich die Amtsverwaltung Bilstein darin und von 1969 bis 1984 das Rathaus. Ab 1985 zog das Stadtarchiv ins Gebäude. Im Jahr 1993 kam das Museum mit dazu. Seit Juni 2020 ist das Museum wegen Umbau geschlossen. Am Sonntag, 26. Mai, wird das Museum wiedereröffnet. Ab 13 Uhr sind alle Bürger herzlich eingeladen das Schmuckstück zu bewundern.