Milstenau. Hof Belke im Attendorner Weiler Milstenau wird als BNE-Regionalzentrum ausgezeichnet und stärkt nachhaltige Bildung im Kreis Olpe.

Seit dem 1. April darf sich der Hof Belke in Milstenau offiziell „BNE-Regionalzentrum für den Kreis Olpe“ nennen. Wilhelm und Claudia Belke, die den Hof als gemeinnützige Unternehmergesellschaft betreiben, begrüßten kürzlich mit Stolz und großer Freude die Gäste bei der offiziellen Auszeichnung des Hofs mit der entsprechenden Plakette für ihre Arbeit an der Schnittstelle von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und der Land- und Forstwirtschaft. Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, Handlungsoptionen für die nachhaltige Gestaltung der Umwelt zu entdecken und zu nutzen. Dazu eigne sich insbesondere die Land- und Forstwirtschaft mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und liege den Betriebsleitern und ihrem Team sehr am Herzen, so eine Pressemitteilung des Hofs Belke.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

BNE ist die Abkürzung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und bezeichnet ein ganzheitliches Konzept, das den globalen ökonomischen, ökologischen, sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen der vernetzten Welt begegnet. Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist die Befähigung zum eigenständigen Denken und Handeln und die Förderung der Reflexion des eigenen Einflusses auf Mitmenschen und Umwelt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen Selbstwirksamkeit erfahren und sich als Teil der Gesellschaft wahrnehmen. Nähere Informationen: https://www.bne.nrw/ bzw. https://www.hof-belke.com

Mit der Ernennung zum BNE-Regionalzentrum eröffnen sich nun vielfältige neue Möglichkeiten, Menschen jeden Alters mit diesen Themen zu erreichen. Dass dies auf dem Hof Belke schon seit Jahren funktioniert, zeigt sich an dem multiprofessionellen Team der hier tätigen Kräfte. Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen -arbeiter sowie -pädagoginnen und -pädagogen, Ergotherapeutinnen und -therapeuten, Erzieherinnen und Erzieher sowie Heilpädagoginnen und -pädagogen arbeiten bei den Programmen mit und kennen den Hof bereits seit vielen Jahren.

Der Hof Belke ist nun offiziell als „BNE-Zentrum“ ausgezeichnet worden. Damit hat er im Kreis Olpe ein Alleinstellungsmerkmal.
Der Hof Belke ist nun offiziell als „BNE-Zentrum“ ausgezeichnet worden. Damit hat er im Kreis Olpe ein Alleinstellungsmerkmal. © privat | Privat

Als Fachgebietsleiterin der BNE-Agentur des Landes Nordrhein-Westfalen informierte Gisela Lamkowsky über die Bedeutung, Funktion und Aufgaben eines BNE-Regionalzentrums. Als BNE-Regionalzentrum gehört der Hof Belke nun zum BNE-Landesnetzwerk NRW, das vom Umweltministerium initiiert wurde, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in alle Bildungsbereiche zu integrieren. Die einzelnen Regionalzentren stellen Orte der Vernetzung dar und führen vielfältige Programme durch. Außerdem unterstützen sie Schulen dabei, sich als „Schule der Zukunft“ auszeichnen zu lassen. Gefördert werden die Regionalzentren unter anderem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Lamkowsky betonte außerdem, dass es in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt nur ein Regionalzentrum geben könne. Somit habe sich der Hof Belke im gesamten Kreis Olpe als einzigartig und besonders geeignet erwiesen, diese Aufgabe zu übernehmen.

Langjährige Unterstützung seitens der Politik erfährt die Bildungsarbeit des Hofs Belke durch den Europaabgeordneten Dr. Peter Liese (CDU/EVP). Bereits vor zwei Jahren besuchte er den Hof, damals zum Auftakt eines Schulprojekts, bei dem Grundschüler aus dem Stadtgebiet Attendorn regelmäßig den Hof Belke aufsuchen und Nachhaltigkeit in Verbindung mit Land- und Forstwirtschaft erleben. Daher zeigte Liese sich besonders interessiert an den Entwicklungen und Veränderungen des Hofs als Bildungseinrichtung und land- und forstwirtschaftlichem Betrieb.

Auf dem Weg zur Bio-Zertifizierung

Wilhelm und Claudia Belke berichteten vom Ausbau des Bildungsprogramms bis hin zur Schulung von Multiplikatoren. Schon seit über 20 Jahren verwirkliche die Familie mit einem wachsenden Team Umweltbildung auf dem Hofgelände. Ziel sei es, möglichst vielen Menschen einen Zugang zu Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Durch die Ernennung zum BNE-Regionalzentrum sei man diesem Ziel ein großes Stück nähergekommen. Zusätzlich strebe der Hof aktuell die Bio-Zertifizierung an, die ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung nach europaweiten Standards kennzeichnet.

Auch NRW-Landtagsabgeordneter Jochen Ritter (CDU) zeigte sich erfreut über die Entwicklung des Hofes Belke, die auch er seit seinem letzten Besuch vor zwei Jahren beobachtet. Er hob die Relevanz des Konzepts der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Zeiten globaler Krisen hervor. Die Förderung der BNE sei im aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert und werde durch die Entstehung neuer Regionalzentren wie dem Hof Belke erfolgreich umgesetzt.

Ich freue mich wie Bolle.
Susanne Spornhauer - Regionales Bildungsnetzwerk

Eine enge Zusammenarbeit entwickelt sich durch die Vernetzungsaufgaben des neuen BNE-Regionalzentrums mit dem regionalen Bildungsnetzwerk des Kreis Olpe. Dessen Leitung, Susanne Spornhauer, war zur Auftaktveranstaltung ebenfalls zu Gast auf dem Hof Belke. Sie fasste zusammen: „Ich freue mich wie Bolle“. Es sei für die Bildungslandschaft im Kreis eine wichtige Entwicklung, ein eigenes BNE-Regionalzentrum zu haben und Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Menschen weitergeben zu können.

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Dem schloss sich auch Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) an. Er sei besonders stolz, dass sich das Regionalzentrum im Stadtgebiet Attendorn befinde. Durch die Nähe des Hofes zu seinem eigenen Heimatort kenne er diesen schon seit seiner Kindheit und erinnere sich gerne an seine erste Treckerfahrt zurück, die er auf dem Hof Belke erleben durfte. Auch Pospischil und die Stadt Attendorn unterstützen die Bildungsangebote des Hofs schon seit einigen Jahren und sehen die Ernennung zum BNE-Regionalzentrum als großen Zugewinn in der Zusammenarbeit.