Gerlingen. Inhaberfamilie investiert sechsstellige Summe in den derzeit leerstehenden Gasthof Weber, in dem sechs Wohnungen entstehen.

Die Handwerker haben derzeit im und um den Gasthof Weber in der Gerlinger Ortsmitte das Sagen. Das traditionsreiche Haus wird derzeit komplett umgebaut. Wie Eigentümer Ludger Weber auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, entstehen durch Umbau und den Ausbau des Dachgeschosses insgesamt sechs Wohnungen, „davon mindestens drei barrierefrei“, so der in Neuss-Uedesheim lebende Gerlinger.

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Dabei legt er großen Wert darauf, dass die Gastronomie erhalten bleiben soll. . „Wir suchen weiter nach einem Betreiber“, so Weber, um dessen Elternhaus es sich bei dem 1955 erbauten Fachwerkbau handelt. Nach dem plötzlichen Tod der langjährigen Wirtin Monika Käseberg steht die Gaststätte seit Ende 2022 leer. Doch ist Weber zuversichtlich, dass sich über kurz oder lang ein neuer Wirt oder eine neue Wirtin finden lässt. „Solange wird der Gasthof nicht in seinem Bestand angetastet“, so Weber. Diese Meinung teilt auch die Krombacher Brauerei, mit der die Familie Weber seit über 100 Jahren zusammenarbeitet.

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Weber ist überzeugt davon, dass der Umbau erfolgreich ist: „Die Wohnungen liegen mitten im Ort, der Bäcker um die Ecke, der Metzger gegenüber, weitere Geschäfte und die Kirche fußläufig erreichbar.“

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Das Haus wurde im Jahr 1955 erbaut, an derselben Stelle wie der Vorgängerbau, der als „Gasthof zur Post“ auch die Gerlinger Posthalterei war. Nach der Sanierung soll das Haus Weber optisch nichts von seinem Reiz verloren haben, aber energetisch auf dem neuesten Stand sein. Ludger Weber: „„Dazu haben wir den Dachstuhl und die statischen Elemente ertüchtigt, um den modernen Anforderungen zu genügen.“ Aus Fertigelementen wurde das neue Dach per Kran aufgesetzt.

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Hier ergab sich die Situation, dass der neue Dachstuhl vom selben Betrieb erstellt wurde wie der ursprüngliche: Die Gerlinger Zimmerei Häner hatte 1955 den ersten Dachstuhl errichtet, und dasselbe Unternehmen richtete auch den neuen, allerdings zwei bzw. drei Generationen später. Tim Häner ist Geschäftsführer der Zimmerei und berichtet unserer Zeitung: „Seinerzeit haben mein Großvater und mein Urgroßvater die Zimmerarbeiten erledigt, daher war es schon ein bisschen etwas Besonderes, am selben Objekt ebenfalls Hand anzulegen.“ Außer dem neuen Dachstuhl bauten Häners auch sieben Tonnen Stahl zur Verstärkung der Statik ein. „Das ist schon ein aufwendiges Vorhaben, das man von außen nur zum Teil wahrnimmt“, so Häner.

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Der Einsatz der vorgefertigten Elemente bringe mehrere Vorteile mit sich: „Wir haben sie in unserem Werk komplett vorgefertigt, mit Unterspannbahn und Dachlatten, sodass unmittelbar nach der Montage auf die neuen Sparren die Dachpfannen eingehängt werden können. Dadurch ist das Dach ganz schnell zu und die Vorarbeiten können bei jedem Wetter vorgenommen werden.“ Das Holz, dass bei Entkernung und Sanierung des Dachstuhls demontiert wurde, wird zum wesentlichen Teil nicht entsorgt, sondern am Objekt gelagert, um im letzten Schritt des Bauvorhabens bei der Erstellung von Carports an Ort und Stelle genutzt zu werden.