Wenden. Die Feuerwehr der Gemeinde Wenden ist personell stark aufgestellt. Jeder Kamerad und jede Kameradin zählt – denn die Einsatzzahlen sind hoch.
„Das wichtigste Gut in der Feuerwehr sind, neben all der technischen Ausrüstung, die Menschen in der Wehr und das seid ihr, liebe Kameradinnen und Kameraden“, so Joachim Hochstein, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wenden bei der Jahresdienstbesprechung. „Eine der größten Herausforderungen für eine Wehrführung ist es, immer genügend Personal für die gestellten Aufgaben zur Verfügung zu haben“, betont er in seiner Rede und stellt die aktuellen Zahlen der Feuerwehr der Gemeinde Wenden vor. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 greift die Feuerwehr auf folgende Personalstärke zurück: Einsatzabteilung: 182, Ehrenabteilung: 37, Jugendfeuerwehr: 56, Unterstützungsabteilung: 22, Kinderfeuerwehr: 67 und Musikzug 54 Mitglieder. Dies ergibt eine Gesamtstärke von 418 Mitglieder.
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Joachim Hochstein warnt trotz der augenscheinlich vorerst positiven Personalsituation davor, dass in den kommenden Jahren aufgrund der Altersstruktur viel Personal wegbrechen wird. Das geht aus einer Pressemitteilung der Feuerwehr hervor. Er verdeutlicht anhand der Struktur, wie wichtig es ist, abseits der Jugendabteilungen Quereinsteiger in die Feuerwehr zu bringen. Nebst der angestrebten Rekrutierungskampagne, erläutert Hochstein, dass eine gute persönliche Schutzausrüstung und ein attraktiver Fuhrpark allein heutzutage nicht mehr alles ist, um ausreichend Personal zu bekommen. Auch hinsichtlich einer möglichen Aufwandsentschädigung für die Kameradinnen und Kameraden sollte man sich seitens der Kommune Gedanken machen, so wie es bereits bei anderen Feuerwehren etabliert ist.
„Allein die Brandsicherheitswache zur Kirmes hat wieder ca. 700 zusätzliche Dienststunden verursacht. Nicht zu vergessen ist, dass auch die diesjährige Kirmes uns einiges abverlangt hat. Vieles, was die Besucher, aber auch ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde gar nicht mitbekommen“, so Hochstein. Anhand der annähernd 11.660 Stunden, die durch unsere Kameradinnen und Kameraden ausschließlich aus der Einsatzabteilung der vier Einheiten geleistet wurden, wird ersichtlich, wie viel die Feuerwehr unseren Kameradinnen und Kameraden abverlangt.
Im weiteren Verlauf geht Hochstein auch auf die baulichen Gegebenheiten innerhalb der Feuerwehr ein. Er weist darauf hin, dass seitens des Gemeinderats die Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes innerhalb von sechs Jahren beschlossen wurde. Darin enthalten sind zwei An- und Umbauten sowie zwei Neubauten. Auf dieser Grundlage habe man den Brandschutzbedarfsplan zusammen mit der Kommunalagentur NRW fortgeschrieben. „Da alle Baumaßnahmen laut Beschluss bis zum Jahresende 2024 beendet sein sollten, ist eine teilweise Nichteinhaltung des Brandschutzbedarfsplans besiegelt“, so Hochstein weiter in der Pressemitteilung.
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Die Einsatzzahlen
Jens Winnersbach erläutert in seiner Rede die Einsatzzahlen von 246 Einsätzen im Jahr 2023. „Wie im Jahr zuvor, wurde im abgelaufenen Jahr wieder fast die ganze Bandbreite des Einsatzspektrums der Feuerwehr abgefordert. Mit der Gesamteinsatzzahl von fast 250 Einsätze liegen wir, wie bereits prognostiziert, über dem bereits hohen Niveau von 2022 für eine rein ehrenamtliche Feuerwehr“, so Winnersbach. Neben den wetterbedingten Sonderlagen geht Winnersbach auch auf die kommunal übergreifenden Einsätze u.a. mit dem ABC Zug „Bigge“ kurz ein. Deutliche Worte findet er bei den weniger zeitkritischen Einsätzen. Hier bemängelt er, dass besonders die mineralölbedingten Einsätze (Ölspuren) in den letzten Jahren stetig zugenommen haben. „Eine sehr unrühmliche Einsatzentwicklung für alle: Einsatzkräfte, Arbeitgeber und Familien“, so der stellvertretende Wehrleiter. „Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss zeitnah mit allen beteiligten Straßenbaulastträgern eine praktikable Lösung gefunden werden.“
Das Ausbildungsjahr
Kevin Frohnenberg findet lobende Worte für das in 2023 absolvierte starke Ausbildungsjahr. „Rückblickend auf die letzten zehn Jahre war das Jahr 2023 mit 264 Teilnahmen an Aus- und Fortbildung ein Rekordjahr“, so Frohnenberg. Frohnenberg dankte in seiner Rede den Modulleitern Dominik Wurm und Peter Arenz sowie deren Ausbilderteams, die mit ihrem Engagement diesen Ausbildungsmarathon für den neu gestarteten Grundlehrgang 2023 möglich gemacht haben. So hatten 64 Teilnehmern die Möglichkeit, das Truppmann Modul 1 und 2 sowie den Sprechfunker erfolgreich zu absolvieren. Neben der Grundausbildung konnte speziell für die Atemschutzgeräteträger am TKZ GmbH in Miehlen eine Realbrandausbildung durchgeführt werden. „Alle Aus- und Fortbildungen in Form der Lehrgänge und Seminar aufzuzählen, würde den zeitlichen Rahmen sprengen“, so Frohnenberg. Abschließend sagte Kevin Frohnenberg: „Diese hohe Anzahl an erfolgreichen Teilnahmen führt den Beweis, dass wir als Leitung der Feuerwehr zum einen unserem gesetzlichen Auftrag, aber vor allem auch unserem Versprechen der letzten Jahresdienstbesprechung gerecht werden wollen. Zum anderen führt diese Zahl aber auch den Beweis, welch hohes Potenzial, Engagement und Motivation in euch, liebe Kameradinnen und Kameraden, steckt.“
Die Aufnahmen
Neu in die Kinderfeuerwehr der Gemeinde Wenden konnten 48 Mädchen und Jungen aufgenommen werden. Von der Kinderfeuerwehr konnten neben zwölf Neuaufnahmen drei Mädchen und Jungen in die Jugendfeuerwehr auf- & übernommen werden. Von der Jugendfeuerwehr konnten neben drei Neuaufnahmen, sowie einer Übernahme, vier Mädchen und Jungen in die Einsatzabteilung übernommen werden. In den Musikzug konnte ein Kamerad neu aufgenommen werden. Aus der Einsatzabteilung konnte ein Kamerad in die Unterstützungsabteilung übernommen werden, weiterhin sind aus der Unterstützungsabteilung fünf Kameraden in die Ehrenabteilung übernommen worden.
Die Beförderungen
- Beförderung zum/zur Feuerwehrmann/-frau: Pauline Kahler, Tom Solbach, Henri Behle, Sebastian Klur, Niklas Viedenz
- Beförderung zur Feuerwehrmusikerin: Theresa Junge
- Beförderung zur Feuerwehrobermusikerin: Paula Weingarten, Vanessa Voß, Lena Gipperich
- Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann: Peter Kriening, Yannik Stracke, Florian Burghaus
- Beförderung zur Hauptfeuerwehrmusikerin: Nadine Butzkamm, Verena Gummersbach, Sabrina Meinhardt
- Beförderung zum Unterbrandmeister: Martin-Alexander Arns, Matthias Schloos
- Beförderung zum/zur Feuerwehruntermusikermeister/in: Judith Grebe, Thomas Stahl
- Beförderung zum/zur Brandmeister/in: Marie Christine Linke, Tobias Niklas, Thomas Messinger, Jannik Sondermann, Michael Quast
- Beförderung zum Feuerwehrmusikermeister: Markus Grebe, Markus Schneider
- Beförderung zum Oberbrandmeister: Andreas Kühn, Yannick Kersting, Patrick Kersting, Anton Fuchs
- Beförderung zum Gemeindebrandinspektor: Ralf Schmidt
Die Niederlegungen
Nachdem Angelika Alfes ihr Amt als Gemeindekinderfeuerwehrwartin niedergelegt hat, wurde Nadine Quast zu ihrer Nachfolgerin ernannt. Thomas Schwarz legte seine Position als Einheitsführer der Einheit Wenden im letzten Jahr nieder, sodass Peter Arenz als Einheitsführer und Marie Christine Linke zu seiner Stellvertreterin ernannt wurde. Weiterhin ergänzt Mario Arns als weiterer Stellvertreter die Einheitsführung in Hünsborn. Zum neuen Atemschutzbeauftragen wurde Michael Wagner und zum Sicherheitsbeauftragten Jens Winnersbach ernannt.
Bürgermeister Bernd Clemens richtete ebenso wie Kreisbrandmeister Christoph Lütticke Worte an die Wendener Wehr. Clemens betonte, dass die Verwaltung hinter ihrer Feuerwehr stehe, was mit der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes, sowohl in den bereits getätigten als auch in den noch kommenden Ausgaben, ersichtlich werde.
Kreisbrandmeister Lütticke ging in seinen Grußworten auf die aktuell herrschenden Krisen ein und betonte, wie wichtig es sei, auf eine starke Gemeinschaft und Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr zurückgreifen zu können. „Anerkennung und Lob tragen mit zur Motivation bei.“ „Das Gespräch suchen und offen kommunizieren, gerade untereinander, sind die Grundlagen für ein gutes Miteinander“, so Lütticke.
Nach den Grußworten des Kreisbrandmeisters Christoph Lütticke erfolgte, neben den Beförderungen und Ernennungen, die nächste erfreuliche Aufgabe für die Wehrleitung. Die Ehrungen für die Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Die Jubilarehrungen
- Für 25-jährige treue Pflichterfüllung in der Feuerwehr wurden an diesem Abend: Daniel Arns, Julian Braukmann, Sebastian Schneider, Dominik Schrage und Christoph Solbach mit dem Feuerwehrwehr-Ehrenkreuz in Silber geehrt.
- Für 35-jährige treue Pflichterfüllung in der Feuerwehr wurden: Judith Grebe, Michael Arns, Thomas Stahl, Frank Benkel, Ralf Schmidt, Sebastian Wiegel, Michael Kaufmann, Franz Josef Schneider und Matthias Koch mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Gold geehrt.
- Eine besondere Ehrung für die Wehrleitung der Gemeinde Wenden war die Ehrung von Dietmar Häner für 50-jährige treue Pflichterfüllung mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold mit Goldkranz.
- Die Feuerwehr-Ehrennadel des Verbands der Feuerwehr NRW für 60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielten Franz Josef Scherer, Alois Stahl und Walter Wurm.
Abschließend dankte der Wehrleiter Hochstein allen, die ihre Zeit der Feuerwehr zur Verfügung stellen und schloss die Jahresdienstbesprechung 2024 mit den Worten: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.