Arnsberg/Kreis Olpe. Ritterschaft vom heiligen Sebastianus in Europa würdigt ehrenamtlichen Einsatz von Andreas Dörner sowie Ludger Maiworm und Dieter Vollmer.

Die Frühjahrsversammlung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) fand jetzt in Arnsberg statt. Der Freitag des Tagungswochenendes stand dabei ganz im Zeichen der Investitur in die Ritterschaft vom heiligen Sebastianus in Europa. Unter den 31 verdienten Schützenbrüdern, die diese hohe Ehrung erfuhren, waren auch drei aus dem Kreis Olpe: Andreas Dörner, Ludger Maiworm und Dieter Vollmer.

Durch das Auflegen des Säbels auf die Schulter wurde Dieter Vollmer zum Ritter geschlagen.
Durch das Auflegen des Säbels auf die Schulter wurde Dieter Vollmer zum Ritter geschlagen. © privat | Privat

Die Investitur wurde von EGS-Präsident Charles-Louis Prinz von Merode vorgenommen. Nicht nur jahrelange, ehrenamtliche Arbeit im Schützenwesen, sondern auch das aktive Einbringen der christlichen Entwicklung sowie der gedankliche Fortbestand eines christlichen Europas sind die wesentlichen Kriterien zur Aufnahme in den Ritterorden.

Ludger Maiworm bei seinem Ritterschlag.
Ludger Maiworm bei seinem Ritterschlag. © privat | Privat

Ludger Maiworm war von 1996 bis 1999 Offizier sowie in den Folgejahren Kassierer seines Heimat-Schützenvereins Dahl/Friedrichsthal. 2003 erlangte er dort die Königswürde. Ab dem Jahr 2009 bekleidete er den Posten des stellv. Kreisschatzmeisters des Kreisschützenbundes Olpe. Von 2011 bis 2021 war er dort Kreisschatzmeister. Während seiner zuvor genannten Amtszeit wurde er 2018, im Zuge des Kreisschützenfestes in Grevenbrück, mit dem Orden für hervorragende Verdienste ausgezeichnet.

Als dritter im Bunde gehört Andreas Dörner nun der Ritterschaft der europäischen Schützen an.
Als dritter im Bunde gehört Andreas Dörner nun der Ritterschaft der europäischen Schützen an. © privat | Privat

Dieter Vollmer ist seit 2000 Offizier und Zugführer des St.-Hubertus-Schützenvereins Wegeringhausen. Nachdem er im Jahr 2013 die Königswürde seines Heimatvereins erlangte, ließ er sich ein Jahr später zum Beisitzer wählen. Seit dem Jahr 2015 steht er als Vorsitzender an der Vereinsspitze. Sein Heimatverein Wegeringhausen blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Besonders freut es Dieter Vollmer, dass sein Urgroßvater, Josef Vollmer, 1898 zu den Gründungsvätern des Vereins zähle. Eine Besonderheit: Obwohl im Kreis Olpe gelegen, gehört der St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen nicht zum Kreisschützenbund Olpe, sondern ist Mitglied im Oberbergischen Schützenbund. Im März wurde Vollmer für seine Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des Oberbergischen Schützenbundes gewürdigt.

„Glaube, Sitte, Blasenpflaster“

Andreas Dörner hat seine ehrenamtliche Tätigkeit im Jahr 2000 in den Reihen des Offizierskorps des St.-Laurentius-Schützenverein Schreibershof begonnen. Im Jahr 2004 ließ er sich auf den Posten des Schriftführers wählen. 2011 wurde er Schützenkönig. Seit dem Jahr 2014 steht er dem Verein als Vorsitzender an. Einen wesentlichen Schritt – bestehend aus ganz vielen Schritten – hat er im Laufe seiner ehrenamtlichen Tätigkeit insbesondere im Rahmen der Aktion „Glaube, Sitte, Blasenpflaster“ im Jahr 2019 geleistet. Hierbei wurde die Vereinsfahne, unter der Beteiligung von weiteren Schreibershofer Bürgern, in Form einer Staffel nach Rom getragen und dort von Papst Franziskus gesegnet.

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Die EGS entstand 1955 aus einer Arbeitsgemeinschaft, die Vertreter von Schützenverbänden aus den Niederlanden, aus Belgien und Deutschland gegründet hatten, um einen Verband für das historische Schützenwesen in Europa zu bilden. Bald darauf gab sich die Arbeitsgemeinschaft den Namen „Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen“ (EGS). 1975 fand dann in Aachen das erste Europakönigsschießen statt. Immer mehr Länder schlossen sich an. Heute sind fast 1 Million Schützen und ihre Familien in rund 2800 Bruderschaften, Gilden, Schutterijen und Vereinen in der EGS zusammengeschlossen. Schützen aus Schweden, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Italien, Polen, Tschechien und Kroatien finden in der EGS ihre europäische Heimat.

Beispiel durch Lebensführung

Neben der EGS und eng mit ihr verbunden ist die Ritterschaft vom heiligen Sebastianus in Europa. Diese will das christliche Engagement der Schützen in Europa fördern und fordern. Die Ritterschaft hat zum Ausdruck seiner Ziele den Wahlspruch „Für Gott, für ein vereintes, christliches Europa, für das Leben“ gewählt. Die Mitglieder der Ritterschaft verpflichten sich in besonderer Weise, durch ihre Lebensführung Beispiel zu geben und sichern ihren persönlichen Einsatz in Kirche und Gesellschaft zu. Das Präsidium der EGS ist auch der Ritterrat und führt somit gleichzeitig die Ritterschaft und die EGS. Darüber hinaus ist das christliche Engagement Verpflichtung aller angeschlossenen Verbände in der EGS.

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Als Beitrag zu einem vereinten Europa will die EGS Traditionen, Sitten und Gebräuche der angeschlossenen Verbände bewahren und schützend unterstützen, dies jedoch unter der größten Berücksichtigung der Selbständigkeit und des besonderen Charakters jeden einzelnen Mitgliedsverbandes. Die EGS will den Geist der europäischen Kameradschaft und Bruderschaft aufrechterhalten und stärken, sodass eine bleibende, völkerverbindende Freundschaft entsteht. Die EGS will christliches Gedankengut in Europa fördern und pflegen, dabei jedoch Toleranz gegenüber Andersdenkenden üben.