Schreibershof/Herpel. Der Zustand der L708 zwischen der Abfahrt Drolshagen zur Lister ist katastrophal. Anwohner fordern, dass die Schlaglochpiste ausgebessert wird.

„Das ist lebensgefährlich. Wenn hier etwas passiert, dann heben wir den Finger und sagen, dass wir oft genug darauf aufmerksam gemacht haben“, steht Frank Heuel, Ortssprecher von Schreibershof, fassungslos vor dem sechs Zentimeter und 2,40 Meter langen Schlagloch in der Ortschaft Herpel. Die großen Löcher im Asphalt seien nicht erst seit zwei Monaten da. Über die Aussage von Andreas Berg, Pressesprecher Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, dass regelmäßige Streckenwartungen durchgeführt würden, kann er nur mit dem Kopf schütteln. „Hier ist seit letztem Jahr nichts passiert“, ärgert sich der 55-Jährige, gebürtige Schreibershofer.

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„Wir sind als Landesbetrieb zuständig, die Straßen in einem einigermaßen erträglichen Zustand zu halten, damit die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Schlaglöcher werden dann entsprechend geflickt oder notfalls die Geschwindigkeit gesenkt“, erklärt Straßen-NRW-Pressesprecher Andreas Berg. Von Sicherheit der Verkehrsteilnehmer kann bei der desolaten Landesstraße 708 jedoch keine Rede sein. Bei einem Ortstermin auf der hochfrequentierten Straße, die jetzt gerade im Frühling und Sommer viele Auto- und Motorradfahrer in die Naherholungsgebiete Lister- und Biggesee führt, weichen immer wieder Fahrzeuge in den Gegenverkehr aus, um die tiefen Löcher zu umfahren.

Frank Heuel ist Ortssprecher von Schreibershof. Fassungslos zeigt er die großen Schlaglöcher in den Orten Schreibershof und Herpel, die seit Monaten nicht geschlossen werden. 
Frank Heuel ist Ortssprecher von Schreibershof. Fassungslos zeigt er die großen Schlaglöcher in den Orten Schreibershof und Herpel, die seit Monaten nicht geschlossen werden.  © WP | Nadine Niederschlag

Komplette L708 wird saniert von Wegeringhausen bis zum Listersee

„Es muss etwas passieren, und zwar bald. Die Schlaglöcher müssen noch vor der Saison ausgebessert werden“, fordert der Ortssprecher, dass Straßen NRW nicht warten soll, bis die komplette L708 saniert wird. Denn: Was lange währt, wird endlich gut. Die Landesstraße 708 ab der Anschlussstelle Drolshagen über Schreibershof und Herpel bis zur Listertalsperre wird endlich saniert – allerdings erst 2025. Das bestätigte Andreas Berg, Pressesprecher von Straßen NRW auf Anfrage dieser Zeitung und erklärte, dass die Deckensanierung Teil des Erhaltungsprogramms des Landes NRW sei.

Damit gehört auch die lebensgefährliche Schlaglochpiste in den Ortschaften Schreibershof und Herpel bald der Geschichte an. Denn Verkehrsteilnehmern, die von der Autobahnabfahrt Drolshagen in Richtung Schreibershof fahren, werden vor allem gute Stoßdämpfer angeraten, wenn sie über den Flickenteppich in Richtung Listertalsperre fahren.

Die L708 ab der Autobahnabfahrt Drolshagen in Richtung Schreibershof und Herpel ist eine einzige Schlaglochpiste. Über 20 tiefe Löcher beeinträchtigen die Verkehrsteilnehmer, die immer wieder auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Das tiefste Schlagloch ist sechs Zentimeter tief und 2,40 Meter lang.  
Die L708 ab der Autobahnabfahrt Drolshagen in Richtung Schreibershof und Herpel ist eine einzige Schlaglochpiste. Über 20 tiefe Löcher beeinträchtigen die Verkehrsteilnehmer, die immer wieder auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Das tiefste Schlagloch ist sechs Zentimeter tief und 2,40 Meter lang.   © WP | Nadine Niederschlag

Die Landesstraße ist bereits seit vielen Jahren in diesem desolaten Zustand (wir berichteten beispielsweise im Jahr 2017). Immer wieder wurde die große Deckensanierung verschoben und die Fahrbahn nur notdürftig geflickt, wie auch Andreas Berg von Straßen NRW bestätigt: „Das hatte haushaltstechnische und personelle Gründe. Durch die Gründung der Autobahn GmbH wurde das Personal heruntergefahren und so hat sich einiges an Sanierungen aufgestaut.“

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Dörfer erhalten Bürgersteig und Radweg bis Kalberschnacke

Die Sanierung soll 2025, sozusagen als zweiter Bauabschnitt stattfinden, nachdem in diesem Jahr die L708 bereits in Richtung Wegeringhausen erneuert werden soll, was auch Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof freut. „Ich bin oft in den beiden Orten gewesen und habe mir die Straße angesehen. Unsere Aufgabe als Stadt ist es nun, bei den Ortsdurchfahrten die Planung zu erbringen“, erklärt der Bürgermeister. Beide Orte, die ineinander übergehen, werden zusätzlich zur neuen Straßendecke einen einseitigen Bürgersteig erhalten. Dafür wird eine Verbreiterung der Straße nötig sein.

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Einen Bürgersteig hat es in dem knapp 600 Einwohner-Dorf Schreibershof noch nie gegeben. Um zum ortsansässigen Kindergarten oder zur Schule zu kommen, mussten Fußgänger immer entlang der stark befahrenen Straße laufen. „Ich freue mich in erster Linie, dass die Straße endlich erneuert wird, aber auch über den Bürgersteig, der beide Ortschaften miteinander verbinden soll und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen wird“, so der Schreibershofer Frank Heuel. Wie das in der recht schmalen Ortsdurchfahrt funktionieren soll, muss noch geprüft und geplant werden, wie uns Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof mitteilte. Auch die genaue Planung des kombinierten Geh- und Radweges neben der Fahrbahn bis nach Kalberschnacke sei bislang nicht final geklärt, wäre aber im Erneuerungsprogramm drin.