Olpe. Nachhaltige Fashion aus Olpe: Wie ein Ehepaar ihr Mode Start-up gründet und vermarktet. Wie nachhaltig ist neu produzierte Kleidung?
„Wir müssen der Erde dabei helfen, ein besserer Ort zu sein“, davon ist Veronika Amling aus Olpe überzeugt. Sie sieht ihren Beitrag dafür unter anderem darin, das Bewusstsein für nachhaltigere Mode zu stärken.
Vom Kreis Olpe nach Dortmund und zurück
Die 45-Jährige wohnt zusammen mit ihrem Mann Rainer und dem gemeinsamen Hund in Olpe. Sie ist im Kreis Olpe aufgewachsen und in Wenden zur Schule gegangen. Später zog sie nach Dortmund, wo sie ihren Mann Rainer kennenlernte und heiratete. Hundeliebhaber waren beide und so kam die Idee auf, einen Onlineshop mit Hundeartikeln zu eröffnen. Er, gelernter Koch mit Arbeitserfahrung als DJ und in der IT, sie Projektkauffrau im Bereich erneuerbare Energien – kurzum, sie starteten ohne Vorerfahrung: „Wir sind bestimmt 1000 Mal auf die Schnute gefallen“, erinnert sich Veronika Amling, „mittlerweile haben wir die Tricks aber raus.“
Im Oktober 2022 zog das Paar nach Olpe, zurück zu Veronika Amlings Wurzeln: ihrer Familie. „Die Idee in meine Heimat zurückzukehren kam von meinem Mann. Er war es auch, der die Initiative für unseren zweiten Onlineshop mit nachhaltiger Mode ergriffen hat“, erzählt sie.
Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette
Die beiden versuchen nebenberuflich, ihre Streetwear-Marke „Paw to born“ (übersetzt: Gib Pfötchen) zu etablieren. Die Idee: nachhaltig produzierte Kleidung, die mit dem GOTS-Zertifikat garantiert, dass alle entlang der Wertschöpfungskette beteiligten Betriebe unter fairen Konditionen für Mensch und Umwelt arbeiten. Dem gegenüber die Fast Fashion, die für schnelllebig und kostengünstig produzierte Kleidung steht. „In der Fast Fashion wird Kleidung oft unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Mit unserer Marke stehen wir für bewussten Konsum, der sich ethisch vertreten lässt und einen Beitrag zur Bekämpfung der Umweltkrise leistet“, ist Veronika Amling überzeugt. „Bei uns gehen um die 80 Prozent des Verkaufspreises in die nachhaltige Produktionskette.“
Auch in ihrem Privatleben ist ihr Nachhaltigkeit wichtig. „Ich versuche in allen Lebensbereichen das Motto weniger ist mehr umzusetzen, meinen Kleiderschrank zu minimieren und selbst Nachhaltigkeit zu leben“, erzählt sie. Der Verkauf ihrer Produkte läuft derzeit ausschließlich über den Onlineshop, die Vermarktung über Social Media. „Wir versuchen, unsere Kundschaft organisch über Instagram zu erreichen. Das ist der anstrengende, aber ehrliche Weg.“
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Trotzdem: Die Kleidung von „Paw to born“ wird zwar nachhaltiger als die aus der Fast Fashion, aber dennoch neu hergestellt. Wäre es nicht im Sinne der Nachhaltigkeit, insgesamt weniger zu konsumieren? Für Dirk Geurtz, Besitzer des Second Hand Geschäfts „Mega Land“ in Kirchhundem, ist die Sache klar: „Wenn die Leute nur Second Hand kaufen würden, wäre das am nachhaltigsten. Neu produzierte Kleidung ist überhaupt nicht nachhaltig.“
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