Fehrenbracht. Noch ist der Fledermaustunnel im Grenzgebiet zu Eslohe geschlossen. Nach dem verheerenden Feuer muss am Radweg noch ein Zaun ersetzt werden.
Zwei Absperrzäune hindern Radfahrer am Parkplatz in Fehrenbracht an der Durchfahrt zum Kückelheimer Tunnel, besser bekannt als Fledermaustunnel, der noch geschlossen ist. Dabei hätte die Gemeinde Finnentrop die knapp 700 Meter lange Röhre im Grenzgebiet zur Gemeinde Eslohe zum 1. April öffnen können, was den einen oder anderen Radfahrer gefreut hätte. Denn der Tunnel ist nicht nur Höhepunkt des 84 Kilometer langen Sauerland-Radrings, sondern auch Teil der 40 Kilometer langen „Hennesee-Schleife“ und des 112 Kilometer langen Ruhr-Sieg-Radwegs.
Großbrand in Fehrenbracht - das sind die Bilder
Doch der Großbrand in dem nahegelegenen Werk des Forstbetriebs BSD Wald und Holz am 23. Februar macht die Öffnungspläne von Tunnel wie Radweg bis dato zunichte. „Nach dem Großbrand auf dem vorgelagerten Betriebsgelände in Fehrenbracht sind noch weitere Sicherungsmaßnahmen erforderlich“, teilte die Gemeinde Finnentrop jetzt mit. Bis diese abgeschlossen seien, bleibe der Radweg für den Verkehr tabu.
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Durch die enorme Hitze-Entwicklung wurde damals ein Teil des Holz-Zauns am Radweg so stark beschädigt, dass dieser zum Teil noch ersetzt werden muss – zunächst wohl provisorisch durch einen Bauzaun. Zudem laufen noch Ermittlungen auf dem Betriebsgelände der abgebrannten Halle, in der auch Fahrzeuge standen. Ludwig Rasche, 1. Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop, geht aber davon aus, dass er schon bald das „Go“ erhält, um Radfahrer wieder passieren zu lassen. „Wir sind noch voll in der Zeit, denn normalerweise öffnen wir den Tunnel erst zum 10. April eines Jahres“, erklärt Rasche auf Nachfrage. Der Tunnel, der zum Schutz der Fledermäuse zwischen Oktober und April geschlossen ist, wurde durch den Großbrand – glücklicherweise – nicht beschädigt. Auch Menschen kamen damals nicht zu Schaden.
Während Spaziergänger und Radfahrer gespannt darauf warten, dass Radweg und Tunnel freigegeben werden, gehen Polizei und Staatsanwaltschaft der Frage nach, wie es zu dem verheerenden Industrie-Brand kommen konnte. „Die bisherigen Ermittlungsergebnisse lassen noch keinen Schluss auf eine Brandursache zu. Ob die labortechnischen Untersuchungsergebnisse Hinweise auf eine Brandursache liefern, bleibt abzuwarten, da uns diese noch nicht vorliegen“, erklärt Thorsten Scheen, Sprecher der Kreispolizeibehörde Olpe, auf Nachfrage. Ein Brand-Sachverständiger nahm den Brandort unter die Lupe, sicherte auf dem weiträumigen Gelände Spuren und schickte diese ins Labor.
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In einer gemeinsamen Pressemitteilung Anfang März erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass durch das Feuer ein Schaden im unteren Millionen-Bereich entstanden sei. Auf Nachfrage unserer Redaktion beim Geschäftsführer der Firma, ob er die abgebrannte Halle wieder aufbauen wolle, bekam unsere Zeitung bislang keine Antwort. Die Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop teilte seinerzeit mit, dass aufgrund der starken Rauchentwicklung unter anderem Messfahrten durchgeführt wurden. Es habe jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Weiterhin nahm die Feuerwehr, die zwischenzeitlich mit rund 150 Einsatzkräften vor Ort war, in den umliegenden Gewässern Proben und setzte laut eigener Angaben vorbeugend eine Ölsperre ein. Am Ende verhinderten die Einsatzkräfte Schlimmeres.