Frettertal. Die SL Windenergie will drei Anlagen bei Schöndelt sowie zwei südlich von Fehrenbracht bauen. Die Gemeinde Finnentrop äußert jedoch Bedenken.
Die SL Windenergie aus Gladbeck plant den Bau weiterer Windräder im Frettertal. Nachdem das Windkraft-Unternehmen aus dem Ruhrgebiet im September vergangenen Jahres nach jahrelangem Hin und Her inklusive Rechtsstreit die Genehmigung zum Bau dreier Anlagen bei Schöndelt erhalten hatte, sollen in einem nächsten Schritt zwei weitere Anlagen, dieses Mal südlich von Fehrenbracht, gebaut werden. Die notwendigen Unterlagen zwecks Genehmigung hat das Unternehmen beim Kreis Olpe eingereicht.
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Geplant sind zwei 250 Meter hohe Windräder des Typs Enercon mit einer Nennleistung von 6000 Kilowattstunden (kWh) pro Anlage. „Für die Energiewende zählt jede Kilowattstunde Grünstrom. Sie macht uns unabhängiger von fossilen Importen und ermöglicht es, auch in Zukunft günstige Energie bereitzustellen. Nur so können Lebensqualität und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Das gilt besonders für das Sauerland, da hier viel mittelständische energieintensive Industrie angesiedelt ist“, erklärt Stefanie Flam, Sprecherin der SL Windenergie, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Bau innerhalb von drei Jahren
Der Kreis Olpe hat unlängst die Gemeinde Finnentrop, die als Träger öffentlicher Belange an dem Genehmigungsprozess beteiligt wird, um eine Stellungnahme gebeten. Raphael Tombergs, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Wohnen im Rathaus, teilte jüngst im Gemeinderat mit, dass die Verwaltung ihre ablehnende Haltung kundtun werde – und zwar mit folgender Begründung: Die Gemeinde orientiert sich am Regionalplanentwurf, bekanntlich zurzeit in Aufstellung. Dieser sage aus, dass es genügend Flächen auf Finnentroper Gemeindegebiet gebe, die zum einen als sogenannte Windenergie-Bereiche ausgewiesen sind und zum anderen einen Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung einhalten.
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Letzteres sei im jetzt vorliegenden Fall nicht gegeben. Die beiden beantragten Windräder südlich von Fehrenbracht liegen laut Tombergs zwar in einem solchen Windenergie-Bereich, sie würden aber nur 500 Meter von der durch eine Außenbereichssatzung geschützten Ortschaft Fehrenbracht entfernt aufgestellt. Die SL Windenergie selbst sieht laut Pressesprecherin Flam „für die Standorte keine planerischen Restriktionen, die gegen die Eignung sprechen würden“, eben weil beide Anlagen in einem Windenergie-Bereich liegen. Das Unternehmen plant laut eigener Angaben mit dem Bau dieser beiden Windräder in den nächsten drei Jahren. Die Flächennutzungsverträge seien schon unterschrieben. Neben der SL Windenergie wollen die Stadtwerke Aachen AG und die Juwi GmbH (ehemals Windwärts) jeweils fünf Windräder im Frettertal bzw. am Oberbecken bei Rönkhausen bauen.