Paderborn/Kirchhundem. Letzte Ehre für hochrangigen Geistlichen aus dem Sauerland: Trauerfeier für Erzbischof Paul Josef Kardinal Cordes im Hohen Dom zu Paderborn
Mit einem Pontifikalrequiem unter der Leitung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nahm das Erzbistum Paderborn Freitagvormittag im Hohen Dom zu Paderborn Abschied von Erzbischof Paul Josef Kardinal Cordes. Nach schwerer Krankheit war der mit seinem Heimatbistum Paderborn eng verbundene, aus Kirchhundem stammende Kurienkardinal am 15. März im Alter von 89 Jahren in Rom verstorben. Die Beisetzung erfolgte am Nachmittag in der Heimatgemeinde von Kardinal Cordes, in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Kirchhundem. Zahlreiche Weggefährten – Bischöfe, Priester, Gläubige – feierten das Pontifikalrequiem im Paderborner Dom mit.
Cordes wurde 1934 in Kirchhundem geboren, empfing 1961 in Paderborn die Priesterweihe und war von 1976 bis 1980 Weihbischof in Paderborn, ehe ihn sein Weg in den Vatikan nach Rom führte. Dort wirkte er viele Jahre als Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“.
„Verkünder des Evangeliums“
In seiner Predigt würdigte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Verstorbenen als „Verkünder des Evangeliums, seiner Wahrheit und Schönheit“. Die Treue zum Glauben der Kirche sei sein „Lebenselixier“ gewesen. Gott handle und wirke durch Menschen, „die sich selbst als Werkzeug seines Wirkens begreifen“, führte Erzbischof Dr. Bentz weiter aus. In seinem „geistlichen Testament“ habe Kurienkardinal Cordes dies am eigenen Leben durchbuchstabiert, habe in seinem Lebensrückblick „Gottes Handeln im Gang der Dinge“ gesehen.
Leben für die Kirche
Im Selbstverständnis des verstorbenen Kardinals lasse sich in seinem „Leben für die Kirche“ ein roter Faden erkennen, vertiefte Erzbischof Dr. Bentz. Als Vikar im Studienheim St. Klemens in Bad Driburg oder als Präfekt im Theologenkonvikt in Paderborn sei es seine Aufgabe gewesen, junge Menschen in ihrem eigenen Suche nach Gottes Spuren im Leben zu unterstützen. „So wie er in seinem eigenen Leben entdeckte, wie Gott ruft und wirbt und er sich hat rufen lassen, so war es ihm ein Anliegen, junge Menschen in dieser Suche zu begleiten“, unterstrich der Paderborner Erzbischof. Später habe Kardinal Cordes zum außerordentlichen Heiligen Jahr 1983/84 erstmals mit großem Erfolg ein internationales Jugendtreffen organisiert. Daraus habe dann Papst Johannes Paul II. eine feste Institution geschaffen, die bis heute besteht: die Weltjugendtage.
„Die doppelte Verpflichtung zur Gottes- und zur Nächstenliebe war für Kardinal Cordes innere Richtschnur“, bekräftigte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Abschluss seiner Predigt. „Wir dürfen nun hoffen und vertrauen, dass dieses reiche irdische Leben von Paul Josef Cordes – als Werkzeug Gottes Handeln im Gang der Dinge auszumachen – von Gott her seine Vollendung findet, in Dankbarkeit und in dem Vertrauen: Die Liebe Gottes überwindet alles und führt zur Vollendung.“
Paradiesportal des Paderborner Domes
Vor dem Pontifikalrequiem hatte das Paderborner Metropolitankapitel und die Konzelebranten gemeinsam mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Sarg mit den sterblichen Überresten von Paul Josef Kardinal Cordes im Paradiesportal des Hohen Domes erwartet und dann in die Kathedralkirche des Erzbistums Paderborn geleitet. Der Sarg wurde vor dem Altarraum im Paderborner Dom aufgebahrt, wo er während des ganzen Gottesdienstes stand. Auf dem Sarg waren eine Mitra und ein Bischofsstab als Zeichen für das Bischofsamt sowie ein Kelch und eine Stola als Zeichen für das Priesteramt des verstorbenen Kurienkardinals abgelegt.
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Zum Abschluss des Pontifikalrequiems versammelten sich die Mitglieder des Paderborner Metropolitankapitels, die anwesenden Priester und Bischöfe sowie die Konzelebranten um den Sarg, um Abschied von Paul Josef Kardinal Cordes zu nehmen. Dompropst Monsignore Joachim Göbel leitete dabei die Verabschiedungszeremonie. Anschließend begleiteten der Paderborner Erzbischof sowie die Mitglieder des Metropolitankapitels und die Konzelebranten den Sarg aus dem Paderborner Dom zum Paradiesportal. Der Leichnam von Kardinal Cordes wurde anschließend nach Kirchhundem überführt.
Beisetzung in Kirchhundem
Der Kirchenvorstand der Gemeinde hatte Kurienkardinal Paul Josef Cordes vor einigen Jahren die Beisetzung in seiner Heimatkirche angeboten, die Erstellung der Grablege im linken Seitenschiff der Pfarrkirche wurde von Kardinal Cordes persönlich finanziert.