Kirchhundem. Paul Josef Kardinal Cordes wird am Freitag beigesetzt. Die Kirchengemeinde rechnet mit vielen Gästen aus Kirche und Gesellschaft.

Es ist die letzte Reise für Erzbischof Paul Josef Kardinal Cordes. Am Freitag, 22. März, eine Woche nach seinem Tod, wird der Kardinal in seiner Heimatgemeinde Kirchhundem beigesetzt. Aber nicht im Rahmen einer großen, prunkvollen Zeremonie, wie man vermuten könnte, sondern „relativ schlicht nach Sauerländer Art“, so Georg Kaiser, Vorsitzender des Kirchenvorstands der St.-Peter-und-Paul-Gemeinde Kirchhundem.

Die Trauerfeierlichkeiten begannen bereits am Montag mit einer Gedenkmesse im Petersdom, im Beisein von Papst Franziskus; dazu war auch Kirchhundems Pfarrer Heinrich Schmidt nach Rom gereist. Am Freitag beginnt um 10 Uhr zunächst ein Pontifikalrequiem unter der Leitung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Paderborner Dom. Direkt im Anschluss daran wird der Sarg mit den sterblichen Überresten des Verstorbenen nach Kirchhundem überführt. Hier wird der Kurienkardinal in der Pfarrkirche St. Peter und Paul im Rahmen eines Wortgottedienstes, der um 15 Uhr beginnt, in einer eigenen Grablege beigesetzt.

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Für die Kirchengemeinde ist die Beisetzung eine Herausforderung. Dennoch ist Georg Kaiser entspannt. Die meiste Arbeit ist getan. Die Kirchengemeinde hatte in den letzten Tagen das Begräbnis im Detail vorbereitet und den Totenbrief an die verschiedenen kirchlichen und gesellschaftlichen Gremien, an Bekannte und Verwandte sowie Weggefährten des Kardinals versandt, ebenso an die Mitglieder des Gemeinderats, Bürgermeister Björn Jarosz sowie an die heimischen Abgeordneten in Landtag und Bundestag. „Wir wissen nicht, wie viele kommen werden, es werden viele Geistliche aus der Region da sein und einige Bischöfe. Wir rechnen mit etwa 20 kirchlichen Würdenträgern“, so Kaiser.

Kardinal Dr. Paul Josef Cordes ist verstorben. 
Kardinal Dr. Paul Josef Cordes ist verstorben.  © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn | Thomas Throenle

Diese werden sich in Kirchhundem um den Altar herum versammeln, wo Pfarrer Heinrich Schmidt, Leiter des Pastoralen Raums Kirchhundem, den Wortgottesdienst leiten wird. Der Sarg mit dem Leichnam wird vor dem Altar für alle gut sichtbar aufgestellt. Gegen Ende des Gottesdienst haben die Mitglieder des Kirchenvorstands dann die Ehre, den Sarg die wenigen Meter zur Grabstelle links neben dem Chorraum zu tragen und diesen in das mit Beton ausgegossene Grab hinabzulassen. „Direkt vor der schwarzen Madonna von Loretto“, so Georg Kaiser. Paul Josef Cordes hatte die aus Holz geschnitzte Marienstatue, gefertigt nach dem Vorbild der Schwarzen Madonna von Loretto, ein barockes Gnadenbild in der Loretto-Kapelle im Burgenland, der Kirchengemeinde anlässlich seiner Ernennung zum Kardinal im Jahr 2007 geschenkt.

Sonderbus zum Requiem nach Paderborn

Zur Trauerfeier im Paderborner Dom am Freitagmorgen um 10 Uhr setzt die Kirchengemeinde Kirchhundem einen Bus ein. Dieser fährt um 7 Uhr ab Schützenplatz Kirchhundem. Anmeldungen für die Busfahrt bitte bis Donnerstag 12 Uhr im Pfarrbüro Kirchhundem (02723 6873650) oder per Mail an pfarrbuero.kirchhundem@prkh.de.

Die Kosten für die Beerdigung werden zum größten Teil aus dem persönlichen Nachlass des Kardinals beglichen. Die Kosten für die Agapefeier in der Schützenhalle Würdinghausen nach dem Gottesdienst übernimmt die Kirchengemeinde Kirchhundem.

Dr. Paul Josef Cordes wurde am 5. September 1934 in Kirchhundem geboren, empfing am 21. Dezember 1961 in Paderborn die Priesterweihe und am 1. Februar 1976 die Bischofsweihe in Paderborn, ehe ihn sein Weg 1980 in den Vatikan nach Rom führte, wo er am 24. November 2007 zum Kardinal erhoben wurde.

Weder ein Chor noch ein Instrumental-Ensemble werden die Trauerfeier musikalisch begleiten. „Das war in der Eile nicht zu organisieren“, so Kaiser. So bleibt es bei reiner Orgelbegleitung. Diese Ehre obliegt Organist Rainer Zingler aus Grevenbrück. Am Mittwoch richteten Mitglieder des Kirchenvorstands das Grab für die Beisetzung her. Am Nachmittag übten die Messdiener aus den Kirchengemeinden Kirchhundem und Würdinghausen den Ablauf in der Kirche; für die Mädchen und Jungen wird die Zeremonie sicherlich ein unvergessliches Erlebnis am Altar werden. Nach der Trauerfeier sind alle Teilnehmer des Gottesdienstes „zum üblichen Beerdigungskaffee“, so Georg Kaiser, in die Hundemtalhalle in Würdinghausen eingeladen.

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Nach dem Tod des Kardinals hatte die Kirchengemeinde Kirchhundem viele Beleidsbekundungen bekommen. Darin hätten viele höchste Wertschätzung für den Verstorbenen geäußert, so Georg Kaiser. „Cordes genießt in der Kirche ein hohes Ansehen. Er war eine Institution und galt auch im Vatikan als ein Mann mit Ecken und Kanten.“ Cordes hatte nach seiner Berufung 1980 in den Vatikan drei Päpste erlebt. Allein das sei besonders. Mit seinem Namen verbunden blieben vor allem auch die Weltjugendtage der Katholischen Kirche, die Paul Josef Cordes mit ins Leben gerufen hatte.