Sondern. Der Musikverein Sondern wird 100 Jahre alt und hat ein ganz besonderes Jubiläumsprogramm vorbereitet. Die Big Band der Bundeswehr ist dabei.

Vor 100 Jahren gründete sich der Musikverein Sondern. 1918 fanden sich zum ersten Mal Musiker aus dem alten Sondern, aus Howald und Kessenhammer zusammen, um gemeinsam zu musizieren. 1920 dann beschloss man, den Verein zu gründen. Zu den Männern der ersten Stunde gehörten Heinrich Kühr, Alfred Bieker, Josef Bieker, Josef Krämer, August Zeppenfeld, Josef Heuel und Emil Struck. Allerdings sollten noch vier Jahre ins Land gehen, bis die Statuten aufgesetzt und genehmigt wurden. Bis dahin hatte sich der Verein bereits um weitere 15 Musiker vergrößert.

Unter dem Motto „Ein Jahrhundert Musik op dr Biche“ feiert man nun also ein großes Jubiläum. Angelehnt ist der Leitgedanke an den Festmarsch „Mein Biggetal“, den Willy Kampschulte anlässlich des letzten Schützenfestes im alten Sondern vor dem Einstau des Biggesees komponierte. An dieser Stelle angemerkt: auch der örtliche Schützenverein feiert in diesem Jahr seinen 100-jährigen Geburtstag. Viele Feierlichkeiten warten also im einzigen Seedorf an der Bigge. Dabei bietet der Musikverein eine ganz besondere Veranstaltung, über die er im Rahmen einer Pressekonferenz informierte. Im Juni nämlich kommt die Big Band der Bundeswehr an die Talsperre.

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„Bereits 2021 hatten wir die Idee und wir sind glücklich und stolz, dass es uns gelungen ist“, so Christian Becker, 1. Vorsitzender des Musikvereins. „Das ist ein absoluter Knaller, eine wunderbare ausgelassene Sommerparty mit großartiger Musik.“ Ort des Geschehens ist die Multifunktionsfläche mitten im Ort. „Es ist die erste Veranstaltung, die auf der neuen Seepromenade seit ihrer Einweihung zum Ende der 2010 Jahre stattfindet“, so Becker.

1971 wurde die Big Band der Bundeswehr auf Engagement des damaligen Verteidigungsministers und späteren Bundeskanzlers Helmut Schmidt hin gegründet. Er wünschte sich einen modernen Sound für eine moderne Armee. „Es gibt in der Bundesrepublik kein zweites Orchester, das mit einer so hochmodernen, multimedial aufbereiteten und einzigartigen Bühnenshow durch das Land und durch die Welt reist. Und selbst in Europa maximal fünf“, erläuterte Stabshauptmann Johannes Langendorf, der lobende Worte für die Sonderner Musikerinnen und Musiker im Gepäck hatte. „Wir schätzen es sehr, wenn Menschen für Ihre Sache brennen. Das ist hier der Fall.“

Eintritt ist frei

Die Big Band kommt am Mittwoch, 26 Juni, an den Biggesee. Öffnung des Festgeländes ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Am Samstag, 28. September, ist großer Jubiläumstag mit Freundschaftstreffen aller befreundeten Vereine, Musik an verschiedenen Orten im Dorf und Sternmarsch zur Biggeseehalle. Dann werden auch ehemalige Dirigenten ­– Harald Thranberend, Christoph Göcke und Klaus Meier ­– den Taktstock in die Hand nehmen. Am Samstag, 14. Dezember, ist Jubiläumskonzert in der Biggeseehalle.

Beeindruckende 18,5 Meter breit, zwölf Meter tief und zehn Meter hoch ist die Bühne, die die Big Band an dem Tag auf der Seepromenade aufbauen wird. „Größer als ein Einfamilienhaus“, so Langendorf. „Wir sind die klingende Visitenkarte der Bundesrepublik und hochkarätiger musikalischer Botschafter der Bundeswehr. Gleichwohl spielen wir keine Märsche, sondern präsentieren eine Welt der Show- und Unterhaltungsmusik mit Überraschungen, Emotionen und Spezialeffekten.“

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Über 70 Köpfe verfügt die Manpower der Big Band, um Veranstaltungen solcher Art zu stemmen. Darunter sind 25 exzellente Musikerinnen und Musiker, zu denen auch bekannte Sängerinnen und Sänger gehören. Das „Umsonst-und-draußen-Konzert“, das als Benefizveranstaltung ausgerichtet ist, wird zwei Stunden ohne Pause dauern. Die Erlöse aus dem Catering kommen der Nachwuchsförderung des Musikvereins sowie der GFO-Außenwohngruppe Antonia in Dumicke zugute. Außerdem geht der „Hut“ herum, denn die Big Band spielt seit ihrer Aufstellung für den guten Zweck. So sind in den rund 50 Jahren schon mehr als 20 Millionen Euro zusammengekommen für „Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, wie Langendorf weiß.

Bei einem Blick in die Vereinsgeschichte ist der Umzug aus dem alten Dorf Sondern in das neue wohl eines der prägenden Ereignisse. „In Erinnerung aber sind auch die vielen Schützenfeste, die wir spielen und die guten Freundschaften, die sich gebildet haben. Kurzum, das stetige Musizieren in schöner Gemeinschaft“, so Becker. Und noch eines ist auf jeden Fall bemerkenswert: Der Musikverein Sondern, der mit seinen nicht ganz 30 Musikerinnen und Musikern sicherlich zu den kleinsten Musikvereinen im Sauerland gehört, gründete einst die erste vereinseigene moderne Tanzmusik im Kreis Olpe.