Siegen/Olpe. Ein 71-Jähriger aus Olpe soll seine drei Enkelkinder mehrfach sexuell missbraucht haben. Der Rückblick in die Vergangenheit trifft ihn schwer.

Im Siegener Landgericht ging am Dienstagmorgen der spektakuläre Fall eines 71-jährigen Rentners aus Olpe, der seine eigenen Enkelkinder mehrfach sexuell missbraucht haben soll, in die nächste Runde – der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe weiterhin vehement und gibt erstmals einen tiefen Einblick in sein Seelenleben.

Dem Olper wird vorgeworfen, zwischen dem 8. März 2005 und dem 8. August 2022 seine drei Enkelkinder sowie eine Freundin in insgesamt 14 Fällen sexuell missbraucht zu haben. Darunter allein vier bestehende Missbrauchsvorwürfe gegenüber seiner damals vierjährigen Enkelin. Laut Anklage soll sich der Großvater zudem an einer weiteren Enkelin zwischen 2009 und 2013 im eigenen Gartenhaus vergangen haben. Bislang hatte sich der 71-Jährige nur dazu bekannt, eine Enkelin und ihre Freundin bei dem Gartenhaus auf den Po gehauen zu haben, nachdem diese Erde in eine Regentonne geworfen hatten.

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Bewegte Vergangenheit

Während der heutigen Verhandlung nahm der Großvater mehrfach Stellung zu seiner Vergangenheit. Eigentlich scheint die Welt in Ordnung, doch alte Erinnerungen und Familienprobleme belasten den Familienvater offenbar. Angesprochen auf seine frühere Vergangenheit beim Militärdienst, bricht der Angeklagte in Tränen aus und schildert, wie er mehrfach verprügelt worden sei. Eine heimliche Hausübertragung an seinen Sohn habe zusätzlich zu großen familiären Konflikten geführt. Nachdem dann auch noch seine vermeintlichen Taten publik wurden, sei seine Tochter sofort ausgezogen: „Sie sagte: Ich bleibe nicht bei euch“, erzählt der Rentner.

Weitere Themen

Im nächsten Sitzungstermin soll das Urteil bezüglich des möglichen sexuellen Missbrauchs an seinen Enkelkindern fallen.