Olpe. An zwei Standorten sind Sanierungen nötig. Dafür muss die Kreisstadt tief in die Tasche greifen. Ein Standort erhält einen Neubau.
In seltener Einmütigkeit ging am Mittwoch die erste Sitzung des Ausschusses Bildung, Soziales und Sport (BSS) der Stadt Olpe im neuen Jahr vorüber. Bedingt durch den Hacker-Angriff auf die Südwestfalen-IT, waren fast drei Monate lang alle Entscheidungen ausgesetzt worden. Umso erstaunlicher, dass alle Vorlagen der Verwaltung einhellig akzeptiert wurden.
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So gab es eine einstimmige Mehrheit für einen Vorschlag der Grundschule Rhode. Amtsleiter Ingo Sondermann informierte den Ausschuss, die Schule habe Anfang 2023 Interesse signalisiert, als letzte Olper Grundschule zur Offenen Ganztagsgrundschule zu werden. Der Grund: Die bislang dort angebotene Betreuung „13 plus“ sei beliebt, aber nicht beliebig erweiterbar, „daher ist es folgerichtig, dass Rhode zu den 90 Prozent der Schulen im Land gehören will, die eine OGS anbieten“. Untere Schulaufsicht und Schulkonferenz hätten bereits ihre Zustimmung signalisiert.
Auch der geplante Erweiterungsbau für zwei Klassen der Hohensteinschule wurde einstimmig akzeptiert: Amtsleiter Bernd Sundermann gab allerdings zu bedenken, dass es schwierig werde, ein Büro für die Technische Gebäudeaustattung zu finden. „Daher hoffen wir, im angedachten Zeitplan zu bleiben.“ Volker Reichel von der SPD hatte Fragen zur Toiletten-Anordnung: Die von der Verwaltung vorgeschlagene „Unisex-Toilette“ mit einem WC und einem Urinal wäre, so Reichel, in einer Firma nicht umsetzbar, weil dies bedeute, dass nur ein Platz von Frauen, aber beide von Männern nutzbar seien. Laut Sundermann gibt es für Schulbauten derartige Vorschriften nicht. 600.000 Euro soll der Bau kosten.
Nach 110 Jahren Sanierung nötig
50.000 Euro muss die Stadt in die Hand nehmen, um am Städtischen Gymnasium im Zuge der Sanierungsarbeiten des Bauteils Schützenstraße nun auch ein angrenzendes Flachdach über der zentralen Toilettenanlage zu erneuern. Eigentlich sollte die vorhandene Abdichtung nur an das sanierte Bauteil angearbeitet werden, doch habe sich herausgestellt, dass die komplette Abdichtungsfolie stark verzogen und kurz vor dem Reißen sei. Der Ausschuss sah die Notwendigkeit der Arbeiten ein und stimmte einhellig zu. Weitere 50.000 Euro für dieselbe Schule, hier aber den Altbau an der Seminarstraße: „Nach 110 Jahren“, so Amtsleiter Sundermann, müsse das Traufgesimse über den Fassaden schnellstens saniert werden, weil hier Rissbildung aufgetreten sei. Erste Teile seien bereits ausgebrochen und herabgefallen. Den Löwenanteil der Kosten werde hier der ärgerliche, aber unvermeidbare Gerüstbau verschlingen.
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Investiert wird auch an der Grundschule Rhode, wo für 30.000 Euro eine Kellerabdichtung nötig ist. Schimmel und Stockflecken an den Außenwänden des Betreuungsraums im Untergeschoss der Schule haben Feuchtigkeitsschäden offenbar werden lassen. Aufsteigende Feuchtigkeit sei Folge einer fehlenden oder schadhaften Horizontalsperre unter dem vorhandenen Estrich, was entsprechende Sanierungsarbeiten nötig mache. Noch einmal 30.000 Euro, noch einmal Grundschule Rhode: So teuer wird es, den Hochlamellen-Parkettfußboden zu sanieren. Dies sei nach 20 Jahren durch normalen Verschleiß nötig, so die Verwaltung. Und auch hier folgte der Ausschuss einhellig. Alle baulichen Entscheidungen müssen vom Bauausschuss endgültig bestätigt werden, der Projektbeschluss für den Neubau auch noch von Hauptausschuss und Rat.