Altenhundem/Kirchhundem. Ein neues Umweltbildungszentrum soll auf dem Alten Feld in Kirchhundem entstehen - mit Strahlkraft auf den gesamten Kreis Olpe.

Jahrelang dämmerte das frühere Vereinsheim des TV Kirchhundem oberhalb der Sekundarschule in Kirchhundem vor sich hin. Aber nun tut sich was. Das Gebäude ist eingerüstet, ein Container steht bereit. „In Kürze werden wir mit der Sanierung des undichten Dachs beginnen“, sagt Margaretha Cordes, Vorsitzende des Imkervereins Altenhundem. Der Verein hatte das ungenutzte Gebäude im letzten Jahr erworben und hat an dem Standort jetzt Großes vor. Nach Sanierung, Umbau und Erweiterung soll das Gebäude ab spätestens 2025 als neues Umweltbildungs- und Bieneninformationszentrum (BIZ) dienen und Anlaufstelle für alle Interessierten werden, die sich mit Themen aus der Bienen- und Insektenwelt beschäftigen.

Aus- und Weiterbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit sind seit vielen Jahren die Eckpfeiler im Programm des Imkervereins Altenhundem, mit 130 Mitgliedern und 780 Bienenvölkern einer der größten Vereine im Imker-Landesverband Westfalen-Lippe. Seit 20 Jahren gehören auch Naturschutz und Landschaftspflege dazu. 2018 musste der Verein seinen Lehrbienenstand an der Vogelwarte in Altenhundem aufgeben, weil der Mietvertrag seitens des Besitzers nicht verlängert wurde.

In Kürze werden wir mit der Sanierung des undichten Dachs beginnen.
Margaretha Cordes, Vorsitzende des Imkervereins Altenhundem.

Im „Kunsttempel“, einem Nebengebäude des Städtischen Gymnasiums Lennestadt, fand der Verein eine vorübergehende Bleibe. Mit dem Erwerb des TV-Heims in Kirchhundem wurde die Basis gelegt, um dort ein modernes, attraktives und für die breite Öffentlichkeit zugängliches Bieneninformationszentrums (BIZ) zu errichten, wo die Imkerausbildung gebündelt und professionalisiert und zugleich das Umweltbildungsangebot erweitert werden kann.

Spenden sind willkommen

Spenden für das Projekt sind möglich durch Überweisung auf das Vereinskonto „Imkerverein Altenhundem“ bei der Sparkasse ALK, IBAN DE67 4625 1630 0024 0000 10. Auf Wunsch stellt der Verein eine Spendenquittung aus. (Bitte bei der Überweisung die Anschrift angeben.)

Kontakt und Informationen: Margaretha Cordes, Imkerverein Altenhundem e.V., Fichtenstr. 8, 57368 Lennestadt, Tel. 02723/5382.

Weitere Infos zum Verein, seinem Programm und dem BIZ-Projekt: www.imkerverein-altenhundem.de

Dazu soll das bestehende Gebäude renoviert und umgebaut und an der östlichen Giebelseite zum Alten Kirchweg hin um einen etwa 40 Quadratmeter großen, einstöckigen Anbau erweitert werden. Dadurch wird Platz für einen Seminarraum für etwa 30 Personen mit Tischarbeitsplätzen geschaffen. Architektin Melanie Neuhaus hält einen umweltfreundlichen Anbau in Holzrahmenbauweise mit Gründach für am sinnvollsten. Dieser soll außen eine Verschalung aus Lärchenholz bekommen.

Auf dem Außengelände werden die Bienenvölker für den Unterricht im Freien aufgestellt. Neben dem Honigraum, in dem der Honig geschleudert und abgefüllt werden kann, wird ein Lagerraum geschaffen. Dort werden die Unterrichtsmaterialien gelagert, die für die Vereinsmitglieder leihweise zur Verfügung gestellt werden. Die Sanitäranlagen werden komplett rollstuhlgerecht erneuert.

Der frühere Lehrbienenstand des Imkervereins an der Vogelwarte in Altenhundem.
Der frühere Lehrbienenstand des Imkervereins an der Vogelwarte in Altenhundem. © WP

Das Bieneninformationszentrum ist nicht nur für Imker konzipiert, sondern richtet sich mit seinen Angeboten an die breite Öffentlichkeit, beispielsweise an naturinteressierte (Wander-)Touristen und an Schul- und Kindergartenkinder. Dazu tragen eine Dauerausstellung im Foyer, ein digitaler Bienenstand und die attraktive Gestaltung des Außengeländes bei. Geplant sind zudem ein Bienenerlebnisweg, ein Naturgarten, eine Blumenuhr nach Carl von Lineé, eine Streuobstwiese und ein Feuchtbiotop.

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Einen Bauantrag bei der Gemeinde hat der Imkerverein bereits Mitte Dezember gestellt und wartet nun auf die Baugenehmigung durch den Kreis Olpe. Sobald diese vorliegt, geht es um die Finanzierung. Rund 300.000 Euro würde der schlüsselfertige Um- und Anbau kosten. In einigen Gewerken will der Verein selbst Hand anlegen, dennoch seien die Kosten eine „hohe Hausnummer“, so Edgar Neuhaus, Ausbilder und Projektbetreuer des Vereins. Diese könne der Imkerverein allein nicht stemmen.

Die Bienen- und Umweltfreunde hoffen deshalb auf öffentliche Förderung, insbesondere um die Anerkennung als Förderprojekt der neuen LeaderRegion SauerSiegerland. Weitere Sponsoren, Stiftungen und private Geldgeber, die bereit sind, in den Bau eines ökologisch gebauten und regional bedeutsamen Bieneninformationszentrums zu investieren, sind willkommen. „Jeder Euro kommt am Ende den Bienen, der Natur und den Menschen, die sich kundig machen möchten, direkt zugute“, verspricht der Verein auf seiner Homepage.