Olpe. LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann übergibt im Rahmen einer Feierstunde Bürgermeister Peter Weber (CDU) einen Förderbescheid über 400.000 Euro

Einen Scheck hatte Dr. Georg Lunemann nicht dabei, als er am Freitag im Olper Rathaus eintraf, wo er schon sehnsüchtig erwartet wurde. Immerhin kam der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), um einen Förderbescheid über immerhin 400.000 Euro zu überreichen, und um diesen Anlass entsprechend zu würdigen, hatten die Stadt und der Förderverein Stadtmuseum einen kleinen Empfang organisiert. Denn dieses Geld fließt, um den Aufbau des besagten Stadtmuseums in die Wege zu leiten, das, wie vielfach berichtet, an Stelle des derzeitigen Empfangsgebäudes des einstigen Olper Bahnhofs in einem optisch dem Bahnhof angelehnten Neubau entstehen soll.

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Bürgermeister Peter Weber begrüßte den Gast und auch Dr. Ute Koch, die bisher beim LWL für die Begleitung des Olper Museumsprojekts zuständig war, den Landschaftsverband aber bald verlässt. Museen seien wichtig, um Geschichte zu vermitteln, betonte Weber und schlug einen Bogen zur wenig später stattfindenden Demonstration für Demokratie und Vielfalt auf dem Olper Marktplatz: Deren Ursache sei ein Beweis für die Wichtigkeit der Geschichtsvermittlung.

Er fasste kurz den langen Weg hin zu einem Stadtmuseum zusammen und betonte, die Kreisstadt sei bislang die einzige Kommune im Kreis ohne einen musealen Ort, was dieser nicht gut zu Gesicht stehe. Schon 1921 bei der Gründung des Heimatvereins sei ein Stadtmuseum eines der Ziele gewesen. Nachdem sich ein solitärer Bau als nicht wirtschaftlich erwiesen habe, sei der Weg, ein Museum in Verbindung mit dem neuen, laut Weber „mulitfunktionellen“ Rathaus zu schaffen, als ideale Lösung erkannt worden. „Die Förderung durch den LWL ist eine große Anerkennung der bisherigen Planungen“, so Weber. Die Zahl der Gegner eines Museums sei deutlich kleiner geworden, nachdem bekanntgeworden sei, was der designierte Leiter, Sebastian Luke, plane. Er sei sicher, dass der Grundsatz der Wissensvermittlung als Aufgabe eines Museums der Wichtigste sei.

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Mit einem festen Händedruck hieß Dr. Georg Lunemann zunächst Josef Geuecke als Gast des Empfangs willkommen: Der Melbecker ist Mitglied des „Westfalenparlaments“, das über derartige Förderungen entscheidet. Die Pläne für das Olper Museum, so Lunemann, sei ein Beweis dafür, dass Kultur nicht nur mit Vitrinen zu tun habe. „Bildung ist wichtiger denn je in Zeiten, in denen man nicht mal einem Foto mehr trauen kann“, so der Christdemokrat. Und der LWL setze ein wichtiges Zeichen, auch in finanziell angespannten Zeiten die Kulturförderung nicht einzufrieren.

Bildung ist wichtiger denn je in Zeiten, in denen man nicht mal einem Foto mehr trauen kann.
Dr. Georg Lunemann - LWL-Direktor

Nachdem Lunemann eine Plakette an Weber überreicht hatte, die im neuen Museum Platz finden soll und die über die Förderung informiert, stellte Sebastian Luke das Konzept des Museums vor. Es soll neben einer Dauerausstellung auch Platz für Wechselausstellungen haben, vor allem aber didaktische Räume, in denen „mit Kopf und Händen“ Inhalte erfahren werden sollen. Die Idee der Inklusion spiele bei der Planung eine wichtige Rolle, die sich unter anderem mit einer „Toilette für alle“ niederschlagen werde.

Die Schlussworte sprach Dr. Burkhard Reißner, Vorsitzender des Fördervereins. Er freute sich sehr, dass die jahrzehntelange Arbeit des Vorstands – er nannte besonders Herbert (✝) und Gretel Kemper sowie Altbürgermeisterin Wilma Ohly – endlich Früchte tragen solle. Er gab einen Überblick über die lange Standortsuche, viele hoffnungsvolle, dann aber niedergeschlagene Pläne und eine gleichzeitig größer werdende Museumssammlung, die quasi parallel zur Enttäuschung gewachsen sei. Der Verein fühle sich jedenfalls in der Pflicht, das weitere Entstehen des Museums weiter eng zu begleiten und zu unterstützen. Mit einem Imbiss ging der Empfang in lockerer Runde zu Ende.

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Die vom LWL zugesagte Fördersumme von 400.000 Euro ist der Höchstbetrag und würde genau 10 Prozent der derzeit errechneten förderfähigen Kosten für das Museum decken. 250.000 Euro wurden vom Förderverein an die Stadt überwiesen. Ein weiterer Förderantrag an den LWL wird im Lauf des Jahres gestellt, dieser betrifft die Einrichtung des geplanten Museums, das im November 2026 fertig sein soll.