Wenden. Die Wendener Verwaltung legt einen Plan für die weiteren Maßnahmen zur Unterbringung von Flüchtlingen vor. So sieht der Ablauf aus.

Im Eiltempo war am 4. November 2023 der Wohncontainer mit 36 Plätzen für Geflüchtete in Hünsborn zu den bereits bestehenden Anlagen am Hundeplatz beschlossen worden. Der Unmut der Anwohner im Neubaugebiet „An der Wahre“ war groß. Vor diesem Hintergrund forderten die Politiker in der Haushaltsdebatte von der Verwaltung eine neue, strategische, vorausblickende Ausrichtung zur Unterbringung geflüchteter Menschen. In der kommenden Woche kommt das Konzept in den politischen Sitzungen auf den Tisch. Es gibt einige Neuigkeiten.

Die Herrichtung des Containerstandortes in Hünsborn sei beauftragt worden, so die Verwaltung. Aufgrund der anhaltenden schlechten Witterungsverhältnisse habe jedoch noch nicht mit der Maßnahme begonnen werden können. Mit der Bezirksregierung Arnsberg wurde mittlerweile abgestimmt, dass an diesem Standort vorwiegend Familien mit Kindern untergebracht werden. Zudem wird durch weitere Lampen die Wegeverbindung zum Wohngebiet besser ausgeleuchtet und eine Befahrung, aus Richtung Wohngebiet kommend, unterbunden.

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Verwaltungsintern wurde der Beschluss, nur noch Massivbauten zur Unterbringung von Geflüchteten anzubieten, dahingehend umgesetzt, dass ein „Wendener Gebäudestandard“ erarbeitet wurde, der an den jeweiligen Standorten umgesetzt werden soll. Die Aufteilung in zwei Gebäudehälften mit separatem Eingang bleibt bestehen. In jeder Hälfte gibt es zwei Bäder, eine Küche und vier oder sechs Zimmer für insgesamt zwölf Personen (je nach Belegungsart), sodass insgesamt 24 Menschen in einer Unterkunft untergebracht werden können. Die Gebäude werden in Holzrahmenbauweise, mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und Photovoltaikmodulen konzipiert. Der Kostenvergleich zwischen Container und Holzrahmenbauweise zeige eindeutig, dass die Errichtung des „Wendener Gebäudestandards“ wesentlich wirtschaftlicher sei, teilt die Verwaltung mit.

Künftige Standorte sollen zudem mit einem Fahrradunterstand, einem Müllsammelplatz, einem Aufenthaltsbereich mit Bänken und Tischen sowie Kleinspielgeräten im Freien, Pkw-Stellplätzen und Wäscheleinen ausgestattet werden. Einzelne Unternehmen sollen zeitnah angefragt werden. Bestenfalls könne der zusätzlich geplante Standort in Hoffnung/Rothemühle bereits in Holzrahmenbauweise errichtet werden.

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Laut Zeitplan ist der Standort in Hünsborn im Frühjahr dieses Jahres fertig. Im April sei die Sanierung im Container Hillmicke abgeschlossen. Durch diese beiden Maßnahmen können 60 weitere Plätze zur Unterbringung von geflüchteten Menschen zur Verfügung gestellt werden. Voraussichtlich nach den Sommerferien kann mit dem Bau der Unterkunft in Hoffnung begonnen werden.

Darüber hinaus gelte es, weitere Standorte für die perspektivische Unterbringung Geflüchteter zu erschließen. Neben der Versorgung mit Lebensmitteln seien eine Anbindung an den ÖPNV sowie an die weitere kommunale Infrastruktur (Schulen, Kindergärten) wichtige Standortkriterien. „Neben den bereits beschlossenen Standorten Hünsborn, Hoffnung und Gerlingen erfüllt in erster Linie der Zentralort Wenden die aufgeführten Kriterien am besten“, so die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Aber auch in Schönau, Möllmicke, Altenhof und Ottfingen könne die vorhandene Infrastruktur überzeugen und sei geeignet, eine langfristige Integration geflüchteter Menschen zu unterstützen.

Zwei Unterkünfte in Schönau

Aufgrund mangelnder Grundstücksverfügbarkeit in Wenden, Ottfingen, Altenhof und Möllmicke sollen bereits in diesem Jahr zwei weitere Unterkünfte auf dem Bolzplatz in Schönau errichtet werden. Da der Standort aktuell über keine abwassertechnische Erschließung verfügt, müsste diese erst hergestellt werden. Kostenpunkt: etwa 200.000 Euro. Damit sich dieser Aufwand wirtschaftlich darstellen lässt, schlägt die Verwaltung vor, in diesem Bereich zwei Unterkünfte zu errichten.

Neben dem Bereich Hillmicker Straße in Gerlingen sind für das Jahr 2025 die Umsetzung von zwei weiteren Einheiten in Wenden geplant. Hierzu werden aktuell Grundstücksverhandlungen geführt. In Ottfingen, Möllmicke und Altenhof wurden noch keine geeigneten Standorte gefunden. Hier wäre eine bedarfsorientierte Entwicklung ab 2026 vorstellbar, so die Verwaltung.

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