Olpe. Internet-Dienstleister vergleicht Behörden. Der Vorjahres-Sieger aus dem Sauerland wird diesmal von Herne knapp überholt

Brandenburg hatte im Jahr 2023 die langsamsten Finanzämter Deutschlands – dicht gefolgt von Bremen, das im Vorjahr den letzten Platz belegte. Keinen Grund zur Klage hingegen gibt es weiterhin im Kreis Olpe: Das in der Kreisstadt angesiedelte und für den ganzen Kreis zuständige Amt belegt hinter Herne Rang 2. Im Jahr 2022 war Olpe allerdings noch Gewinner als schnellstes aller Finanzämter. Das geht aus einer Datenerhebung des Online-Steuererklärungs-Dienstleisters Lohnsteuer-kompakt.de hervor.

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Auf Platz eins im Ländervergleich landete Rheinland-Pfalz, dicht gefolgt von Hamburg und Nordrhein-Westfalen. In zehn Bundesländern mussten Steuerpflichtige deutlich länger auf ihre Steuererstattung warten. „Der Grund ist die hohe Arbeitsbelastung in den Finanzämtern wegen der Grundsteuererklärung“, sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de. „Zwar haben trotz der Fristverlängerung viele Grundsteuerpflichtige ihre Grundsteuererklärung nicht abgegeben, doch macht sich der hohe Arbeitsaufwand dennoch bemerkbar.“

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Im Schnitt mussten Brandenburger Steuerpflichtige 68,85 Tage auf ihre Steuererstattung warten, in Rheinland-Pfalz betrug die Wartezeit nur 49,97 Tage. Zum Vergleich: Im Vorjahr war Berlin mit einer Bearbeitungszeit von 45,8 Tagen auf dem ersten Platz gelandet.

Olpe wurde acht Tage langsamer

Am schnellsten arbeiteten 2023 die Finanzbeamten des Finanzamts Herne. Dort betrug die Bearbeitungszeit für eine Einkommenssteuererklärung lediglich 29,8 Tage. Knapp dahinter, als zweitschnellstes Finanzamt: Olpe. 31,5 Tage währt hier laut www.Lohnsteuer-kompakt.de diesmal die Bearbeitungsdauer. Im Vorjahr ging es allerdings an der Bigge mit 23,6 Tagen Bearbeitungszeit noch deutlich zügiger voran. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete das Finanzamt Hameln-Holzminden mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 114,7 Tagen. Dort warteten Steuerpflichtige also fast viermal so lange auf ihren Steuerbescheid wie in Herne.

Im vergangenen Jahr hat sich die Bearbeitungszeit erneut verlangsamt auf durchschnittlich 56,86 Tage.
Felix Bodeewes - Geschäftsführer

„Es ist interessant, dass Berlin und Hamburg als Stadtstaaten weiterhin auf den ersten vier Plätzen zu finden sind“, sagt Felix Bodeewes, „auch wenn Berlin vom ersten auf den vierten Platz gerutscht ist“. Insgesamt sei die Bearbeitungszeit der einzelnen Finanzämter erneut langsamer geworden. „Der bundesweite Schnitt lag 2021 noch bei 49 Bearbeitungstagen und 2022 bereits bei 53,6 Tagen. Im vergangenen Jahr hat sich die Bearbeitungszeit erneut verlangsamt auf durchschnittlich 56,86 Tage.“

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Die Bearbeitungszeiten der Finanzämter wurden anhand von über 400.000 über Lohnsteuerkompakt.de im Jahr 2023 erstellten Steuererklärungen anonym erhoben. Insgesamt wurden 488 Finanzämter berücksichtigt, wobei pro Finanzamt mindestens 50 Steuererklärungen eingereicht wurden.