Rüblinghausen. Größte Baustelle in der Geschichte der Kreiswerke: Drei Monate nach Start sichtbare Fortschritte. Was der Kreis über das Budget sagt.
Es ist die größte Baustelle, die die Kreiswerke Olpe in ihrer Geschichte bisher zu betreuen hatten, und ein Projekt, das seinesgleichen sucht: Auf der Anhöhe zwischen Olpe und Berlinghausen entsteht das Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) des Kreises Olpe. Nach langer Vorarbeit wurde Ende September mit einem symbolischen ersten Spatenstich die Arbeit aufgenommen, nachdem bereits vorher das Grobplanum erstellt worden war. Seitdem laufen die Arbeiten auf dem riesigen Gelände auf Hochtouren, ohne dass groß etwas davon nach außen dringt.
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Wie die Kreis-Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt, wurde der Fortgang der Arbeiten durch den frühen Wintereinbruch nur leicht verzögert, derzeit seien bereits die Hochbauarbeiten im Gange. Die Ausschreibungen für die folgenden Gewerke sind teilweise schon erfolgt, andere laufen aktuell. Wie es derzeit aussieht, liegen die Aufträge im vom Kreistag beschlossenen Budget.
Dreifacher Nutzen
Angrenzend an den Interkommunalen Gewerbepark „Hüppcherhammer“ bauen die Kreiswerke das Zentrum, das mit 36,1 Millionen Euro veranschlagt ist. Es soll dreifachen Nutzen haben: Zum einen wird hier die neue Rettungsleitstelle angesiedelt, die derzeit noch im Altbau des Kreishauses residiert. Dies war mit ein Auslöser für den Bau des gesamten Zentrums, denn einerseits ist die Rettungsleitstelle räumlich längst weit über die Grenzen dessen angewachsen, was im Kreishaus geboten werden kann. Andererseits muss die Leitstellentechnik nach vielen Jahren der Nutzung komplett erneuert werden, was im Bestand aber nicht möglich ist. Zweite Säule wird die Rettungswache Olpe, derzeit in der Trift stationiert, die verlegt werden muss, um die Erreichbarkeit des Stadtgebiets von Drolshagen zu verbessern. Und im Zuge der Planungen entstand die Idee, Rettungsleitstelle und Rettungswache um zentrale Ausbildungs- und Ausstattungsbausteine der Feuerwehren zu ergänzen und somit ein Gefahrenabwehrzentrum zu schaffen.
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Wenn die Arbeiten so flüssig weiterlaufen wie bisher, soll das Zentrum Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen. Anders als die Betriebe im Gewerbepark Hüppcherhammer wird das GAZ über zwei Ausfahrten verfügen: eine in Richtung Gewerbepark und eine Richtung Kreisstraße 36, denn die Rettungswagen können so sowohl in Richtung Olpe bzw. Iseringhauser Grund als auch in Richtung Drolshagen/Autobahn den jeweils kürzesten Weg nehmen.
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Nicht nur der Kreis Olpe hat Vorteile von dem neuen Zentrum, denn die Rettungsleitstelle wird künftig in einem Verbund mit weiteren Leitstellen in Südwestfalen arbeiten. Sollte eine einzelne Rettungsleitstelle ausfallen, werden die für sie anfallenden Alarmierungen auf die anderen Verbundpartner verteilt, die allesamt über die EDV-Daten der anderen verfügen werden. Alternativ hätte jeder Kreis zur eigenen eine zweite Ersatz-Leitstelle schaffen müssen, was so umgangen werden kann.
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Vorbildlich soll der Neubau in Sachen energetische Effizienz werden. Eine sogenannte Eisspeicherheizung wird im Sommer für Kühle und im Winter für Wärme sorgen, die nötige Elektrizität zum großen Teil aus einer eigenen auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage erzeugt werden. Da im zentralen Feuerwehrbereich viel Löschwasser für Übungszwecke benötigt wird, gehört zum Neubau eine große Zisterne, aus der das aufbereitete Löschwasser erneut verwendet werden kann.