Kreis Olpe. Kirsten Reska und Manuel Eberts leiten beide Fitnessstudios im Kreis Olpe – die Experten zeigen, dass es mehrere Wege zum Erfolg gibt.
Kurz nach den Feiertagen werden die guten Vorsätze fürs neue Jahr gemacht. Nach dem deftigen Essen über Weihnachten ist der Wunsch nach einer schnellen Gewichtsabnahme bei vielen besonders groß – die Pfunde sollen im Handumdrehen purzeln. Oft hapert es aber an der tatsächlichen Umsetzung der eigenen Pläne. Dabei gibt es viele individuelle Trainings- und Ernährungsmodelle, die zum Erfolg führen können. Die Fitness-Trainer Kirsten Reska und Manuel Eberts führen beide schon seit mehreren Jahren erfolgreiche Fitnessstudios im Kreis Olpe. Ihre Trainings- und Ernährungsansätze könnten jedoch unterschiedlicher kaum sein. Die beiden Coaches geben nun ihre ganz persönlichen Tipps für einen effektiven Gewichtsverlust nach den Weihnachtstagen.
Zentrum für Körper, Geist und Gesundheit
Seit mittlerweile 20 Jahren hat die Attendornerin Kirsten Reska die sportliche Führung über das Fitnessstudio Maxsport inne – inzwischen ist sogar ein zweiter Ableger in Lennestadt hinzugekommen. Die 46-Jährige ist eigentlich Quereinsteigerin, wollte sich als Bewegungstherapeutin einen Namen machen. Über mehrere Zufälle landete sie dann im vollumfänglichen Fitnessbereich. Bis heute legt sie großen Wert auf das komplette Trainings-Paket: „Ich wollte ein Zentrum für Körper, Geist und Gesundheit und keine reine Mucki-Bude“, erzählt sie von ihren damaligen Plänen.
Genau das versucht sie im täglichen Alltagsgeschäft auch bei ihren Kunden umzusetzen. Leuten mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr rät sie dringend, bei ihren Plänen klare Trainingsziele zu formulieren. „Am ehesten kann etwas verändert werden, wenn das Zielbild klar vor Augen ist.“ Was sie damit meint: Ohne klares Ziel geht die Motivation für das Training oft schnell verloren, das zeigt sich auch in den deutlich sinkenden Besuchszahlen nach den ersten Jahreswochen.
Neue Gewohnheiten schaffen
Vielen Menschen fiele es schwer, dauerhaft im Training zu bleiben. Genau das brauche es aber, um langfristig Erfolge zu erzielen, und um nicht einen Rückfall zu erleiden. Oftmals stellten Kunden ihre ganze Ernährung von heute auf morgen radikal um und gingen gleichzeitig für mehrere Stunden ins Fitnessstudio. Das Niveau könne aber nicht dauerhaft gehalten werden. Reska dazu: „Gewicht verlieren ist nicht schwer, halten dafür sehr.“
Die Attendornerin verfolgt daher ein klares Konzept, um die schlechten Gewohnheiten ihrer Kunden schrittweise abzubauen. Zunächst müsse der Ist-Zustand genau analysiert werden, um Rückschlüsse über mögliche Anpassungen ziehen zu können. „Ich schaue individuell, wie ein Mensch funktioniert und welche Ziele er hat“, betont die Fitness-Trainerin. Daraufhin erstellt sie einen adäquaten Trainings- und Ernährungsplan, der auf den realen Lebensalltag angepasst ist. Der Fokus liegt dabei zunächst auf der Ernährungsumstellung. Reska sucht vergleichbare gesündere Alternativen zu den alten Essgewohnheiten. Gleichzeitig brauche es einen zusätzlichen Muskelaufbau, dieser solle jedoch nicht in den ersten Wochen übertrieben werden. Ist man nach 21 Tagen noch im Training, sei die „magische Grenze“ überschritten und die neue Gewohnheit habe „sich ein bisschen integriert“.
Gute Ernährung das A und O
Reska rät Interessierten sich vollumfänglich über die Wirkung von unterschiedlichen Nährstoffen zu informieren, dann brauche es auf Sicht auch keine Diät mehr. Das erzählt sie auch in ihrer „Fitness-Fibel“ „Die Zauberformel“, in der sie intensiv auf die Wirkung von Nahrungsmitteln eingeht. Ihre persönliche Tagesempfehlung für Anfänger: Nach dem Aufstehen auf das Hungergefühl hören und ein lauwarmes Glas Wasser trinken. Zum Frühstück mit Quark, Früchten und Dinkel-Flocken etwas Leichtes und Eiweißhaltiges. Zum Mittag eventuell Lachs oder Hähnchen mit Gemüse und am Abend weg vom Brot, dafür hin zum Omelett mit Pilzen.
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Im Gegensatz zu ihrer Kollegin achtet Manuel Eberts, Besitzer der Fitnessgrube in Meggen, tendenziell mehr auf Trainingskonzepte in den ersten Wochen. Der 38-Jährige setzt auf Muskelaufbau, um den Energieverbrauch zu erhöhen. „Im Ausdauertraining nimmst du kurzfristig ab, langfristig tust du das durch Muskelaufbau“, verdeutlicht er. Eberts gibt daher Neueinsteigern einen Trainingsplan an die Hand, der sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining beinhaltet, den Fokus aber auf den Muskelaufbau legt. In den ersten drei Wochen geht es hauptsächlich um die Trainingssteuerung, bei der Ernährung wird noch nicht vollumfänglich eingegriffen: „Der Körper und der Geist ist die ersten Wochen damit beschäftigt, zu adaptieren“, weiß Eberts, dass man diesen nicht überfordern sollte. Das Ziel sollte sein, sich langsam heranzutasten und stetig zu steigern.
Intensives Aufbautraining als Erfolgsgarant
Auch wenn sich der Erfolg zunächst nicht im Gewicht bemerkbar mache, könne ein gutes Aufbautraining auch schon nach wenigen Wochen optisch erkennbar sein: „Die Zahl auf der Waage ist nur eine Zahl. Was zählt, ist vor dem Spiegel“, hat er eine klare Meinung. Zwei bis vier Wochen nach dem Trainingsstart entwickelt Eberts dann einen ersten Ernährungsplan für seine Kunden. Dabei geht es vor allem, um die Anpassung von Essgewohnheiten und das perfekte Mahlzeiten-Timing. Der Lennestädter hat einen Fundus von über 100 Gerichten, um individuell auf alle Bedürfnisse eingehen zu können. Eberts dazu: „Es braucht hier niemand Angst haben, dass es nur noch Reis, Hähnchen und Gemüse gibt.“
Und Eberts weiter: „Die meisten Menschen, denen wir schon bei einer erfolgreichen Gewichtsreduktion geholfen haben, essen sogar mehr als je zuvor. Es kommt auf die Zusammenstellung der Lebensmittel, auf ein gewisses Timing in der Essenszufuhr, eine bessere Verteilung der Makronährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sowie auf ein regelmäßiges und gesundheitsorientiertes Kraft- und Ausdauertraining an.“
Auch wenn es mit dem Training manchmal knapp wird, gebe es die Möglichkeit, sich während des Alltags öfter zu bewegen. Eberts gibt den Rat: „Benutze deine Füße! Der abgedroschene Satz „Jeder Gang macht schlank!“ ist gar nicht so Oldschool, wie man denkt“. Denn eine erhöhte Alltagsbewegung sei neben dem Krafttraining zum Muskelaufbau der Gamechanger, wenn es ums Thema Gewichtsreduktion geht, so Manuel Eberts.