Wenden. Die Wendener müssen im Jahr 2024 bei der Abfallentsorgung deutlich tiefer in die Tasche greifen. Vor allem eine Mülltonne wird richtig teuer.
Das Leben in der Gemeinde Wenden wird teurer. Im nächsten Jahr müssen die Menschen in der südlichsten Kommune des Kreises Olpe tiefer in die Tasche greifen. Es gibt eine drastische Erhöhung bei den Müllgebühren. Im Umweltausschuss am 7. Dezember kommen die Zahlen auf den Tisch.
Beim Restabfall bedeutet dies bei einer 80-Liter-Tonne konkret eine Erhöhung von derzeit 59,20 Euro auf 93,60 Euro im kommenden Jahr. Das sind 34,40 Euro mehr. Eine 120-Liter-Tonne kostet dann 140,40 Euro statt bisher 88,80 Euro. Und für die 240-Liter-Tonne Restabfall müssen die Wendener im kommenden Jahr 280,80 Euro statt wie bisher 177,60 Euro zahlen. Das ist ein Plus von 103,20 Euro. Unter dem Strich steigen die Gebühren beim Restabfall um satte 58,1 Prozent.
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Nicht so drastisch sind die Erhöhungen beim Bioabfall. Hier kostet die 80-Liter-Tonne im nächsten Jahr 81,60 Euro statt des bisherigen Preises von 67,20 Euro. Die 120-Liter-Tonne Bioabfall steigt von 100,80 auf 122,40 Euro und die 240-Liter-Tonne von 201,60 auf 244,80 Euro. Dies bedeutet Erhöhungen um 21,4 Prozent.
Auch, wer mit der Tonne nicht auskommt und einen zusätzlichen Sack benötigt, muss mehr zahlen. Die Gebühren für die Bio- und Restabfallsäcke erhöhen sich um zwei auf dann fünf Euro.
Seit 2016 gehört die Gemeinde Wenden zum Zweckverband Abfallwirtschaft im Kreis Olpe (ZAKO). Mehrere Gründe führen laut Wendener Verwaltung zu den drastischen Erhöhungen: Die an den Kreis Olpe zu entrichtende Gebühr steigt im Vergleich zum Vorjahr um etwa 300.000 Euro. Diese Änderung resultiert zum einen aus tariflichen Steigerungen im Personalkostenbereich.
Hinzu kommen die anstehende CO2-Bepreisung der Restabfallverbrennung sowie die Umstellung auf die Beschaffung sogenannter sauberer Sammel-Fahrzeuge, die gebührenerhöhend einkalkuliert werden mussten. Zudem schlagen hohe Investitionen im Deponiebereich zu Buche. Bei der Zentraldeponie und den Altdeponien sind Steigerungen des Aufwandes zu verzeichnen, so zum Beispiel durch bauliche Unterhaltungsmaßnahmen.
Auch die Kosten für Sammlung und Transport steigen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 200.000 Euro. Dieser Anstieg ergibt sich laut Verwaltung aus den erheblichen Preissteigerungen bei den neu abgeschlossenen Abfallsammel- und Entsorgungsverträgen. Die einzelnen Kostenkomponenten im genannten Bereich bilden die ZAKO-Umlage, die Kosten für die Grünschnittannahmestelle und der Zuschuss der Gemeinde Wenden für die Eigenkompostierer. Abgezogen werden die Erlöse aus der Sperrmüll- bzw. Altholzabholung.
Die sonstigen Kosten sind um 5.720 Euro (plus 7,45 Prozent) gestiegen. Hierunter fallen unter anderem die Kosten für die Einsammlung und Entsorgung illegaler Abfallablagerungen. Eine Gebührenüberdeckung aus Vorjahren gibt es nicht mehr.
30 Euro für Sperrmüll
Für die Abfuhr von Sperrmüll und Altholz wird im kommenden Jahr weiterhin eine Gebühr von 30 Euro pro Abfuhr erhoben. Der Zuschuss für Eigenkompostierer bleibt in der Gemeinde Wenden im kommenden Jahr mit 24 Euro konstant.
Das gilt auch für den Sozialbonus mit 60 Euro. Auf schriftlichen Antrag gewährt die Gemeinde Wenden Personen, die aus Krankheitsgründen ein langfristig und regelmäßig erhöhtes Restabfallaufkommen (z.B. Windeln, Verbandsmaterial) haben, diesen Sozialbonus pro Person und Jahr. Antragsberechtigt sind dabei alle Personen, die mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde Wenden gemeldet sind. Dem Antrag muss ein ärztliches Attest beigefügt werden, das die Erkrankung bescheinigt.