Olpe. Ibrahim Khalaf hat „sein Ding“ gemacht – Umfangreiche Speisekarte und 15 Sitzplätze im Inneren: Lieferdienst gehört auch zum Angebot

Selbst die fröstelnden Schneeflocken können Ibrahim Khalaf (35) seine gute Laune an diesem Mittag nicht verhageln: „Ich wollte schon immer etwas Eigenes haben. Und das hier ist genau das Richtige“, sagt der Kurde, der aus dem nordöstlichen Teil Syriens stammt, genauer gesagt aus der kleinen Stadt Qamischli. Selbst dort, erzählt Khalaf aus seiner Lebensgeschichte, gebe es so etwas wie eine Imbiss-Kultur: „Viele Imbiss-Restaurants“, lacht er, und in einem davon habe er seine ersten Gastronomie-Erfahrungen gesammelt. Aber nicht nur dort, auch in anderen Teilen Syriens und im Libanon. Jetzt hat er sein eigenes „Ding“ gemacht. Seit dem 24. November kocht und brutzelt Khalaf im „Olpe Grill“ für seine Kunden Döner, Currywurst, Pommes, Pizza und Pasta. Aber auch Schnitzel, Burger und Salate in allen Variationen stehen auf der umfangreichen Speisekarte. „Wir liefern auch aus“, ist dem 35-jährigen wichtig zu erwähnen, „in Olpe und Umgebung.“

Rund 15 Sitzplätze gehören jetzt zum „Olpe Grill“ von Ibrahim Khalaf. 
Rund 15 Sitzplätze gehören jetzt zum „Olpe Grill“ von Ibrahim Khalaf.  © Olpe | Josef Schmidt

2015 flüchtet Khalaf wie viele seiner Landsleute nach Europa, genauer gesagt nach Deutschland. Er landet schließlich in Sauer- und Siegerland: „Über Lennestadt kamen wir nach Kreuztal“, erinnert sich der Familienvater, „ ich habe dann auch hier in Imbiss-Restaurants gearbeitet, in Krombach und Welschen Ennest.“

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Mit den Jahren verfestigte sich der Wunsch, ein eigenes gastronomisches Projekt zu starten: „Ein eigenes Imbiss-Lokal hatte ich schon länger im Blick, das eine oder andere auch besichtigt.“ Doch irgendetwas habe meist nicht gepasst. Als er dann im Internet den Gastro-Container mitten in Olpe entdeckt und sich genauer angesehen habe, sei die Entscheidung gefallen.

Kein Wunder: Der Standort ist ideal, unweit der viel befahrenen Ortsdurchfahrt Martinstraße, direkt hinter der Total-Tankstelle, und was noch wichtiger ist, direkt auf dem Parkplatzgelände des Dornseifer-Marktes. Laufkundschaft en masse ist garantiert.

Ibrahim Khalaf am großen Elektro-Hähnchen-Grill.
Ibrahim Khalaf am großen Elektro-Hähnchen-Grill. © Olpe | Josef Schmidt

Am 1. Juni kaufte Khalaf das Objekt und begann, es nach seinen Vorstellungen um- und auszubauen. Wesentliche Änderung: Neben der Abhol-Station, die die Olper seit mehreren Jahrzehnten kennen, hat der 35-Jährige ein kleines Sitz-Lokal mit rund 15 Plätzen geschaffen. Im Klartext: Kunden können ihre Speisen auch im Trockenen und Warmen zu sich nehmen. Die lange Außentheke im Freien bleibt dennoch bestehen. Hochstühle kommen im Frühjahr, wenn die ersten Sonnenstrahlen wärmen, noch hinzu. Ebenso Flaschenbier, das das Getränkesortiment neben Ayran, Cola und Fanta etc. komplettieren wird.

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Auffällig ist für einen normalen Imbiss die vielfältige Speisekarte: Denn neben der üblichen Drehspieß-Brottasche gibt es Burger aller Art, aber auch Schnitzel in allen Variationen, Pizza und Pasta. Auch der große Elektro-Grill, in dem sich knusprige Hähnchen drehen, gehört hierzulande nicht zur Durchschnitts-Ausstattung eines Imbiss-Lokals.

Mit seinen Öffnungszeiten hat sich Khalaf zumindest abends den Zeiten des Dornseifer-Marktes angepasst. Geöffnet ist der „Olpe Grill“ montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr, aber auch sonntags von 11.30 Uhr bis 21 Uhr. Wie bei kurdischen oder türkischen Restaurants oft üblich, erhält Khalaf im Service auch familiäre Hilfe.

Ein Investment für länger

Angesichts der hoffnungsvollen Lage ist er optimistisch, dass sein Investment in der Martinstraße ein langfristiges Projekt werde: „Ich möchte hier bleiben, vielleicht für immer.“ Auch ein Umzug der Familie von Kreuztal nach Olpe sei nicht auszuschließen.

Und dass er mit der Qualität seiner Speisen auch auf Interesse außerhalb Olpes stößt, berichtet er mit einem vielsagenden Grinsen: „Ich habe sogar schon einen Stammgast aus Attendorn.“