Olpe. Der Olper Peter Jakobi wird heute 100 Jahre alt – von russischer Kriegsgefangenschaft bis zur Liebe auf den ersten Blick hat er alles erlebt.

„Meine Frau hat immer gesagt, dass ich so alt werde wie Johannes ‚Jopie‘ Heesters“, sagt Peter Jakobi. Ganz so weit ist es noch nicht, aber er ist auf einem guten Weg. Am heutigen Montag wird Peter Jakobi, der im Wohngut Osterseifen lebt, einhundert Jahre alt und erfreut sich guter Gesundheit. Diesen besonderen Tag feiert er im Kreis seiner Familie, mit Freunden und Verwandten im Landhotel Voss in Saalhausen.

Jakobi gerät in Kriegsgefangenschaft

Als Peter Jakobi 1923 geboren wird, da steckt die Weimarer Republik in einer tiefen Krise – Ruhrkrise, Hitler-Putsch, Inflation. Zehn Jahre später wird Adolf Hitler Reichskanzler, die NSDAP übernimmt die Macht. Wiederum zehn Jahre später herrscht längst Krieg. Mit 18 wurde Jakobi eingezogen, hatte indes Glück im Grauen des NS-Regimes. „Als Kraftwagenfahrer war ich in Frankreich und Italien stationiert. Nie habe ich auch nur einen einzigen Schuss aus der Waffe abgegeben“, erzählt er und erinnert sich noch gut daran, wie er bei einer italienischen Familie einquartiert war, die italienische Lebensweise und gute Küche kennenlernen durfte. Ein paar Brocken Italienisch kann er heute noch. Zum Ende des Krieges 1945 kommt Jakobi in russische Gefangenschaft, nach einem Jahr wieder frei. „Ich bin da gut rausgekommen. Das war ein weiteres großes Glück in meinem Leben“, so Jakobi.

„Es war Liebe auf den ersten Blick“
Peter Jakobi über seine Frau

Sein allergrößtes Glück erlebte er, wie er erzählt, mit seiner Frau Marianne. Einer gebürtigen Attendornerin, die vor zwei Jahren verstarb. „Wir hatten sehr viele schöne gemeinsame Jahre“, sagt Jakobi, der gebürtige Kölner. In der Domstadt lernte er seine Marianne auch kennen. Als gelernter Schreiner war er in einem Hotel angestellt, begegnete der Liebe seines Lebens im Fahrstuhl und fuhr gemeinsam mit ihr ins Glück: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“

Größtes Glück

1954 heirateten die beiden, wohnten in Köln, wo er seit 1958 bis zu seinem Ruhestand 1983 beim WDR beschäftigt war. Zunächst als Geselle, später als Meister verantwortete Jakobi den Bühnenaufbau für unterschiedliche Formate. Auch für Sportveranstaltungen und Staatsbesuche. „Da bin ich vielen Prominenten und Politikern begegnet. So Anfang der 1970er Leonid Breschnew“, blickt Jakobi auf ereignisreiche Jahre zurück. Zusammen mit seiner Frau reiste er viel. Lernte Länder auf den verschiedenen Kontinenten kennen – von Kanada bis China. Und noch heute ist Jakobi gerne und des Öfteren unterwegs. Mit Nichte und Neffen unternimmt er kleine, auch mehrtägige Fahrten. „Sie kümmern sich wirklich gut um mich. Das schätze ich sehr.“

Es war 1990, als Peter Jakobi und seine Marianne ins Sauerland zogen und in Olpe-Stachelau ein neues Zuhause fanden. Seit letztem Jahr lebt Peter Jakobi im Osterseifen. „Eine gute Entscheidung“, sagt er. Was aber, so muss ja nun die obligatorische Frage lauten, ist das Rezept für ein langes Leben? Zunächst einmal sicherlich die Gene, die in Jakobis Familie stecken. Dann die Bewegung. Täglich geht Jakobi vor die Tür, auch wenn er keine weiten Wege mehr laufen kann, auf Stock und Rollator angewiesen ist. „Ich genieße die Natur. Hier, neben der kleinen Kapelle, steht eine Bank. Mit einem weiten Blick in die Landschaft und umgeben von viel frischer Luft.“

Überhaupt fängt Jakobis Tag mit Bewegung an: Gymnastikübungen für Arme und Beine, das muss sein. Und da er auch seinen Geist fit halten möchte, rätselt er und ist morgens der erste von allen Bewohnern, der nach der Tageszeitung fragt. Regelmäßig geht er in die Tagespflege, wo Spiele, Sport und viele schöne Schwätzchen auf dem Programm stehen. Sein oberstes Gebot verrät Jakobi auch: „Positiv denken und alles in Maßen.“ Wobei gegen ein tägliches Glas Wein keineswegs etwas einzuwenden sei. Mittags eines und am Abend, aber nicht mehr. Sein Gläschen Wein will er auch heute genießen. Also: „Zum Wohl auf 100 Jahre, Herr Jakobi“!

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Klein, aber fein ist der Weihnachtsmarkt am Wochenende in Altenhundem.
Klein, aber fein ist der Weihnachtsmarkt am Wochenende in Altenhundem. © Olpe | Barbara Sander-Graetz
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Klein, aber fein ist der Weihnachtsmarkt am Wochenende in Altenhundem. © Olpe | Barbara Sander-Graetz
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Klein, aber fein ist der Weihnachtsmarkt am Wochenende in Altenhundem. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz
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