Olpe. Der 58-jährige Johann Oldenburger wird auf dem Olper Marktplatz zusammengeschlagen und schwerst verletzt - ein junger Mann hilft ihm.

Der 58-jährige Olper Johann Oldenburger ist auch fast zwei Wochen nach dem unfassbaren Vorfall, der sich am Samstag, 18. November, auf dem Olper Marktplatz ereignete, entsetzt über die Brutalität seiner Angreifer: „Wenn mir ein junger Mann namens Niko nicht geholfen hätte, weiß ich nicht, ob ich das überlebt hätte“, sagt er.

Aktenkundig bei der Polizei ist der Vorfall. Nach Auskunft von Polizei-Pressesprecherin Esther Schöttke war am fraglichen Samstag, 18. November, um 5.39 Uhr ein Notruf bei der Polizei eingetroffen. Schöttke: „Bestätigen kann ich, dass Polizeibeamte zum Marktplatz ausgerückt sind und zwei Männer im Alter von 34 und 36 in Gewahrsam genommen haben, nachdem sie einem Platzverweis nicht nachgekommen sind.“ Ein vermeintliches Opfer der Männer sei mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Olpe gebracht worden. Da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handele, könne sie nicht mehr preisgeben.

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Das Opfer der Vorfalles, Johann Oldenburger, dessen Sohn Wilhelm den Gemüsehandel in der Kurfürst-Heinrich-Straße 1 in Olpe betreibt, will jedoch nicht schweigen. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet er aus seiner Sicht, was kurz nach fünf Uhr morgens auf dem Marktplatz geschah: „Ich wollte den Stand unseres Gemüsehandels für den Markt aufbauen, als die beiden Männer kamen und auf den Marktplatz urinieren wollten. Ich habe dann gesagt: ,Das ist doch wohl nicht Euer Ernst, hier werden gleich Lebensmittel verkauft‘.“ Die Männer seien sichtlich betrunken gewesen. Einer der beiden habe dann sogar versucht, ihn anzupinkeln, er sei aber auf Seite gesprungen. Dann sei es im wahrsten Sinn des Wortes Schlag auf Schlag gegangen: „Einer der Männer sprang mir mit der Hacke in meinen Nacken, er hatte wohl Kampfsporterfahrung, und danach bekam ich ein Knie ins Gesicht, wurde auf den Boden geworfen, wo die beiden auf mich eintraten.“ Ein junger Mann namens Niko sei gekommen und habe gerufen: „Lasst den Mann in Ruhe.“ Doch die Tortur sei weitergegangen. Insgesamt sei er viermal zu Boden gegangen, habe heftige Schläge und Tritte einstecken müssen. Einer der Männer habe ihm dabei sogar seine Daumen in die Augäpfel gedrückt.

Rippe gebrochen und am Bein operiert

Zwischenzeitlich habe ein älterer Mann, der das Geschehen offenbar mitbekommen habe, die Polizei alarmiert, die die Männer dann gefasst habe. Johann Oldenburger: „Ich bin ins Krankenhaus gekommen, hatte eine Rippe gebrochen und musste am Bein operiert werden. Der Arzt warnte mich, wenn es nicht operiert würde, könnten Lähmungen die Folge sein.“

Einen solchen oder ähnlichen Vorfall habe er noch nie erlebt. In der ersten Woche nach dem schrecklichen Vorfall habe er keine Nacht durchschlafen können, jetzt gehe es wieder. Zunächst sei er bis zum 15. Dezember krankgeschrieben worden. Was danach komme, wisse er noch nicht.

Wichtig ist es Johann und Wilhelm Oldenburger, dass ein solcher Vorfall nicht unter den Teppich gekehrt werde: „So etwas sollten die Menschen hier in Olpe und anderswo erfahren“, sagt Gemüsehändler Wilhelm Oldenburger. Und sein Vater fügt hinzu: „Ich kann diesem Niko gar nicht genug danken. Vielleicht hat er mir das Leben gerettet.“