Attendorn. Der Radweg zwischen Attendorn-Ebbelinghagen und der Nordhelle ist in einem desolaten Zustand. Jetzt wird saniert. Doch das Wie ist umstritten.
Über den baulichen Zustand des 1,5 Kilometer langen Radwegeabschnitts zwischen dem Attendorner Ortsteil Ebbelinghagen oberhalb von Weschede und der Nordhelle gibt es keine zwei Meinungen: er ist desolat und gleicht einer Schlagloch-Piste. „Das ist abenteuerlich“, will Markus Ingenohl vom Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland gar nichts beschönigen. Die gute Nachricht für alle Radfahrer, die im Naturschutzgebiet im Ebbegebirge viel und gerne mit dem Bike unterwegs sind: Das hiesige Forstamt Wald und Holz NRW als Eigentümer wird die Strecke wieder befahrbar machen. Falls das Wetter mitspielt, sogar noch in diesem Jahr und somit rechtzeitig vor Beginn der neuen Radfahr-Saison.
Das Regionalforstamt wird den teerhaltigen und brüchigen Asphalt abtragen, entsorgen und anschließend den „neuen“ Radweg mit einer wassergebundenen Deckschicht versehen. Das sei die beste Lösung in einem Naturschutzgebiet, in dem viel Wasser fließe und Teer freigespült werde, erklärt der Mitarbeiter des Regionalforstamtes. Diese Ansicht trifft bei Uli Selter und Wolfgang Teipel, zwei CDU-Ratsvertreter, die gerne auf dem Rad unterwegs sind, nur bedingt auf Zustimmung. „Bei Regen wird eine wassergebundene Decke schnell ausgewachsen und gerade für die Radfahrer, die mit ihren schweren E-Bikes unterwegs sind, wird es schwer, den Radweg hoch in Richtung Nordhelle zu meistern“, kritisieren Selter und Teipel unisono. Zumal der ausgezeichnete Radweg auch von Forstfahrzeugen genutzt würde und deshalb eine Asphaltdecke besser geeignet sei. „Ich sehe bei einer wassergebundenen Decke keine Haltbarkeit“, erklärt Selter.
Keine typische Alltagsroute
Er könne nur schwer nachvollziehen, warum bespielsweise die Serpentinen hoch zum Biggedamm in Attendorn in der jüngeren Vergangenheit apshalitiert wurden, nachdem hier zuvor eine wassergebundene Deckschicht vorhanden war, und auf dem Radweg zwischen Ebbelinghagen und der Nordhelle nun komplett andersherum agiert würde. Ähnliches sei mit dem Radweg unterhalb der Burg Schnellenberg passiert. „Das ist für mich nicht logisch“, schüttelt Selter mit dem Kopf.
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Diese angesprochenen Radwege (im Eigentum der Stadt Attendorn) würden jedoch stärker frequentiert und gehörten zu den wichtigsten, überregional anerkannten Routen in der Region, entgegnet Attendorns Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt und nennt damit einen Unterschied zum Radweg im Ebbegebirge, der zweifelsfrei seine Berechtigung besitze und aus Freizeit-Zwecken vielfach genutzt würde, aber eben keine typische Alltagsroute sei. In der Tat steuern viele Einheimische oder Tagestouristen den großen Parkplatz an der Nordhelle an, um dort ihre Radtour zu starten, schöne Strecken gibt es im Ebbegebirge zwischen Meinerzhagen, Herscheid und Attendorn zuhauf.
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„Aus unserer Sicht ist es deswegen in Ordnung, dass das Forstamt dem Waldwegecharakter Rechnung trägt und eine wassergebundene Decke einbauen will, zumal nicht mehr Flächen als nötig versiegelt werden sollten“, erklärt Manuel Vogt auf Nachfrage dieser Redaktion. Allerdings, und darauf legt Vogt in seiner Formulierung wert, liege die Entscheidungshoheit beim Grundstückseigentümer, hier also dem Regionalforstamt. Während also die Art und Weise, wie der neue Radweg gebaut wird, umstritten ist, sind sich die Betroffenen in einer Sache aber einig: Es muss dringend etwas passieren, damit die Strecke im Ebbegebirge endlich wieder von Radfahrern genutzt werden kann. Das ist derzeit nämlich kaum bis gar nicht möglich.