Attendorn. Fachleute sollen einen unvoreingenommenen Blick auf die Radverkehrssituation in Attendorn werfen und ein Konzept erstellen. Das steckt dahinter:

Schenkt man dem Fahrrad-Klimatest 2020 des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club e. V.) glauben, kann sich Attendorn mit dem Siegel einer fahrradfreundlichen Stadt (noch) nicht schmücken. Die Umfrageteilnehmer verpassten der Stadt hierbei nämlich nur die Note ausreichend. Zugegeben: Repräsentativ war diese Umfrage für die Hansestadt nicht, denn nur 83 Bürger aus Attendorn gaben ihr Votum ab. Und dennoch: Dass Handlungsbedarf gegeben ist, bestreitet kaum jemand.

Deshalb haben sich Verwaltung und Politik im Stadtrat am Mittwoch darauf verständigt, im städtischen Verkehrskonzept den Baustein Radverkehr stärker in den Fokus zu nehmen. Dazu sollen externe Fachleute ein Konzept erstellen, das nicht nur offensichtliche Schwachstellen, also Lücken im Radwegenetz, aufdeckt und neue Routen vorschlägt, sondern auch auf die Feinheiten eingeht. Also beispielsweise offen legt, wo Gefahrensituationen auf bestehenden Radwegen liegen und an welchen Stellen auch aus touristischen Erwägungen Nachholbedarf besteht.

Auftrag zeitnah vergeben

„Die Verkehrswende wird kommen. Eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität ist uns sehr wichtig. In einem ersten Schritt sollen deswegen externe Fachleute einen unvoreingenommenen Blick auf die Radverkehrssituation bei uns in Attendorn werfen“, erklärt Manuel Vogt, stellvertretender Tiefbauamtsleiter, auf Anfrage dieser Redaktion. Der Auftrag soll zeitnah vergeben werden und das Konzept idealerweise bis Mitte nächsten Jahres auf dem Tisch liegen. Dann kann es an die Umsetzung gehen.

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Das Ziel: „Das (...) zu entwickelnde Verkehrsnetz soll in das überregionale Netz eingebunden werden. Insbesondere moderne, teils motorisierte Fortbewegungsalternativen, welche auf Radwegen zugelassen werden, sollen in ein gesamtstädtisches Radverkehrskonzept mit einbezogen werden und ein zukunftsgerechtes Verkehrsnetz ergeben“, schreibt die Verwaltung dazu. Dabei sollten vor allem auch die Belange der Fußgänger berücksichtigt werden. Die Inhalte des Konzeptes wurden bereits im Arbeitskreis Radverkehr besprochen.

Bürger werden involviert

„Ich bin froh, dass es jetzt vorwärts geht“, freut sich CDU-Ratsvertreter Uli Selter und auch Günter Schulte (SPD) lobt, dass die Bürger bei der Konzepterarbeitung involviert werden. „Für uns ist entscheidend, dass die anderen Verkehrsteilnehmer nicht aus den Augen verloren werden“, ergänzt FDP-Fraktionschef Ralf Warias.

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Im Übrigen wird die Stadt keine Fördergelder für die Erstellung dieses Konzeptes erhalten, davon war sie zunächst ausgegangen. Für die Durchführung künftiger baulicher Maßnahmen, die in dem Konzept berücksichtigt werden, wird die Stadt aber sehr wohl schauen, welche Möglichkeiten es gibt.