Lennestadt/Kirchhundem. Während in Kirchhundem die Abfallgebühren um über 30 Prozent steigen, bittet Lennestadt ihre Bürger für Wasser und Abwasser zur Kasse.
Die Bürgerinnen und Bürger im Ostkreis müssen im nächsten Jahr in Sachen Gebühren teils deutlich tiefer in die Tasche greifen als bisher. In Lennestadt wie Kirchhundem tagten die entsprechenden Fachausschüsse in dieser Woche fast zeitgleich.
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Zwar muss in beiden Fällen der zuständige Rat endgültig über die Gebührensteigerungen befinden, nach den Empfehlungen der Ausschüsse und den Argumenten der Verwaltungen ist aber davon auszugehen, dass hier keine grundsätzlichen Änderungen mehr anstehen. Der Kirchhundemer Rat tagt am 14. Dezember, der der Stadt Lennestadt einen Tag früher. Während es in Lennestadt um die Gebühren für Trinkwasser und Abwasser ging, wurde in Kirchhundem über die Abfallgebühren vorentschieden.
Im Fall von Kirchhundem ist vorgesehen, die je Grundstück erhobene Grundgebühr von 18,37 auf 23,02 Euro um 4,65 Euro anzuheben. Die Behältergebühren für eine 80-Liter-Restmülltonne steigen um über 20 Euro von 61,61 auf 81,90 Euro, die gleichgroße Biotonne wird von 53,04 auf 70,45 Euro verteuert. Mehr als verdoppelt werden die Kosten für Restmüllsäcke, die eingesetzt werden, wenn das Volumen der Tonne mal nicht ausreicht. Bislang verlangt die Gemeinde dafür 3 Euro, künftig sollen es im Rahmen einer kreisweiten Angleichung 6,60 Euro werden. Im Gegenzug sinken die Kosten für Biomüllsäcke von 3 auf 1,90 Euro. Die Gebühren für größere Behälter sollen analog steigen, für Ein-Personen-Haushalte werden weniger Kosten pro 80-Liter-Tonne erhoben. Im Schnitt, so hat die Gemeinde für Ein- bis Sieben-Personen-Haushalte berechnet, werden die Müllgebühren im nächsten Jahr um rund 32 Prozent angehoben.
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Begründet werden die teils immensen Steigerungen von der Gemeinde mit Anhebungen des Kreises für die Annahme von Müll sowie des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Olpe (ZAKO), der unter anderem mit höheren Personalkosten zu kämpfen hat. Das kritisierte Thomas Fox von der CDU: „Das ist einfach gigantisch. Mein Vorwurf gilt nicht der Gemeinde, sondern vor allem dem ZAKO. Die Erklärungen halte ich für nicht schlüssig, vor allem, wenn man gerade einen gewaltigen Überschuss erwirtschaftet hat.“ Bürgermeister Björn Jarosz sagte zu, die Fragen mit zur nächsten Sitzung des Zweckverbands zu nehmen, die aber parallel zur Kirchhundemer Ratssitzung stattfindet. Er gab zu bedenken, dass der Beitritt der Gemeinde zum ZAKO dafür sorge, dass die Gebühren niedriger lägen als wenn die Gemeinde wie früher im Alleingang die Abfallentsorgung zu erledigen hätte.
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In der Stadt Lennestadt soll die Verbrauchsgebühr für Trinkwasser bei gleichbleibender Grundgebühr um 20 Cent pro Kubikmeter auf dann 1,99 Euro steigen. Nach Informationen der Kreiswerke, so die Stadtverwaltung in ihrer Beschlussvorlage, will der Wasserlieferant seine Kosten für Grund- wie Arbeitspreis und auch die Grundgebühr für die Bereitstellung von Löschwasser um 15 Prozent anheben. Die Schmutzwassergebühr für Lennestadt soll von 3,05 auf 3,42 Euro pro Kubikmeter steigen, die Gebühr für Niederschlagswasser von 43 auf 50 Cent pro Quadratmeter bebauter bzw befestigter Grundstücksfläche. Dies werde im Wesentlichen nötig durch angekündigte Preiserhöhungen des Ruhrverbands, der die Klärung der Abwässer übernimmt.