Kreis Olpe/Grevenbrück. Fragende Blicke gehen in den Himmel, als am Mittwoch sechs dunkle Hubschrauber im Tiefflug über den Kreis rattern. Die Bundeswehr klärt auf.

Ein lautes Rattern ist über Grevenbrück zu hören. Es ist Dienstag, 13.45 Uhr. Am Himmel sind mehrere dunkle Hubschrauber zu sehen. Sie sind laut und fliegen tief. Zudem sehr langsam. Die Blicke einiger Passanten auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums in Grevenbrück gehen in den blauen, wolkenfreien Himmel.

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Die Formation aus vier dunklen Hubschraubern hält Abstand zueinander und fliegt geordnet Richtung Attendorn. Eine Passantin greift zu ihrem Handy, öffnet die App „Flightradar24“. In dieser App wird sogar der Hubschrauber der ADAC-Luftrettung angezeigt, wenn er am Himmel kreist. Doch der Bildschirm ist leer. Kein Hubschrauber oder Flugzeug ist zu sehen. Der Luftraum über Grevenbrück ist zu diesem Zeitpunkt laut Internet leer. Was war hier los? Ein Rettungseinsatz? Eine Personensuche durch die Polizei? Oder die Bundeswehr, die Übungsflüge unternimmt?


Verlege-Flug des US-Militär

Diese Zeitung hat sich beim Luftfahrtbundesamt der Bundeswehr erkundigt. Und: Es war nicht die Bundeswehr, die über den Kreis Olpe flog, sondern das US-Militär. Die amerikanischen Streitkräfte waren zuletzt mehrfach im heimischen Luftraum unterwegs. Das zeigt die Registrierung der Daten der Luftüberwachung. Am Mittwoch waren die Amerikaner auf einem Verlege-Flug von Ansbach unterwegs – hier ist der amerikanische Sitz und die strategische Luftverkehrsdrehscheibe für die US-Landstreitkräfte in Europa – und flog dann weiter über Wiesbaden und Kassel ins niederländische Eindhoven. Mit einer Zwischenlandung am Flughafen Düsseldorf ging es dann zum Zielort in Eindhoven, wo sich die Air Base der niederländischen Luftwaffe befindet.

Ein Symbolbild eines Apache-Hubschraubers der US-Army.
Ein Symbolbild eines Apache-Hubschraubers der US-Army. © dpa | Lee Jin-Man

Ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr berichtet von zwei UH-60 Blackhawk und vier AH-64 Apache, einem schweren, zweimotorigen Kampfhubschrauber, die im Einsatz waren. Sie waren über dem Kreis Olpe in einer Höhe von 335 Metern unterwegs. Bei einem Verlege-Flug handelt es sich laut Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr um die Verlegung von Material oder Personal.