Altenhundem. Eine neue Fachzahnarztpraxis öffnet im Februar in Lennestadt. Drei Medizinerinnen und ein Arzt kümmern sich um die Patientenschaft.
Drei Zahnärztinnen und ein erfahrener Zahnarzt, allesamt mit Zusatzqualifikationen, dazu 19 hochqualifizierte Angestellte. Die neue „Fachzahnarztpraxis in den Höfen“ in Altenhundem startet im neuen Jahr mit reichlich Menpower. Am 1. Februar 2024 soll es dann richtig losgehen. Dann übernehmen die beiden Zahnmedizinerinnen Carina Hansmann (41) und Dr. Lydia Schwermer (37) den Staffelstab von Dr. Eckhard Beckmann (61), der nach mehr als 30 Jahren seine Praxis an die jungen Kolleginnen übergibt, aber weiterhin als angestellter Zahnarzt im Team bleibt. Vierte Medizinerin im Bunde ist Anke Hesse, die ebenfalls als angestellte Zahnärztin in der Praxis mitwirken wird.
Carina Hansmann und Dr. Lydia Schwermer arbeiten schon seit 2022 in Carina Hansmanns Praxis in Finnentrop. Nach der Verlegung nach Lennestadt wird daraus nun eine Gemeinschaftspraxis. Das gesamte Finnentroper Praxisteam packt ebenfalls die Koffer in Finnentrop und zieht die Lenne aufwärts nach Altenhundem. Auch die Mitarbeitenden aus den Höfen rund um Zahnarzt Dr. Eckhard Beckmann bleiben an Bord. Nach der „Praxisfusion“ kann die neue „Fachzahnarztpraxis in den Höfen“ ein breites Behandlungsspektrum mit täglichen Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr bieten.
Die Entscheidung zu diesem Schritt hat persönliche, wirtschaftliche und organisatorische Gründe. „Wir fühlen uns dem Ort Altenhundem verbunden“, sagt Dr. Lydia Schwermer, die gebürtig aus Elspe stammt. Ihre beiden Kolleginnen gingen ebenfalls wie sie in Lennestadt zur Schule und wohnen heute mit ihren Familien in der Lennestädter City. Hinzu kommt, dass Dr. Schwermer Oralchirurgin ist und es in Lennestadt noch keine Praxis für Oralchirurgie gibt. Sie möchte die implantologische und chirurgische Versorgung im Lennestädter Raum etablieren und ausweiten. Auch der Hochsauerlandkreis soll zukünftig zum Einzugsgebiet der Praxis zählen. Schon heute arbeitet Schwermer mit den örtlichen Zahnärzten zusammen. Die Überweisung für einen chirurgischen Eingriff durch die Zahnärzte in der Umgebung sei ein großer Vertrauensvorschuss, sagt Dr. Schwermer und hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit den Zahnarztpraxen vor Ort.
Alles unter einem Dach
Neben der Chirurgie will die neue Megapraxis das gesamte Spektrum zahnmedizinischer Versorgungen unter einem Dach abdecken. Anke Hesse und Dr. Eckhard Beckmann unterstützen dabei Carina Hansmann als angestellte Zahnärzte. Die Behandlungsfelder reichen von der Zahnputzschule für die Kleinsten bis hin zu komplexen Behandlungen. Als ausgebildete Zahntechnikerin wird Carina Hansmann einen Schwerpunkt auf die Versorgung von Implantaten legen, die sie im Tandem mit Dr. Lydia Schwermer therapiert. Von der Patientenaufnahme über die Aufklärung bis hin zur Unterstützung durch künstliche Intelligenz in der Diagnostik sind alle Prozesse digitalisiert.
Im Januar ist die Praxis zwecks Umbaumaßnahmen zunächst noch geschlossen. In dieser Zeit werden die Räumlichkeiten modernisiert und vergrößert. „Glücklicherweise konnten wir weitere Quadratmeter in der Nachbaretage für uns gewinnen und so die Räume ausweiten“, so Carina Hansmann. Ab Februar stehen dann insgesamt fünf Behandlungsräume, drei für Prophylaxe und zwei für Behandlungen, zur Verfügung. Zudem werden für das Team großzügige Sozialräume und Umkleiden geschaffen. Wichtig sei, dass sich nicht nur Patientinnen und Patienten wohlfühlen, sondern auch die Mitarbeitenden, erklärt Dr. Lydia Schwermer.
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Die beiden Praxisinhaberinnen verstehen sich nicht nur als Medizinerinnen, sondern auch als Unternehmerinnen: „Unser Umgang mit den Ressourcen ist stets bedacht und wir sind uns unserer Verantwortung für unser 19-köpfiges Team als Arbeitgeberinnen vor Ort bewusst. Eine gesunde Wirtschaftlichkeit bedeutet für uns gleichermaßen die Sicherung von Patientenversorgung und Arbeitsplätzen“, sagt Dr. Lydia Schwermer. „Es ist gut, sich die Verantwortlichkeiten und auch das unternehmerische Risiko zu teilen“, ergänzt Carina Hansmann.
Für Dr. Eckhard Beckmann bedeutet die „Praxisfusion“ den perfekten Übergang. Er trägt nicht mehr die alleinige Verantwortung und bleibt für seine Patientinnen und Patienten für die nächste Zeit dennoch erreichbar. So entstehe eine Win-Win-Situation für alle, sagt Dr. Schwermer. „Für die teilweise jahrzehntelange Treue und das Vertrauen in meine Mitarbeiterinnen bedanke ich mich herzlich bei meinen Patientinnen und Patienten. Ich wünsche mir, dass dieses Vertrauen auch meinen Nachfolgerinnen entgegengebracht wird“, so Beckmann.