Kreis Olpe. In Europa kommt es zu einem rasanten Anstieg einer neuen Corona-Variante – das Virus befällt Katzen. Nach der Infektion gibt es kaum noch Hoffnung.

Aktuell breitet sich in Europa eine für Katzen oft tödliche Corona-Variante rasant aus – das Virus überträgt eine Infektionskrankheit, bei der ohne Früherkennung, kaum Heilungschancen bestehen. In Zypern sind bereits über 8000 Katzen an der neuen F-CoV-23 Variante gestorben – nun hat sich das Virus auch innerhalb Europa weiter ausgebreitet – ein Übergreifen bis nach Deutschland ist nach jetzigem Stand nicht auszuschließen.

Kaum Heilungschancen für Katzen

Die neue Variante verursacht nach kurzer Inkubationszeit den Ausbruch des gefährlichen und stark virulenten „felinen infektiösen Peritonitis“ (FIP), die seit Jahrzehnten in Tierheimen und bei Katzenbesitzern gefürchtet ist. Nach der Infektion kommt es zu einer Bauchfellentzündung, die ohne sofortige Erkennung und Behandlung für das Tier fast immer tödlich endet. Über 8000 Katzen fielen der Krankheit in den letzten Monaten zum Opfer – die Dunkelziffer dürfte jedoch um ein Vielfaches höher ausfallen.

Nachdem das Virus auch in Großbritannien aufgetreten war, setzte sich ein mehrköpfiges internationales Wissenschaftler-Team mit dem Infektionsgeschehen auseinander. Dabei kam heraus, dass das Spike-Protein, das üblicherweise an die Wirtszelle andockt, von einer Hunde-Coronavariante abstammt. Nach dem Andocken käme es schnell zum Ausbruch der felinen infektiösen Peritonitis (FIP). In der Regel verbreite sich die tödliche Krankheit nur schleppend. Die rasante Verbreitung ließe sich deshalb bislang nicht erklären, berichtet Wissenschaftlerin Amanda Warr auf der Online-Plattform „X“. Für den Menschen oder andere Tiere sei das Virus bislang nicht ansteckend, so Warr weiter.

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Keine Früherkennung möglich

Eigentlich hilft bei der Erkrankung nur eine Früherkennung, doch genau diese ist kaum möglich – oft kommt es erst zur Diagnose, wenn es schon zu spät ist, betont Silke Maikranz, die sich im Tierheim Olpe um die Versorgung der Tiere kümmert. „Der Nachweis ist diagnostisch unglaublich schwierig. Man geht davon aus, dass ein mutiertes felines Coronavirus für den Ausbruch verantwortlich ist“, fasst sie zusammen.

Der Nachweis ist diagnostisch unglaublich schwierig
Silke Maikranz, Versorgungsteam Tierheim Kreis Olpe.

Wirkliche Frühsymptome gebe es keine, erst wenn ein sehr aufgeblähter Bauch (Wassereinhöhlung) deutlich werde, könne von einer Bauchfellentzündung ausgegangen werden. Oft treffe es dabei „die sehr jungen und alten Tiere“, so Maikranz weiter. Immerhin: In Deutschland ist die Krankheit im Gegensatz zur sogenannten „Katzenseuche“ nicht verbreitet – das könnte sich mit Blick auf die Ausbreitung in Großbritannien jedoch schnell ändern.

„Katzenseuche“ macht große Probleme

Für Elke Stellenbrink, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Kreis Olpe, kommen die Nachrichten zur Unzeit. In diesem Jahr musste sich die Attendornerin bereits mit deutlich ansteigenden Streunerkatzen-Zahlen im Kreis auseinandersetzen. Zudem hat sich die ebenfalls gefährliche „Katzenseuche“ (Parvovirose) weiter im Kreis ausgebreitet – allein im Tierheim sind dieses Jahr über 10 Fälle bekannt. „Die Krankheit ist ganz schlimm, da trifft es immer die Katzenkinder“, erklärt Stellenbrink.

Momentan falle es schwer, der „unkontrollierten Vermehrung von Streunerkatzen“ etwas entgegenzusetzen, umso wichtiger sei es daher, eine weitere Seuche zu vermeiden. „Das kann ganz schnell ein Thema werden. Das wäre natürlich der Super-GAU, wenn da noch etwas Neues auf uns zurollt“, hofft sie, dass die Krankheit nicht nach Deutschland kommt.

Das wäre natürlich der Super-GAU, wenn da noch etwas Neues auf uns zurollt
Elke Stellbrink, 1. Vorsitzende Tierschutzverein Kreis Olpe.

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