Kirchhundem. Auf den neuen Vorstand des Fördervereins kommt viel Arbeit zu. Herzlicher Abschied für Georg Koch und Georg Eickelmann nach 22 Jahren

Ob das Wahrzeichen der Gemeinde Kirchhundem in der heutigen Form überhaupt so existieren würde, wenn vor 22 Jahren nicht der Verein Freunde und Förderer des Rhein-Weser-Turms gegründet worden wäre, diese Frage bleibt unbeantwortet. Unbestritten aber ist, dass der Verein, allen voran Vorsitzender Georg Koch und Schatzmeister Georg Eickelmann, größte Verdienste hat, dass das Bauwerk heute in einem solch guten Zustand Wind und Wetter trotzt. Mit dieser Gewissheit verabschiedeten sich die beiden Gründungsmitglieder „aus Altersgründen“ in der Mitgliederversammlung von der Kommandobrücke des Vereins.

Der  Rhein-Weser-Turm im Jahr 2009, damals noch mit viel Wald umgeben.
Der Rhein-Weser-Turm im Jahr 2009, damals noch mit viel Wald umgeben. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

„Ich gehe schon mit etwas Demut“, gab Georg Koch in seinem letzten Tätigkeitsbericht zu. Da es in den letzten 12 Monaten keine größeren Investitionen gab, nutzte der Marmecker Zeit und Raum für eine Bilanz der letzten 22 Jahre. Seit der Gründung am 10. April 2001 seien 162.000 Euro seitens des Vereins in das Bauwerk investiert worden, unter anderem in eine neue Außenhaut aus Kupfer und in neue Betonfundamente, um die Standfestigkeit des Turms zu sichern. Mehr als 100 Treppenstufen wurden erneuert, Fenster und Halteseile überarbeitet und vieles mehr. „Das ist keine Lobhudelei, dafür wurden wir gewählt“, betonte Koch.

Der Rhein-Weser-Turm in der Wintersonne.  
Der Rhein-Weser-Turm in der Wintersonne.   © WP | Volker Eberts

Wie oft der Architekt in den letzten 22 Jahren den Turm besucht und in Augenschein genommen hat, um nach dem Rechten zu sehen, erwähnte er nicht, aber jeder der anwesenden Mitglieder weiß, welche große Verantwortung auf den Schultern des Vorsitzenden lag. „Georg war der Herr des Turms, alles ist durch seine Hände gegangen und er hatte überall die Finger im Spiel“, brachte es Dietmar Meeser, Sprecher des Verwaltungsrates, auf den Punkt. Koch gab dem Dank zurück und appellierte an die Solidarität innerhalb des Vereins. „Danke an alle, die uns begleitet haben. Gemeinsam sind wir Rhein-Weser-Turm.“

Georg war der Herr des Turms, alles ist durch seine Hände gegangen und er hatte überall die Finger im Spiel.
Dietmar Meeser, Sprecher des Verwaltungsrats

Die Wirtsleute Bernhard und Cordula Schwermer ließen es sich nicht nehmen, den beiden Urgesteinen in emotionalen Worten besonders zu danken. Denn als die Familie Schwermer damals den Turm erwarb, wurden bald danach elementare Schäden sichtbar, die es für viel Geld zu reparieren galt. Insgesamt 400.000 Euro mussten damals generiert werden, daran waren Koch und Eickelmann damals maßgeblich beteiligt. „Die beiden haben uns damals in einer hochbrisanten Situation die Stange gehalten, das werden wir euch nie vergessen“, so Bernhard Schwermer. Auf seinen Antrag hin ernannte der Verein die scheidenden Vorstandsmitglieder zu Ehrenmitgliedern. Beide versprachen den Verein und den Vorstand auch weiterhin unterstützen zu wollen.

Zum neuen Vorsitzenden wählte die Versammlung Peter Meyer aus Oberhundem, der als Ortsvorsteher und Mitglied des Gemeinderats Kirchhundem Erfahrung in Ehrenamt und Organisation mitbringt. Über die Finanzen des Vereins zu Erhaltung des Turms wacht künftig Lars Wirth (39), Steuerberater aus Hofolpe.

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Erfahrung und Unterstützung kann der neue Vorstand gut gebrauchen, denn eine Hauptaufgabe des neuen Vorstands wird es sein, den Turm wieder mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Alle Anstrengungen und Investitionen würden nichts nutzten, „wenn der Rhein-Weser-Turm nicht mit Leben gefüllt wird“, stellte der scheidende Vorsitzende in seinem Tätigkeitsbericht fest. Öffentlichkeitswirksame Aktionen wie die Verleihung der Auszeichnung „Türmer des Jahres“, das Kinderbuch „Rheini“ und das Feiern von Jubiläen und besonderen Ereignissen würden deshalb immer wichtiger. „Wir müssen den Turm als Aushängeschild, Treffpunkt und Kommunikationszentrum weiter fördern. Wir leben von unseren Besuchern“, so Koch.