Attendorn. Die Attendorner Architekten Magnus und Marius Hengstebeck planen im Auftrag der Kreiswerke die neue Wache im Eckenbachtal. Das ist ihnen wichtig.

Das Attendorner Architektenbüro Hengstebeck plant in enger Abstimmung mit den Kreiswerken die neue Rettungswache im Eckenbachtal. Auf einem städtischen Grundstück an der Zufahrtsstraße zum geplanten Industriegebiet Fernholte soll die Wache in den nächsten Jahren gebaut werden. Die Brüder Marius und Magnus setzten sich in einem Auswahlverfahren gegen andere Fachbüros durch und erhielten vom Kreis Olpe, in dessen Zuständigkeit der Rettungsdienst fällt, den Planungsauftrag. „Bei einem solchen Prestigeprojekt konnten wir nicht Nein sagen“, gesteht Magnus Hengstebeck. Im Übrigen hat das Attendorner Büro schon öfter mit den Olper Kreiswerken zusammengearbeitet, unter anderem bei der Erweiterung des Berufskollegs am Hohlen Weg.

Auf dieser grünen Wiese am geplanten Industriegebiet Fernholte soll die neue Rettungswache gebaut werden.
Auf dieser grünen Wiese am geplanten Industriegebiet Fernholte soll die neue Rettungswache gebaut werden. © Flemming Krause

Bislang ist die in die Jahre gekommene Rettungswache an der Helios-Klinik angesiedelt. Ein externer Gutachter aus Waldbronn hatte dem Kreis Olpe jedoch schon vor Jahren mitgeteilt, dass der Standort keine Perspektive mehr besitze, vor allem aufgrund baulicher Mängel, einer nicht optimalen Ausrücke- und Ausfahrtsituation sowie fehlender Entwicklungsmöglichkeiten. Bei der Suche nach einem neuen Standort fiel die Wahl zunächst auf den Parkplatz vor der Klinik, doch diese Idee machte eine Wegerechts-Problematik mit der benachbarten Seniorenresidenz „The Flag Senior“ zunichte. So mussten Kreis, Stadt und Klinik eine Alternative suchen, die sie schließlich im Eckenbachtal fanden.

Kompakte Bauweise

„Der Standort ist aufgrund seiner Lage geeignet, das gesamte Stadtgebiet zu erreichen. Dies stellt die rettungsdienstliche Versorgung innerhalb der Hilfsfrist sicher“, erklärte Landrat Theo Melcher (CDU) bereits im Frühjahr dieses Jahres auf Anfrage. Einen finalen Entwurf zur neuen Rettungswache gibt es zwar noch nicht, durch ihren eingebrachten Entwurf haben die Hengstebecks dem Baukörper jedoch eine Handschrift verpasst. Demnach soll die neue Wache eine möglichst kompakte Bauweise vorweisen, natürlich ausgerichtet an den Bedürfnissen der Nutzer, sprich dem Attendorner Rettungsdienst. Die genaue Raumaufteilung befindet sich noch in der Absprache.

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Fakt ist: Die neue Rettungswache wird ohne fossile Brennstoffe beheizt, die Planer setzen auf eine Mixtur aus Wärmepumpen und PV-Anlagen. „Uns liegt am Herzen, dass wir die Wache nachhaltig bauen und mit grüner Energie versorgen. Dabei spielt auch der CO2-Abdruck eine entscheidende Rolle. Für uns ist es ein echtes Leuchtturmprojekt“, erklärt Marius Hengstebeck. Die Gesamtnutzfläche des Gebäudes (inklusive Verkehrsflächen) beträgt laut Angaben des Kreises rund 500 Quadratmeter, wovon etwa 120 Quadratmeter auf die beiden Fahrzeughallen entfallen.

Bebauungsplan muss geändert werden

Wann der Kreis Olpe als Bauherr zur Grundsteinlegung einlädt, ist noch nicht absehbar. Auf Nachfrage dieser Redaktion teilt die Pressestelle des Kreises mit: „Derzeit laufen die Grundlagenermittlung und die Vorplanung für das Objekt. Das Raumbuch muss anhand der Funktionszusammenhänge der einzelnen Räume planerisch umgesetzt werden.“ Im Anschluss sei im Rahmen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung der Plan weiter zu verfeinern, ehe er in einem Baugenehmigungsantrag müde. Danach folgen die Ausführungsplanung sowie die Vergabe der Bauleistungen. „Ein genauer Baubeginn kann daher zum derzeitigen Zeitpunkt nicht genannt werden.“

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Der Kreis geht jedoch von einer etwa zweijährigen Bauzeit aus. Vorher muss auch noch der Attendorner Stadtrat grünes Licht geben, denn für den Bau der Wache auf dem anvisierten Grundstück muss der dort gültige Bebauungsplan abgeändert werden. Aufgrund des frühen Planungsstadiums könne der Kreis Olpe noch keine Angaben zu den kalkulierten Baukosten machen, insbesondere aufgrund der noch zu klärenden technischen Gebäudeausstattung. Immerhin: Das umzusetzende Raumprogramm sei bereits mit den kostentragenden Krankenkassen abgestimmt.