Lenhausen. Die Schützenfest-Familie aus dem Kreis Olpe war drei Tage lang zu Gast im kleinen Lenhausen. Das sind die Reaktionen zum Kreisschützenfest 2023.
Drei Tage schlug das Herz des Schützenwesens im Kreis Olpe in Lenhausen und der imposante Festzug am Sonntag war der unumstrittene Höhepunkt des Kreisschützenfestes 2023. Schon um 11 Uhr erreichten die ersten Busse der Gastvereine den Ort. Tausende Schützen, Majestäten in ihren festlichen Kleider, Hofstaatdamen, Musikerinnen und Musiker machten sich auf den Weg auf dem Lehmberg, um auf den Start des Zuges um 13.30 Uhr zu warten. Die Musikkapellen überbrückten mit schmissiger Marschmusik die Wartezeit bis zum Zug.
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Viele Anlieger stellten draußen Bänke auf, sie legten Sitzkissen auf Mauern oder stellten den Wartenden wie selbstverständlich ihre Sanitärräume zur Verfügung. Die letzten Vereine in der Drosselstraße und an der Schützenhalle setzten sich sich erst gegen 15 Uhr in Bewegung. Auf der B 236 tauchten sie schnell in das Bad der Menge. Tausende Schaulustige standen in Dreierreihen am Straßenrand, klatschten und jubelten den Schützenvereinen zu. Am Ortseingang Richtung Finnentrop und am Schloss Lenhausen, den beiden Wendepunkten des Zuges, hatten sich besonders viele Zuschauer eingefunden. Die ausgelassene und fröhliche Stimmung nicht nur bei den Zugteilnehmern, sondern auch unter den Zuschauern setzte sich anschließend in den beiden Festzelten fort, wo sich die Musikvereine die musikalischen Bälle zuspielten und die bekanntesten Schützenhits anstimmten.
Kaum Stockungen
Fantastisch war die Betreuung durch die Veranstalter. An fast jeder Ecke stand ein Ordner bereit und wies den Gästen freundlich den richtigen Weg. Während des Zuges kam es kaum zu Stockungen. „Das war eine perfekte Organisation“, waren sich die Gastvereine einig. Dass sich die Vereine so gut aufgehoben fühlten in dem kleinen Dorf im Lennetal, war der Verdienst der vielen Ehrenamtler, die monatelang das Großevent durchgeplant hatten. „Für uns ist es die größte Belohnung, dass wir jetzt so viel Lob und Anerkennung erhalten. Unsere Gäste waren zufrieden und glücklich, besser geht es doch nicht“, resümierte ein rundum zufriedener André Zepke, Vorsitzender der örtlichen St.-Anna-Schützenbruderschaft. „Dieses Kreisschützenfest war für unser kleines Lenhausen einmalig.“
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Ein bisschen mulmig wurde ihm am Sonntag allerdings schon, als ein Bus nach dem anderen in Lenhausen eintraf, um die Teilnehmer des Schützenumzuges abzusetzen. „Das war schon ein gewaltiges Aufkommen in unserem Ort und die Straßen wurden immer voller“, erklärt Zepké, „aber das Wichtigste war, dass der Festzug reibungslos funktioniert hat.“ Auch sonst seien die Feierlichkeiten einfach nur schön gewesen. „Wir haben in unseren Festzelten eine tolle Party gemacht und hatten Glück mit dem Wetter, sodass wir die Zelte an den Seiten öffnen konnten.“
Platzverbot gegen 21-Jährigen
Genauso wie die Lenhauser Schützen als Veranstalter zog auch die Polizei ein positives Fazit. Es gab lediglich zwei kürzere Einsätze. Während der Jungschützen-Disco wurde in der Nacht auf Samstag ein Platzverbot gegen einen 21-Jährigen ausgesprochen, nachdem dieser mit einem ein Jahr jüngeren Party-Besucher aneinandergeraten war. Weil er sich weigerte, den Festplatz zu verlassen, half die Polizei nach. Den jungen Mann erwartet nun eine Strafanzeige.
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Am Sonntagmittag musste kurzzeitig der Bahnverkehr gesperrt werden – die Gleise führen direkt an der Festwiese vorbei. An einem Bahnübergang von der Bundesstraße (B 236) zum Festgelände wurde ein Fahrrad versehentlich unterhalb der Schrankenanlage abgestellt. Beim Herabsenken der Schranke wurde diese beschädigt, doch nur wenige Minuten später war das Problem wieder behoben und der Zugverkehr konnte wieder freigegeben werden. „Ansonsten verlief die gesamte Veranstaltung störungsfrei“, erklärt Thorsten Scheen, Pressesprecher der Olper Kreispolizeibehörde, auf Nachfrage dieser Redaktion.
In Lenhausen selbst laufen nun die Aufräum- und Abbauarbeiten. So muss beispielsweise das Hackschnitzel, das auf dem Festgelände ausgelegt war, gesäubert werden, also unter anderem von Kronkorken befreit werden. Danach geht es zurück zu dem örtlichen Sägewerker, der es zur Verfügung gestellt hatte. Am Mittwoch werden die beiden großen Zelte abgebaut. Spätestens dann machen sie einen äußerst positiven Strich unter „ihr“ Kreisschützenfest in Lenhausen.