Lenhausen. Es war ein riesiges Kreisschützenfest mit toller Stimmung. Die Lenhauser boten ihren Gästen an allen drei Tagen ein perfektes Kreisschützenfest.

Wer am Freitagnachmittag zu Beginn des Kreisschützenfestes in Lenhausen auf den Festplatz wollte, kam an Karl nicht vorbei. Der Dreijährige saß im heimischen Garten auf seiner Bank und begrüßte jeden Gast mit „Herzlich willkommen zum Kreisschützenfest.“ Der Knirps spiegelte die Stimmung unter den Einwohner des 1200-Sellen Dorfes. Alle freuten sich auf das Kreisschützenfest und jeder, der konnte, packte mit an. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Lenhauser boten ihren Gästen an allen drei Tagen ein perfektes Kreisschützenfest.

310 aktive Helfer sorgten mit rund 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit in 15 Schichten dabei für den reibungslosen Ablauf. Ob Bewirtung oder Wertmarkenverkauf, Getränkeversorgung unter der Vogelstange und die Organisation des großen Festzuges am Sonntag; die Lenhauser zeigten, sie können es. Schon vor 25 Jahren, als der Kreisschützenbund seinen 75. Geburtstag feierte, richtete das Dorf in der Gemeinde Finnentrop dieses Gemeinschaftsfest der Schützen aus.

Einer von über 100 Majestäten: Das Kaiserpaar von Finnentrop.
Einer von über 100 Majestäten: Das Kaiserpaar von Finnentrop. © Barbara Sander-Graetz

Dabei lief im Vorfeld nicht immer alles ganz reibungslos. So gab es zahlreiche Diskussionen um die geplante mobile Vogelstange. Doch letztlich wurde auch dieses Problem gelöst und es konnten beide Schießen um die Königswürden ordnungsgemäß stattfinden. „Doch das hat uns schon einige Nerven gekostet“, macht Achim Schnell keinen Hehl aus seinem Ärger.

Festzelte als Feiermeile

Am Freitag, nach einem kurzen und knackigen Schießen, wurden die beiden Festzelte zur Feiermeile. Die Jungschützenparty „Party auf der Vogelwiese“ war ein voller Erfolg. „Es gab nur unwesentliche kleine Zwischenfälle, die bei solchen Feten normal sind“, resümierte Andre Zepke, Vorsitzender der ausrichtenden St. Anna Schützen am nächsten Tag. „Gegen drei Uhr war alles wieder hergerichtet und für den nächsten Tag startklar.“

Nicht nur die Majestäten, sondern auch ihr Gefolge, zeigten sich im Festzug farbenfroh und gut gelaunt.
Nicht nur die Majestäten, sondern auch ihr Gefolge, zeigten sich im Festzug farbenfroh und gut gelaunt. © Barbara Sander-Graetz

Der begann bei bestem Wetter mit der Ermittlung des neuen Kreisschützenkönigs. Danach zeigten die großen Schützen, auch sie können feiern. Bewegend war der Zapfenstreich um 20 Uhr, bevor die Schützen in die zweite Feierrunde am Abend starteten. „Lenhausen hat hervorragende Arbeit geleistet“, lobte Kreisoberst Markus Bröcher den Ausrichter. „Dabei war es für Lenhausen nicht einfach. Erst wurde das Fest durch die Pandemie verschoben, dann stiegen die Preise. Doch wir durften hier ein wunderbares Kreisschützenfest erleben.“

Höhepunkt war natürlich der Festzug am Sonntagnachmittag. Vertreter aus Wirtschaft und Politik, darunter auch Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, konnte Bundesoberst Markus Bröcher zuvor im Schlosshof begrüßen. Nach einer kurzen Stärkung nahmen sie mit den neuen Kreismajestäten auf der Ehrentribüne Platz.

72 Vereine sind dabei

Dann folgte ein zweistündiger Festzug mit 72 Vereinen und zahlreichen Musikkapellen. Die hatten sich zunächst am Lehmberg und den Nebenstraßen aufgestellt, um dann über die gesperrte B236 an der Ehrentribüne vorbeizuziehen. Rund 5000 Festteilnehmer begeisterten dabei die mehreren tausend Zuschauer am Straßenrand. Auch hier zeigten die Lenhauser, dass sie an alles gedacht hatten. So gab es nicht nur zahlreiche Getränkestände bei den sommerlichen Temperaturen, sondern auch Helfer gingen entlang der Straße und boten Getränke an.

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Joachim Blume, Ordnungsamtsleiter und als Lenhauser auch Teil des Helferteams, zeigte sich überaus zufrieden mit dem Verlauf. „Am heutigen Sonntag haben wir auch noch mit Martin Blume und Matthias Baumeister zwei Helfer auf dem Rad im Einsatz. Da sind wir auch schnell und flexibel.“ Nach dem Festzug wurde ausgiebig in den beiden Festzelten gefeiert und bei den sommerlichen Temperaturen schmeckte das ein oder andere Gerstengetränk um so besser.