Lennestadt. Der Kreis Olpe hat neue Schützenmajestäten: Alexander Stupperich wurde Kreisschützenkönig und Justin Cramer Kreisjungschützenkönig.
Mit Kreiskönig Alexander Stupperich vom Schützenverein 1861 Altenhundem und Kreisjungschützenkönig Justin Cramer vom St. Augustinus Schützenverein Neu-Listernohl gibt es seit diesem Wochenende zwei neue Majestäten im Kreisschützenbund Olpe. Die beiden Könige konnten sich gegen die anderen Majestäten beim Kreisschützenfest in Lenhausen gegen ihre Mitbewerber durchsetzen.
„Das kann nicht sein“, war die erste Reaktion von Anna Stupperich als die umstehen Zuschauer ihr zur Würde der Kreisschützenkönigin gratulierten. „Alexander ist noch gar nicht dran.“ Doch es war ihr Mann, der gerade mit dem 78. Schuss den Kugelfang geleert hatte und in einem Pulk aus Gratulanten versank.
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Alexander Stupperich ist ein Benolper Junge, ist dort aufgewachsen und wohnt dort auch mit seiner Familie. Seine Frau stammt aus Altenhundem. Deshalb ist der neue Kreiskönig auch Mitglied im Schützenverein Altenhundem.
28 Könige unter der Vogelstange
28 Könige von 72 möglichen Vereinen hatten in der ersten Runde auf den Vogel gehalten und ihm schon ordentlich zugesetzt. Daher gingen 19 Könige in die nächste Runde. Mit der Startnummer 7 nahm der 34-Jährige IT-Administrator bei Firma Gustav Hensel den Vogel ins Visier und drückte ab. Sekunden später brach Jubel aus. Schließlich konnte es auch Ehefrau Anna (29) fassen und freute sich riesig. „Ich habe vorher noch mit Dennis Schmidt, meinem Vorgänger im Amt, gesprochen“, freute sich der neue Kreisschützenkönig. „So habe ich es geschafft, dass der Titel bei der Stadt Lennestadt bleibt.“
Alexander Stupperich, liebevoll Baddle genannt, gehört dem Schützenverein Altenhundem an. Beim Schützenverein Benolpe bekleidet er das Amt des zweiten Vorsitzenden. Zu seinen Hobbys zählt er zusammen mit seiner Frau die Zipfelmützen Lennestadt, ist Tubist beim Musikverein Rahrbach sowie die Betreuertätigkeit im Rahmen der Jugendarbeit beim Sportverein Rahrbachtal, wo er früher Torwart war. Komplett macht die Familie Sohn Fiete (1).
Zuvor hatte sich Hendrik Schulte, amtierender König in Bamenohl, mit dem 50. Schuss den Apfel gesichert. Das Zepter ging beim 77. Schuss, abgegeben vom Frenkhauser König Andreas Burghaus, zu Boden. Die Krone fiel mit dem Königsschuss.
Am Freitagnachmittag sicherte sich Justin Cramer von der St. Augustinus Schützenverein den Titel des Kreisjungschützenkönigs für die kommenden drei Jahre. Dabei kam der Königsschuss für alle, auch für den 19-Jährigen Azubi als Landwirt, überraschend. Wackelte der Vogel beim 60. Schuss von Nikolas Becker aus Kickenbach zwar schon, so trennte er sich beim 61. Schuss, abgegeben von David Henke aus Fretter, gerade einmal von seinem rechten Flügel. Und während das Augenmerk der Zuschauer auf dem Abschuss der weiteren Insignien lag, machte der Jungschützenkönig aus Neu-Listernohl kurzen Prozess und holte gleich mit dem 62. Schuss den ganzen Aar aus dem Kugelfang. Er selber war im ersten Moment genauso überrascht wie die zahlreichen Zuschauer. Doch aus Erstaunen wurde schnell Freude. „Ich muss mich kurz sammeln. Damit habe ich nicht gerechnet.“
Sprachlos war auch die Königsmutter. Da Justin seine Königskette vergessen hatte, war Mutter Nicole noch schnell nach Lenhausen geeilt, um ihm diese zu bringen. Kurz nach dem Königstreffer kam sie in den Gratulationstrubel und resümierte: „Da braucht er die Kette aus Neu-Listernohl ja gar nicht. Er bekommt ja jetzt eine vom Kreisschützenbund.“
Proklamation im Festzelt
Die bekam er anschließend bei der Proklamation im Festzelt von Landrat Theo Melcher überreicht. Das ging auch reibungslos. Bei der Übergabe der Scherpe hingegen übernahm sein Vorgänger Martin Willmes kurzerhand die Übergabe und klärte so die Frage, ob diese rechts oder links über die Schulter kommt.
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An der Seite des neuen Jungschüzenkönigs, der beim SV Listerscheid kickt und in der Prinzengarde Neu-Listernohl tanzt, steht Freundin und Königin Melina Balve (16). Die Azubi im Hotelmanagement auf der Burg Schnellenberg kommt aus Heggen. Das freute besonders den Heggener Schützenverein, der mit Sven Hesener und Martin Willmes nach zwei Kreisjungschützenkönigen nun eine Kreisjungschützenkönigin stellt.
27 Vereine hatten ihre Jungschützenkönige zum Wettkampf um die Königswürde zuvor ins Rennen geschickt. 22 von ihnen gingen in die dritte Runde des Schießens, bevor sich Justin Cramer den Titel sicherte. „Ich hätte auf jeden Fall bis zum Schluss mitgeschossen. Aber jetzt bin ich nur glücklich, dass ich es geschafft habe.“