Attendorn. Das Bistum Paderborn teilt mit, dass das Arbeitsverhältnis mit dem Lehrer, der eine Schülerin sexuell belästigt haben soll, beendet worden ist.
Der Lehrer vom Attendorner St.-Ursula-Gymnasium, der kurz vor den Ferien aufgrund schwerer Vorwürfe suspendiert wurde, kehrt zu den Ursulinen nicht mehr zurück. „Das Arbeitsverhältnis ist beendet worden“, erklärt eine Sprecherin des Erzbistums Paderborn, Träger des Gymnasiums, auf Nachfrage. Dem Pädagogen wird vorgeworfen, dass er eine Schülerin während der Abitur-Feier kurz vor Beginn der Sommerferien sexuell belästigt haben soll.
Die Eltern des betroffenen Mädchens erstatteten daraufhin Strafanzeige bei der Polizei und das Bistum stellte den Mann bereits einen Tag nach besagter Feier frei. Nach unseren Informationen soll der Lehrer betrunken zu dem Abi-Ball gekommen sein, der in den Räumlichkeiten des Gymnasiums stattfand, und dort die junge Frau unter anderem unsittlich berührt haben.
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Rechtsanwalt Klaus Hesse aus Olpe vertritt den Lehrer. Dass das Bistum auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte, sich von seinem Mandanten getrennt zu haben, überrascht den erfahrenen Anwalt aus der Kreisstadt. Denn eigentlich, so Hesse, habe er in der Angelegenheit mit dem Erzbistum Stillschweigen vereinbart. „Ich kann und darf aufgrund der Verschwiegenheitsklausel nur mitteilen, dass sich die Parteien einvernehmlich geeinigt haben, ohne dass der Sachverhalt näher aufgeklärt wurde. Die arbeitsrechtliche Angelegenheit ist daher erledigt“, so Hesse auf Nachfrage dieser Redaktion.
Währenddessen laufen die Ermittlungen bzw. Vernehmungen der Staatsanwaltschaft aus Siegen weiter. Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss erklärt in seiner Funktion als Pressesprecher der Behörde: „Ein Verfahrensabschluss kann noch nicht abgesehen werden. So will sich der Beschuldigte erst nach Abschluss der Ermittlungen über seinen Verteidiger äußern.“ Die Akte würde derzeit noch bei der Polizei liegen.