Attendorn. Während des Abi-Balls am St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn soll es zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Der Lehrer wurde freigestellt.

+++ Update +++

Mit einem Eklat endete das Schuljahr am Attendorner St.-Ursula-Gymnasium: Das Erzbistum Paderborn als Träger der Schule hat einen Lehrer kurz vor Beginn der Sommerferien freigestellt, nachdem dieser eine Schülerin während des Abi-Balls sexuell belästigt haben soll. Die Eltern der betroffenen jungen Frau erstatteten daraufhin Strafanzeige bei der Polizei.

Die große Abiturientenfeier fand am Samstag vor den Ferien in den Räumlichkeiten der Schule statt. Dabei feierten 91 junge Frauen und Männer gemeinsam mit ihren Familien und Freunden den Schulausstand. Während dieser Feierlichkeiten soll es dann zu dem sexuellen Übergriff gekommen sein. Die Kreispolizeibehörde Olpe und die zuständige Staatsanwaltschaft in Siegen bestätigten entsprechende Recherchen unserer Redaktion. Nach unseren Informationen soll der Lehrer betrunken zum Abi-Ball gekommen sein und dort die junge Frau unter anderem unsittlich berührt haben.

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Gut eine Woche nach dem Vorfall dauern die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei an. Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss, gleichzeitig Pressesprecher der Behörde, erklärt am Montagmorgen, 26. Juni, auf Anfrage dieser Redaktion: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Sache“ Inhaltlich könne er derzeit nicht mehr sagen.

Am Sonntag freigestellt

Das Bistum Paderborn als Schulträger bestätigte die Vorwürfe ebenso kurze Zeit nach dem Zwischenfall. Der Lehrer wurde bereits einen Tag nach der Abitur-Feier, also am Sonntag vor den Ferien, vom Dienst freigestellt. „Die Schulleitung und der Schulträger nehmen die Vorwürfe sehr ernst und sind um umfassende Aufklärung bemüht. Die Vorwürfe und mögliche Konsequenzen werden aktuell geprüft. Die Sicherheit und das Wohlergehen der Schülerinnen und Schüler stehen an erster Stelle“, erklärt Heike Meyer, Leiterin der Abteilung Kommunikation beim Bistum, auf Nachfrage dieser Redaktion.

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Natürlich sei dieser Zwischenfall in den drei Tagen vor den Sommerferien im Schulalltag nicht im Verborgenen geblieben, erklärt Schulleiter Markus Ratajski auf Anfrage unserer Redaktion. „Und selbstverständlich gehören Begleitung der Schülerin und Aufarbeitung zu den ersten Aufgaben, denen wir uns stellen. Der Schutz unserer Schüler und Schülerinnen steht immer an erster Stelle.“ Bei der Begleitung helfen der jungen Frau unter anderem eine Präventionskraft und Schulsozialarbeiter.

Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, halten sich Schulträger und Schulleiter mit weiteren Informationen bedeckt. Welche langfristigen personalrechtlichen Konsequenzen den Lehrer erwarten, würden sich im Laufe des Verfahrens zeigen. Dass der Mann nach den jetzt beginnenden Sommerferien zu den Ursulinen zurückkehren wird, ist nach den Vorfällen am vergangenen Samstagabend aber mehr als fraglich.