Glinge/Rönkhausen. In Glinge wurde ein wolfähnliches Tier gefangen. Lange waren sich die Experten nicht sicher, ob es ein Wolf ist. Jetzt gibt es eine Antwort.

+++ Update +++

Bei dem am Samstag am Waldrand von Glinge in der Gemeinde Finnentrop eingefangenen Tier handelt es sich nicht um einen Wolf. „Das Tier hat einen Chip, leider ohne weitere Daten. Nach Einschätzung der Experten des LANUV und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf handelt es sich um einen Hund, am wahrscheinlichsten könnte es ein junger Tschechoslowakischer Wolfhund sein“, erklärt Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit diesem Wissen könne der Wolf definitiv ausgeschlossen werden.

Rückblick: Am Waldrand des kleinen Örtchens Glinge unweit des Pumpspeicherwerkes bei Rönkhausen sind Jäger am vergangenen Wochenende auf ein abgemagertes und hungriges Jungtier gestoßen. Sie lockten den Welpen mit Hundefutter in eine große Box und übergaben das Tier Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, die genauso vor Ort waren wie die Polizei.

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Die versammelte Jägerschaft war sich sicher, dass es sich um einen Wolf handeln muss, auch wenn man keinen Beweis dafür habe, so der örtliche Jagdausübungsberechtigte Jens Görgen auf Nachfrage dieser Redaktion. Seine Erklärung: „Das Verhalten des Tieres passte nicht zu dem eines Hundes. Er ließ sich weder streicheln noch hatte er ein Halsband um.“ Mitarbeiter der Finnentroper Gemeindeverwaltung brachten das Tier noch am Samstag ins Tierheim.

Wolfsberater glaubt nicht an den Wolf

Zuvor war auch Wolfsberater Antonius Klein vom Kreis Olpe über die Vorkommnisse und den Verdacht, es handele sich um einen jungen Wolf, unterrichtet worden. Seine Einschätzung war eine andere: „.Aufgrund der Fellzeichnung, der Größe des Tieres – ein Wolfswelpe wäre um diese Jahreszeit maximal 2,5 Monate alt – und der Körperproportionen habe ich erhebliche Zweifel an dem geäußerten Verdacht, es handele sich um einen jungen Wolf.“ Zur Absicherung dieser Einschätzung habe er die Fotos unverzüglich an das Landesamt für Natur-, Umweltschutz- und Verbraucherschutz mit Sitz in Recklinghausen, kurz LANUV, weitergeleitet und sich mit dem dort zuständigen Mitarbeiter ausgetauscht.

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Um zweifelsfrei herauszufinden, ob das Tier ein Wolf ist, wurden Haar- und Losungsproben für eine genetische Untersuchungen genommen. Zudem werden die Fotos von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf geprüft. „Hier sitzen Experten, die auf diesem Wege eine sichere Einschätzung abgeben können“, erklärt Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des LANUV, am Montag auf Nachfrage dieser Redaktion.