Attendorn. Hermann Seelbach übergibt den Schlüssel an Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil. Die Stadt will hier einen Uni-ähnlichen Campus bauen.

Die ehemaligen Hoesch-Hallen an der Südumgehung (Hallen am Wassertor) gehen zum 1. Juli in den Besitz der Stadt Attendorn über. Den Eigentümer-Wechsel vollzogen am Freitag Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) und Hermann Seelbach, bislang Eigentümer, bei einer Schlüsselübergabe.

Die beiden Parteien hatte sich im vergangenen Jahr auf einen Kaufvertrag geeinigt. Perspektivisch will die Stadt gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie der Lewa und der Industrie und mit Hilfe von Fördergeldern (Regionale-Projekt 2025) einen Uni-ähnlichen Campus bauen. Hier sollen in Zukunft also die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden. Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) sieht in dem Projekt eine „riesige städtebauliche Chance“ und sagt: „Dass sich Attendorn immer als Industriestandort behaupten konnte, haben wir unseren Unternehmen zu verdanken, die sich stets an neue Bedingungen anpassten. Unser Blick geht in die Zukunft, wir müssen das technische Know-how hier behalten und die Fachkräfte ausbilden, ohne auf Uni-Abgänger aus den Großstädten angewiesen zu sein.“

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In den „ehrwürdigen Hallen“ erinnerte Hermann Seelbach im Beisein von Familie, Freunden und Mietern daran, dass er nach dem Erwerb 1985 zunächst geplante hatte, eine Industrieproduktion aufzuziehen, was jedoch nicht gelang. Dafür entstand ein Dienstleistungsangebot für viele kleinere Gewerbetreibende, die ihre Visionen verwirklichen konnten. Er dankte seinen langjährigen Mietern dafür, den Veränderungsprozess „geduldig ertragen“ zu haben. Gut für die Gewerbetreibenden: Sie dürfen bis Ende 2024 in den alten Hallen bleiben.