Attendorn. Stadt und Wirtschaft planen ein Uni-ähnliches Lernzentrum auf dem Gelände der alten Hoesch-Hallen. Sie haben dabei eine wichtige Hürde genommen.
Frohe Kunde für die Stadt Attendorn: Sie hat am Donnerstag den ersten Regionale-Stern für das Großprojekt Zukunftscampus auf dem Gelände der alten Hoesch-Hallen (Hallen am Wassertor) erhalten. „Für uns ist das ein schöner erster Meilenstein und ein gutes Zeichen an unsere Bevölkerung und unsere starke Wirtschaft“, freut sich Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) und ergänzt: „Jetzt starten wir in die Feinkonzeptionierung.“ Die Stadt hat den Bau des Uni-ähnlichen Lernzentrums, in dem die Fachkräfte von morgen aus- und weitergebildet werden sollen, als Projekt für die Regionale 2025 bei der Südwestfalenagentur eingereicht. Dadurch winkt eine lukrative Förderung.
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„Konkret ist die Idee entstanden, in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft und einer oder mehreren Hochschulen aus der Region einen Campus zu entwickeln, auf dem auf universitärem Niveau ausgebildet, geforscht und entwickelt wird. Der Campus soll dazu beitragen, dass Attendorn seinen Stellenwert als Hightech-Standort behauptet und ausbaut“, hatte Pospischil in seiner Rede zum Haushalt 2023 erklärt – unmittelbar, nachdem die Stadt die alten Industriehallen von Unternehmer Hermann Seelbach erworben hatte. Das Lernzentrum für Jung und Alt solle künftig dazu beitragen, dass dringend benötigte Fachkräfte im Zusammenspiel von Hochschule und Wirtschaft direkt vor Ort ausgebildet und Nachwuchskräfte nach Attendorn gezogen würden.
Eigentümerwechsel zum 1. Juli
Offiziell wird die Stadt zum 1. Juli Eigentümerin der 19.000 Quadratmeter großen Liegenschaft an der Südumgehung. Frühestens im Jahr 2025 werden die Hallen abgerissen, bis Ende 2024 dürfen die dort ansässigen Gewerbetreibenden noch bleiben. Die Stadt will die Zeit in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Südwestfalenagentur etc. nutzen, um der Projektidee weiteres Leben einzuhauchen. In Workshops wurden bereits verschiedene Leitsätze entwickelt. Sie verfolgen den Ansatz, dass der Campus nicht nur ein großer Raum für lebenslanges Lernen, sondern auch Teil des Stadtlebens sein soll und die Menschen untereinander vernetzt.
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Mit dem Erhalt des ersten Sterns werden alle Beteiligten ihre Planungen intensivieren. Laut Bürgermeister wird die Stadt ihre Bewerbung für den zweiten Stern, der maßgeblich ist für die Förderung, im kommenden Jahr bei der Südwestfalenagentur einreichen. Mit Blick auf diesen zweiten Stern versprach Pospischil eine intensivere Einbeziehung der Bürgerschaft, die ihre Ideen mit einbringen mögen.
„Jetzt geht es konkret darum, was die Bausteine sind und wie sie mit einer Förderung hinterlegt werden können“, erklärt Hubertus Winterberg. Der Geschäftsführer der Südwestfalenagentur, der sich vor wenigen Tagen die Hallen selbst angeschaut hat, freut sich für die Stadt Attendorn: „Das wird eine spannende und beeindruckende Aufgabe, vor der alle stehen. Der Campus wird Impulse für den Wirtschaftsstandort geben und sich positiv auf die städtische Entwicklung in Attendorn auswirken.“ Wenn die Stadt perspektivisch den dritten Stern in den Händen hält, hat sie die Förderung in trockenen Tüchern. Und aus der Idee Zukunftscampus wird eines Tages Realität.