Attendorn. Im August 2022 kämpfte die Attendorner Feuerwehr gegen einen verheerenden Waldbrand oberhalb der Burg Schnellenberg an. Nun rüstet sie nach.
Es war ein verheerender Waldbrand, den nicht nur die Attendorner Feuerwehr im August vergangenen Jahres mehr als 65 Stunden auf Trab hielt: Auf einem unwegsamen Gelände (rund 20.000 Quadratmeter groß) oberhalb der Burg Schnellenberg breitete sich das Feuer in Windeseile aus, begünstigt durch Wärme und Trockenheit. In Spitzenzeiten waren damals mehr als 250 Einsatzkräfte vor Ort, nicht nur alle Feuerwehren aus dem Kreisgebiet, sondern auch DRK, THW, DLRG, die Polizeifliegerstaffel NRW und andere Helfer wie die Landwirte, die eifrig Wasser herbeischafften. Gemeinsam schafften sie es, den Großbrand zu löschen.
Die Attendorner Feuerwehr nahm diesen Ausnahmeeinsatz und die grundsätzlich zunehmende Gefahr von Waldbränden zum Anlass, ein Konzept zur taktischen Vorgehensweise und weiterer Beschaffungsmaßnahmen zu erstellen. Wichtige Kooperations- und Gesprächspartner dabei: die Landwirte. Sie sollen in Zukunft noch effektiver und schneller große Wassermengen heranfahren. „Im Kern geht es darum, die Strukturen der Landwirte in unsere Einsatzstruktur besser einzubinden“, erklärt Attendorns Feuerwehrchef Tobias Bock. Ein Beispiel: Für die Landwirte wurden spezielle Adapteranschlüsse für deren Güllefässer beschafft, die schnell und unkompliziert an die Wasserschläuche der Wehr angedockt werden können, um so eine reibungslose Wasserübergabe zu gewährleisten.
Abgeschaut in Drolshagen
Stefan Belke ist nicht nur Landwirt in Niederhelden, sondern auch ehrenamtlicher Feuerwehrmann. Und er weiß, wie wichtig seine Kollegen im Brandfall sind: „Die Landwirte kennen ihre Wälder einfach am besten, vor allem wissen sie, wo man schnell an Wasser kommt, etwa an kleinen Bächen.“ Vor allem aber sind die großen Güllefässer, in die zwischen 10.000 und 15.000 Liter passen, deutlich größer als die Tanks der normalen Löschwasserfahrzeug, in die in der Regel nicht mehr als 2000 Liter hineinpassen.
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„Eine unglaubliche Hilfe bei dem Großbrand im August war die Feuerwehr aus Drolshagen, die bei uns zum ersten Mal ihre neuen Kreisregner einsetzen konnten“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Christian Schnatz. Diese Geräte erinnern stark an den Rasensprinkler aus dem eigenen Garten, sie stehen auf einem Dreibein, können autark bei Nachlöscharbeiten eingesetzt werden und über mehrere Stunden pro Gerät eine Brandfläche von rund 1600 Quadratmetern bewässern. Diese Kreisregner entlasten auch die Feuerwehrleute, die stundenlang händisch die letzten Glutnester ablöschen müssen. Aus diesem Grund besitzt nun auch die Attendorner Wehr zehn dieser Kreisregner.
Trink-Löschwasser-Abrollbehälter
Zur Brandbekämpfung deckte sich die Wehr jüngst mit zehn Schnellangriffstaschen – mit je 30 Meter Schlauchmaterial, Strahlrohr und Gesichtsschutz – ein, zudem wurden zusätzliches Schlauchmaterial und Löschwasserverteiler sowie weitere Löschrucksäcke angeschafft. Aktuelle Planungen sehen die Beschaffung eines 10.000 Liter Trink-Löschwasser-Abrollbehälters vor. Zusätzlich soll ein transportabler Löschwasservorratsbehälter mit einem Füllvermögen von ebenfalls 10.000 Liter die Ausstattung der Feuerwehr ergänzen. Eine leichte, persönliche Schutzkleidung soll den Feuerwehrkräften in Zukunft diese doch sehr belastende Arbeit erleichtern.
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Nicht zu vergessen: Drei Unimogs für besonders unwegsames Gelände mit 3000-Liter-Tanks sollen die Arbeit ebenso erleichtern, einer steht bereits in Listerscheid, die anderen beiden kommen ins Repetal und nach Ennest. Dieses ganze Equipment soll dabei helfen, dass die Attendorner Feuerwehr bei künftigen Waldbränden noch schneller und effektiver vorgehen kann.