Rönkhausen. Auf einem Teilstück der Landstraße 687 vor der Grundschule in Rönkhausen gilt nach den Ferien Tempo 30. Diese Gründe haben den Ausschlag gegeben.

Pünktlich zum Sommerferien-Start erreicht die Grundschule in Rönkhausen die frohe Kunde: Auf einem Teilstück der Landstraße 687 (Lenscheid), die unmittelbar vor der Schule liegt, gilt mit Beginn des neuen Schuljahres Tempo 30. Diese neue Regelung – bislang dürfen Auto- und Lkw-Fahrer 50 km/h fahren – wird zeitlich befristet zu den Schul- und Betreuungszeiten eingerichtet, sprich montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr. Die Verkehrskommission, bestehend aus Vertretern von Kreisverwaltung, Polizei, Straßenbaulastträger (hier Landesbetrieb Straßen NRW) und Gemeinde, traf sich vor wenigen Tagen vor Ort und fasste gemeinsam den Entschluss.

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Den Stein ins Rollen brachten nicht nur besorgte Eltern, sondern zuletzt auch Sabine Weber von den Freien Wählern. Vor einigen Wochen regte sie in einer politischen Sitzung an, zum Schutz der kleinen Kinder, genauso aber auch zum Schutz der Anwohner, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren. Mit Erfolg. „Diese Maßnahme wurde Zeit. Wir müssen im Sinne der Schulkinder ein Gefahrenpotenzial beheben, und es bringt uns nichts solange zu warten, bis etwas passiert ist“, freut sich Weber. Zumal die Kinder die stark frequentierte Landstraße beispielsweise überqueren müssen, wenn sie zur Turnhalle wollen, ergänzt Beigeordneter Ludwig Rasche.

Spät einsehbar

Häufig gehe Weber, die in der Nähe der Schule wohnt, an der besagten Landstraße spazieren und erlebe dabei immer wieder, mit welcher Geschwindigkeit die Lkw den Lenscheid herunterfahren. Gerade bei glatter Fahrbahn würde der Schwerlastverkehr, der den Berg runterkommt, häufig nur um Haaresbreite an der Ampelanlage vor der Schule zum Stehen kommen. Hinzu komme der Zustand der Landstraße, „die sowas von kaputt ist und übersät ist mit Rissen und Schlaglöchern“, so Weber weiter. Die verkehrlichen Gefahren äußerten besorgte Eltern bereits bei einer Befragung im Rahmen des gemeindeweiten Projektes zur Einrichtung sogenannter Hol- und Bringzonen bzw. zur Planung der sicheren Schulwege.

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Dominik Vielhaber lebt in Rönkhausen, er ist Vorsitzender des Fördervereins, seine Tochter besuchte bis Sommer letzten Jahres die Schule und er ist Sachkundiger Bürger der Freien Wähler im Gemeinderat. Auch er sei überglücklich, dass nun Tempo 30 kommt. „Mein Wahrnehmung war immer, dass die 40-Tonner gar nicht mutwillig über die rote Ampel fuhren, sondern aufgrund der örtlichen Straßengegebenheiten gar keine Chance hatten, rechtzeitig zu bremsen. Deswegen bestand schon länger eine Notwendigkeit, etwas zu tun.“ Dabei muss man wissen, dass kurz vor besagter Ampel – aus Richtung Sundern kommend – noch eine Kurve ist und viele ortsunkundigen Lkw-Fahrer die Ampel erst spät einsehen können.

Geht auch anderswo

Für das beschränkte Tempo-Limit sprachen sich auch SPD und CDU aus. Ralf Helmig, CDU-Fraktionschef und selbst wohnhaft in Rönkhausen, zog vor wenigen Wochen noch folgendes Beispiel heran: „Im Hochsauerlandkreis sind zuletzt Tempo-30-Zonen in der gesamten Ortsdurchfahrt Hagen sowie im Bereich des Seniorenwohnheimes in Allendorf installiert worden. Eltern und Schüler aus Lenhausen und Rönkhausen haben auch darum wenig Verständnis dafür, dass so etwas an der Grundschule in Rönkhausen bisher nicht installiert ist.“ Darüber hinaus ist Tempo 30 auch an einer Landstraße an einer Grundschule in Kirchhundem angeordnet worden. Als „schön und gut“ bewertet Schulleiterin Judith Baum die Tempo-30-Entscheidung, zumal die Grundschule in Rönkhausen stetig wachse und immer mehr Kinder hier zum Unterricht kommen.