Rönkhausen. In Kirchhundem haben sich Grundschuleltern erfolgreich für eine Tempobegrenzung auf 30 km/h eingesetzt. In Rönkhausen soll das auch gehen.
Möglicherweise hat die Bezirksregierung in Arnsberg mit ihrer Tempo-30-Entscheidung auf einem Schulweg in Kirchhundem einen Präzedenzfall geschaffen. Erst vor wenigen Tagen wurde der Landesbetrieb Straßen NRW als Eigentümer der betroffenen Flaper Straße (L 728) vor der Grundschule in Kirchhundem aufgefordert, die Anordnung des Kreises Olpe zur Einrichtung einer Tempo-30-Strecke umzusetzen. Monatelang hatten die Eltern aus der Waldgemeinde darum gekämpft, dass Autofahrer auf einem Teilstück von rund 150 Metern von 7 bis 17 Uhr nicht schneller als 30 km/h fahren dürfen – trotz des beampelten Fußgängerüberweges und der Tatsache, dass es sich um eine Landstraße handelt.
+++ Lesen Sie hier: Kapelle in Heggen: Abriss oder Erhalt? Das wollen die Eltern +++
Nach diesem Vorbild könnte auch vor der Grundschule in Rönkhausen, die zum Grundschulverbund Lennetal gehört, das Tempolimit auf 30 reduziert werden. Denn tatsächlich sind die örtlichen Gegebenheiten vergleichbar. Auch in Rönkhausen müssen die Kinder entlang einer vielbefahrenen Landstraße (L 697/Lenscheid) gehen bzw. direkt vor der Schule die Straße an der dortigen Ampelanlage überqueren. An dieser Stelle galt vor längerer Zeit schon einmal Tempo 30, diese Beschränkung wurde jedoch wieder aufgehoben, als die Ampel aufgestellt wurde. Jetzt soll die Geschwindigkeitsreduzierung, ebenso zwischen 7 und 17 Uhr, vor der Schule zurückkehren. Das fordert zumindest die Finnentroper Lokalpolitik und bekommt dabei die volle Unterstützung von Schulleiterin Judith Baum.
Thema für die Verkehrskommission
„Das Verkehrsaufkommen sowie die Verkehrssituation auf der L 687 haben sich in den letzten Jahren verändert, durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke deutlich verschärft und die Straße ist mittlerweile in einem erbärmlichen Zustand. Das führt gerade im unübersichtlichen Kurven- und Gefällebereich vor der Fußgängerampel an der Grundschule immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen“, weiß Ralf Helmig aus der täglichen Anschauung. Der CDU-Fraktionschef wohnt in Sichtweite der Grundschule. „Das muss jetzt vorrangig behandelt werden“, springt ihm Christian Vollmert zur Seite. Der Fraktionschef der Freien Wähler hat als Rettungssanitäter an dieser Stelle schon ein Mal hautnah eine gefährliche Situationen mitbekommen – und will das kein zweites Mal erleben. Aber auch andere Lokalpolitiker wie Sabine Weber (Freie Wähler) oder Heinz Müller (CDU) setzen sich für ein Tempo-Limit ein.
+++ Das könnte Sie interessieren: Pilzbefall in Schützenhalle: Warum Rönkhauser jetzt klagen +++
Die Gemeinde in Person von Ludwig Rasche kann dem Gedanken ebenso etwas abgewinnen. „Man muss festhalten, dass der Verkehr durch die A 45-Sperrung deutlich zugenommen hat und durch die Hanglage der Straße bei entsprechender Witterung Lkw Probleme bekommen, vor der roten Ampel rechtzeitig zu bremsen“, weiß der 1. Beigeordnete. Rasche verspricht im Sinne der betroffenen Eltern, dieses Thema zum nächsten Treffen der Verkehrskommission mitzunehmen. Dieses Gremium, bestehend aus Vertretern von Polizei, Straßenbaulastträger (in diesem Fall also Straßen NRW), Kreis Olpe und der Gemeinde, wird sich bei nächster Gegebenheiten die Gegebenheiten in Rönkhausen genau anschauen.
Was den Rönkhauser Eltern Mut macht – neben dem vergleichbaren Fall aus Kirchhundem – ist die Tatsache, dass im Hochsauerlandkreis zuletzt Tempo-30-Strecken in der gesamten Ortsdurchfahrt Hagen sowie im Bereich des Seniorenwohnheimes in Allendorf installiert wurden. Eine solche Regelung wollen sie nun auch für ihren Ort. Damit die Kinder in Zukunft sicherer zur Schule gehen können.