Olpe/Beverstedt. Hundeprofi Martin Rütter hat für Maddox aus dem Tierheim Olpe endlich ein schönes Zuhause gefunden. RTL zeigt, wo der Rüde jetzt bleiben darf.
Für den traumatisierten Maddox aus Olpe gibt es ein Happy End. Der neunjährige Rüde lebte über zweieinhalb Jahre in Zwingern. Erst im Tierheim Olpe, später dann in der Tierpension Berg in Friesenhagen. Seine Chancen auf ein neues Zuhause standen äußerst schlecht. So schlecht, dass sich die Tierschützer aus Olpe und Friesenhagen bei Martin Rütter meldeten. In seiner Sendung „Die Unvermittelbaren“ sucht der Hundeprofi regelmäßig Interessenten für scheinbar hoffnungslose Fälle. Mit Erfolg: RTL-Zuschauer konnten sich am Sonntag ein Bild davon machen, wo Maddox seinen Lebensabend verbringen darf. Und welches Glück ihm dabei widerfahren ist.
Maddox’ traurige Geschichte: „Er ist geistig gebrochen worden“
Unsere Redaktion berichtete in der Vergangenheit mehrmals über Maddox’ trauriges Schicksal. Auch das Team von Martin Rütter griff in dem Beitrag über Maddox seine katastrophale Vorgeschichte auf. „Maddox ist eine geschundene Seele, von Menschen misshandelt. Physisch und psychisch“, heißt es da. Marcel Lohmann, Tierpfleger im Tierheim Olpe, war damals bei der Beschlagnahmung von Maddox mit vor Ort. Auch er schildert nochmal vor der Kamera die erbärmlichen Zustände, in denen Maddox damals vorgefunden wurde: „Er war sehr dreckig und hatte überall Kot im Fell. Er ist geistig gebrochen worden.“ Er wurde geschlagen, getreten, vernachlässigt, ausgehungert, mit Alkohol ruhig gestellt. Die Folge: Futteraggressionen, Misstrauen und körperliche Blessuren. „Maddox ist sehr verunsichert“, so Martin Rütters Einschätzung. „Er hat aber auch gelernt: Wenn ich mit Aggressionen nach vorne gehe, dass habe ich wieder Ruhe für meinen Moment. Das macht die Vermittlung unheimlich schwer.“
+++ Lesen Sie auch: Familie aus Olpe: „Für gutes Essen zahlen wir gerne mehr“ +++
Maddox’ Probleme hatten in den vergangenen Jahren alle potenzielle Interessenten abgeschreckt. Bis Dr. Manuela Tölle aus Beverstedt in Niedersachsen auf den dunklen Herdenschutzmischling aufmerksam wurde. Sie ist Tierärztin im Vorruhestand und hat dementsprechende Kenntnisse. Was aber noch viel wichtiger ist: Sie hat ein großes Herz für Tiere und möchte helfen. „Ich kann seine Vergangenheit nicht wettmachen. Aber ich kann ihm noch etwas geben für seine letzte Lebensphase“, so Tölle in dem Beitrag. Sie selbst hatte bereits in der Vergangenheit einen älteren Hund aus dem Tierschutz bei sich aufgenommen. Und auch aktuell leben drei Hunde bei ihr: Rüde Bursche und die zwei Hündinnen Moonlight und Lotte. Martin Rütter ist begeistert: „Das ist ein Geschenk für alle.“ Zumal sich alle Tiere auf dem 5000 Quadratmeter großen, eingezäunten Grundstück nach Herzenslust austoben können.
+++ Lesen Sie auch: Junger Niederländer wird Arzt und lernt in Hünsborn +++
Das erste Aufeinandertreffen zwischen Manuela Tölle, ihren drei Hunden und Maddox wird von den Hundetrainerinnen Jutta Klein und Ellen de Sousa Marques begleitet. Und schon der erste Eindruck ist durchweg positiv: „Er sieht deutlich besser aus. Er ist sehr ruhig und knuffig. Er wirkt überhaupt nicht wie ein großer schwarzer Hund“, findet Manuela Tölle. Beim anschließenden Spaziergang an der Leine wird deutlich, dass beide Rüden ein freundliches Desinteresse zueinander pflegen. „Ich dachte, er wäre aufdringlicher. Aber es ist ihm schlichtweg egal“, meint Tölle. Als sich Bursche nähert, für Maddox’ Empfinden zu nah herankommt, knurrt er Bursche kurz an. Es ist keine bedrohliche, sondern eine durchaus erfreuliche Situation: „Beide Hunde kommunizieren super klar. Das läuft ziemlich gut“, so Martin Rütters Beobachtung. Als auch der Freilauf im Gehege mit den zwei Hündinnen völlig unproblematisch verläuft, ist klar: Maddox zieht nach Norddeutschland zu Manuela Tölle.
+++ Sehen Sie auch: Die schönsten Bilder vom Streetfood Festival in Drolshagen +++
Bei Maddox’ Einzug wartet sein eigenes kleines Reich auf ihn, die „Villa Maddox“ wie sie Manuela Tölle nennt. Sie ist ein ausgeräumtes Gartenhäuschen mit erhöhter Liegefläche, die im Winter auch beheizt werden kann. Der Schlafplatz ist für die anderen Hunde tabu. „Das ist ein Sechser im Lotto“, sagt Jutta Klein, die Maddox zur Übergabe vorbeigebracht hat. Und auch Martin Rütter klingt ehrlich zuversichtlich: „Das Wichtigste ist, dass Manuela keine Erwartungshaltung hat. Sie möchte Maddox einfach nur ein Zuhause geben. Maddox ist im Paradies gelandet.“
Mehr Eindrücke von dem Zusammenleben von Manuela Tölle und Maddox in Norddeutschland gibt es am kommenden Sonntag ab 16.45 Uhr auf RTL.