Kreis Olpe. Preise für Lebensmittel sind gestiegen. Doch wie viel sind die Menschen bereit, für Essen zu zahlen? Und wer kocht eigentlich zuhause?

Die Preise für Lebensmittel sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Energiekrise, steigende Rohstoffpreise, Personalkosten – es gibt einige Kostentreiber. Doch wie viel sind die Menschen im Kreis Olpe eigentlich bereit, für Lebensmittel zu bezahlen? Und wird zuhause noch selbst gekocht? Eine Umfrage im Rahmen unserer WP-Mobil-Aktion auf dem Streetfoodfestival in Drolshagen zeigt: Das Bewusstsein für den Wert von Fleisch ist groß.

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Katharina (37) und Steffen (35) sind heute mit ihren beiden Kindern Lasse (4) und Finn (6) auf dem Streetfoodfestival in Drolshagen. Sie sind mit den Fahrrädern unterwegs. Knapp 20 Minuten hat die Fahrt von Junkernhöh bis zum Marktplatz gedauert. „Wenn, dann koche ich“, sagt Katharina und schmunzelt. „Er ist für das Grillen zuständig.“ Die steigenden Kosten sorgen dafür, dass die junge Familie verstärkt darauf achtet, was sie im Supermarkt einkauft. Auswärts essen steht eher seltener auf dem Programm. „Weil wir es nicht so häufig machen, gibt es dann aber auch keine Schmerzgrenze“, erzählt sie.

Streetfoodfestival Drolshagen: Vanessa und Andy mit den Kindern Marie (6) und Sophie (3).
Streetfoodfestival Drolshagen: Vanessa und Andy mit den Kindern Marie (6) und Sophie (3). © WP | Verena Hallermann

Der Preis spielt eher eine untergeordnete Rolle. Das findet zumindest René aus Rhode. Der 35-Jährige ist heute mit seiner Verlobten Lisa (29) und Tochter Lia unterwegs. Lia ist sechs Monate alt. „Die Hauptsache ist, es schmeckt“, sagt er. „Und wichtig ist, dass die Qualität stimmt.“ Billigfleisch kommt für das junge Paar nicht infrage. Wenn zuhause gekocht wird, wird hochwertiges Fleisch verarbeitet. Gern direkt vom Hofladen oder vom Metzger. „Wir sind bereit, für gutes Essen mehr zu bezahlen“, bestätigt Lisa und erzählt, dass sie beide gern kochen. Sie eher unter der Woche, er am Wochenende.

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Marie (6) und Sophie (3) essen am liebsten Nudeln. Das geht schnell und passt daher gut in den Alltag der 32-jährigen Mama Vanessa aus Wegeringhausen. Sie hat klare Grenzen, wenn es um Preise geht, achtet auf Angebote im Supermarkt. Aber auch für sie steht fest: Das Fleisch muss hochwertig sein, Gemüse wird auch im Discounter gekauft.

Streetfoodfestival Drolshagen: Lena und Lukas.
Streetfoodfestival Drolshagen: Lena und Lukas. © Verena Hallermann

Frisch gekocht wird auch bei Lena (24) und Lukas (27). Die beiden wohnen zusammen in Olpe und studieren in Gießen. Häufig die schnelle Küche wie Nudeln oder Reis. Eben aus zeitlichen Gründen. „Aber nichts aus der Dose und auch nichts Tiefgefrorenes“, erzählt Lena und fügt schmunzelnd hinzu, dass sie aber auch keine Tiefkühltruhe besitzen. Die eher hochpreisigen Lebensmittelmärkte werden gemieden, günstige Discounter bevorzugt. Auch den Fleischkonsum haben die beiden reduziert. „Man achtet schon mehr auf Angebote“, erzählt sie. Neben dem Paar sitzt Jonas aus Drolshagen wünscht sich alternative Angebote auf den Speisekarten der Gastronomie. Der 27-Jährige ist seit etwa vier bis fünf Jahren Vegetarier. „Ich gebe lieber mehr Geld für qualitativ hochwertiges Essen aus“, erzählt er. „Mir fehlen nur die Angebote abseits vom Standard. Als Vegetarier hat man bei den Hauptgerichten wenig Auswahl.“

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Streetfoodfestival in Drolshagen: Patrizia und Daniel.
Streetfoodfestival in Drolshagen: Patrizia und Daniel. © WP | Verena Hallermann

Patrizia (40) und Daniel (41) sind heute aus Meinerzhagen gekommen. Die beiden sind richtige Fans von Streetfoodfestivals. „Essen ist unsere Leidenschaft“, sagen sie und lachen. „Das Kochen nicht, aber das Essen.“ Wobei – unbegabt sind sie nicht. Im Gegenteil. Patrizia bereitet gern Sushi zu, Daniel hat ein Talent für die Zubereitung von Burgern. „Da investiert man schon Zeit rein“, sagen sie. „Und auch Geld. Man achtet darauf, dass es gutes Fleisch ist. Bei gutem Essen haben wir keine Schmerzgrenze.“

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